Bochum. Das Coronavirus hat Kurzarbeit, Homeoffice und Schulschließungen ausgelöst Die Auswirkungen auf Strom- und Wasserverbrauch in Bochum sind immens.
Deutlich mehr Wasser als im Vorjahr ist im März durch die Rohre der privaten Haushalte in Bochum geflossen. Der Wasserverbrauch ist nach Auskunft der Stadtwerke von der zehnten bis zur 14. Kalenderwoche im Vergleich zu 2019 um 230.000 Kubikmeter gestiegen -- satte 5,44 Prozent.
"Ein Großteil dieses Anstiegs lässt sich auf die Auswirkungen von Corona zurückführen", sagt Kai Krischnak, Sprecher der Stadtwerke Bochum. Derzeit verlaufe der Wasserbrauch gegen den Trend. "In den vergangenen Jahren ist er rückläufig gewesen", so Krischnak. Nun, da die Bochumerinnen und Bochumer sich deutlich länger zu Hause aufhalten als sonst, sorgt das für einen erheblichen Anstieg.
Zur Anschauung, wie groß der Sprung vom März-Verbrauch 2019 in Höhe von 2,33 Millionen Kubikmeter Wasser zu den 2,46 Millionen Kubikmeter Wasser im März 2020 sind, erklärt Krischnak: "Der Mehrverbrauch entspricht etwa 850.000 Badewannenfüllungen." Oder: 21 Millionen Mal Händewaschen mehr, wenn man sechs Liter Wasser für jedes Händewaschen zugrunde lege. Umgerechnet hätte damit jeder der derzeit etwa 372.000 Bochumer im März sich 56 Mal mehr die Hände gewachsen.
Eine "Rekordmenge" beim Wasserbrauch hatten die Stadtwerke zuletzt 2018 registriert. Allein im Juli lag der Absatz damals bei 2,45 Millionen Kubikmeter - so hoch wie damals seit mehr als sechs Jahren nicht mehr verbraucht wurde.
Auch beim Gas zeigt der aktuelle Verbrauch deutlich nach oben. Er ist in der genannten Zeit um 6,03 Prozent auf 328,3 Millionen Kilowattstunden (kWh) gestiegen. "Das liegt vor allem an den niedrigeren Temperaturen im Vergleich zu 2019", erklärt der Stadtwerkesprecher.
In die andere Richtung hat sich dagegen der Stromverbrauch entwickelt. Er ist im März 2020 gegenüber dem Vergleichsmonat 2019 um etwa acht Prozent auf 131,8 Millionen Kilowattstunden (kWh) gesunken. Die Erklärung: "Das liegt vor allem daran, dass Gewerbe und Industrie derzeit deutlich weniger verbrauchen", so Krischnak. Knapp 160.000 Haushalte und damit etwa 80 Prozent aller Bochumerinnen und Bochumer beliefern die Stadtwerke Bochum mit Strom und Gas.
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