Weitmar. Bauarbeiten sollen in diesem Monat beginnen. Weitmarer Straße wird Bochums erste Radtrasse. Verlängerung auf An der Landwehr wird’s nicht geben.

Die Weitmarer Straße bietet Fahrradfahrern ab Mai die Möglichkeit, die viel befahrene Hattinger Straße zu meiden. Die Stadt baut sie derzeit zur Fahrradstraße um, Radler haben dann Vorfahrt.

Doch anders, als die Verwaltung noch im Januar vergangenen Jahres bekanntgab, soll es keine Verlängerung der Radstraße auf die Straße An der Landwehr gaben. Damals kam dieser Vorschlag von der Fraktion FDP & Die Stadtgestalter; zudem sei eine Verbindung auf die Hattinger Straße nötig.

Die Verwaltung stand dem „grundsätzlich offen gegenüber“. Wenn Kanalbauarbeiten durchgeführt werden, könnten die vorhandenen Schwellen dann fahrradfreundlich umgestaltet werden. In diesem Zuge könnte die Straße als Fahrradstraße ausgewiesen werden.

Erheblicher Parkplatzverlust

Inzwischen hat die Verwaltung die Voraussetzungen überprüft und kommt zu dem Ergebnis: Die Errichtung einer Fahrradstraße „An der Landwehr“ könnte nur mit einem erheblichen Stellplatzverlust einhergehen. Derzeit wird die Straße beidseitig beparkt. Die Restbreite der Straße sei zu gering, um eine komfortable Fahrradstraße einzurichten. Und eine zu schmale Fahrgasse würde Radfahrer verunsichern. Also würde sie gar nicht erst angenommen.

Um eine komfortable Fahrgasse zu schaffen, müsste das Parken einseitig und versetzt angeordnet werden. Somit würde die Hälfte der vorhandenen Stellplätze wegfallen. Da es sich in der Straße um eine enge Bebauung mit Mehrfamilienhäusern handelt, die kaum Stellplätze auf den eigenen Grundstücken vorweisen kann, hat die Verwaltung sich hier zugunsten der Anwohner gegen eine Fahrradstraße entschieden.

Das Radwegenetz wird bereits heute stadteinwärts über die signalisierte Kreuzung Friederika- / Hattinger Straße geführt. Diese Verbindung scheint dem Tiefbauamt komfortabler zu sein als die nicht optimal einsehbare Kreuzung An der Landwehr / Hattinger Straße.

Aufpflasterungen abflachen

Die Straße „An der Landwehr“ wird nach dem Eingriff durch den bevorstehenden Kanalbau so wiederhergestellt werden, dass die vorhandenen Aufpflasterungen radfahrerfreundlich abgeflacht werden. Die Verwaltung sieht überdies einen Verbesserungsbedarf für die Radfahrer im Kreuzungsbereich Friederikastraße / Hattinger Straße. Die Planung wird im Zusammenhang mit dem Ausbau der Haltestellen auf der Hattinger Straße erstellt.

Umbau sollte schon vor einem Jahr erfolgen

Finanziert wird diese Fahrradstraße aus dem Topf Neubau von Radwegen; die Kosten liegen bei 55.000 Euro.

Damit können Radler künftig die viel befahrene Hattinger Straße meiden. Dazu ist aber auch wichtig, dass die Weitmarer Straße eine Anschlussverbindung an die Hattinger Straße bekommt.

Eigentlich war der Umbau der Weitmarer Straße schon im letzten Frühjahr vorgesehen gewesen.

Derweil wird der Umbau der Weitmarer Straße zur Fahrradstraße noch in diesem Monat in Angriff genommen. Wie Nina Menken aus dem Presseamt der Stadt auf Anfrage erklärt, sollen Fahrbahnmarkierungen und Asphaltarbeiten erfolgen, zudem müssen Einmündungen verengt werden. Das Tiefbauamt rechnet mit vier Wochen Bauzeit.

Weitere Trassen sollen folgen

Die Weitmarer Straße wird die erste Radtrasse; nach und nach soll es in allen Stadtteilen solche Verbindungen als Umgehung großer Hauptstraßen geben. Die Weitmarer Straße soll auf dem Abschnitt zwischen Kohlen- und Knoopstraße umgebaut werden, als Umgehung der Hattinger Straße. Durchgangsverkehr findet in der Wohnstraße nicht statt, mit der Fahrradstraße haben Radler künftig Vorfahrt, es gilt nicht mehr Rechts-vor-Links.

Die Weitmarer Straße ist auf der ausgewählten Strecke eine Tempo-30-Zone und eignete sich nach Ansicht des Tiefbauamts als komfortable Fahrradstraße. Die Stadt hat sie ausgiebig auf ihre Eignung geprüft. Zwischen Kohlenstraße und Lange Malterse herrsche hoher Parkdruck durch die Anwohner. Künftig soll nur noch einseitiges Parken zugelassen werden zugunsten einer vier Meter breiten Furt für Radler.

Unübersichtliche Kreuzung

Geparkt wird derzeit sogar im großzügigen Kreuzungsbereich zur Langen Malterse. Das aber mache die Situation unübersichtlich. Hier soll die Kurve verengt werden, um das Parken zu vereiteln, die Gehwege an der Langen Malterse werden umgebaut. Der Fußweg zur Hattinger Straße hin wird zu einem Geh- und Radweg umgewandelt, die Fahrradstraße erhält ein rotes Feld, das die Vorfahrtsregelung verdeutlicht.

Im weiteren Verlauf verengt sich die Weitmarer Straße zu einem Geh- und Radweg, der nur noch für Garagenbesitzer freigegeben ist, und endet in einer Sackgasse. Hier wird die Beschilderung angepasst, die Zufahrt aus beiden Richtungen nur noch für Anlieger freigegeben. Bis zur Knoopstraße ist sie nicht ausgebaut.