Bochum. Die Initiative gegen die DüBoDo hat kein Verständnis dafür, dass Straßen.NRW ausgerechnet jetzt die alte Brücke über die Steinkuhlstraße abreißt.

Überhaupt kein Verständnis für den jetzt angesetzten Abriss der nicht mehr benötigten Brücke über die Steinkuhlstraße hat die Bürgerinitiative gegen die DüBoDo in Bochum. Die Anwohner hatten zunächst nur über eine Hauswurfsendung der ausführenden Baufirma davon erfahren. Wie berichtet, sollen die Arbeiten mit den zu erwartenden Lärm- und Staubbelastungen an diesem Wochenende durchgeführt werden.

Debatte um Verschiebung

Wie Martin Lensing, einer der Sprecher der Bürgerinitiative, betont, komme die Durchführung der Arbeiten gerade an diesem Wochenende für die Anwohner überraschend mit sehr kurzer Vorwarnzeit. Es hatte zuvor ein Hin und Her gegeben, da Straßen.NRW ganz offenkundig aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklung erwogen hatte, diese Abbrucharbeiten auf ein anderes Datum zu verschieben.

Lensing betont: "Seitdem ist eine nahezu dramatische Entwicklung eingetreten. Das öffentliche Leben ist nahezu stillgelegt. Die Menschen sollen soziale Kontakte vermeiden und sich auf ihre vier Wände beschränken." Und jetzt drohten diese Arbeiten. "Die Durchführung der Abrissarbeiten nach einer dann mittlerweile mehr als zwei Wochen andauernden auch selbst auferlegten sozialen Kontaktsperre möchten wir aber nicht einfach hinnehmen."

Verzögerungen beim Bau

In einer ausführlichen Pressemitteilung weist die DüBoDo-Initiative darauf hin, dass Planung und Bau der A448-Querspange die Menschen in Steinkuhl und Laer schon seit 1995 begleiteten. Nach den ursprünglichen Vorstellungen von Straßen NRW sollte die Straße doch bereits vor mehr als zehn Jahren unter Verkehr sein. Stattdessen komme es seit mehreren Jahren im Bereich des geplanten Verknüpfungsknotens von L 705-Außenring und A 44-Fortsetzung für die dort wohnende Bevölkerung zu erheblichen Lärmbelästigungen durch die Bauarbeiten.

Was die Initiative dabei unerwähnt lässt, ist dabei die Tatsache, dass sie selbst durch - auch juristischen Widerstand gegen das umstrittene Autobahnprojekt - dessen Verzögerung zumindest teilweise mit verursacht haben dürfte. Dieses Ziel hatten Vertreter der DüBoDo-Initiative in der Vergangenheit bei verschiedenen Anlässen stets betont.

BI meint: Die Nerven liegen blank

In der aktuellen Erklärung betonen die Vertreter: "Der Abriss soll nun in eine Zeit fallen, in der bei vielen Menschen aufgrund der großen Ungewissheit hinsichtlich Ausmaß und Dauer der gesundheitlichen Gefahren und der erheblich eingeschränkten Bewegungsfreiheit die Nerven ohnehin blank liegen" Daher fordern sie eine Verlegung der "zurzeit unangemessenen Durchführung des Abrisses auf die hoffentlich schon bald eintretende Covid-19-freie Zeit".