Bochum. Trotz Kontaktverbots wegen des Coronavirus haben sich in Bochum 20 Menschen auf einem Spielplatz getroffen. Die Polizei löste das Treffen auf.

Während das Ordnungsamt der Stadt Bochum regelmäßig betont, dass sich die Bürger vorbildlich an das Kontaktverbot wegen des Coronavirus halten, hat Innenminister Reul am Donnerstag in einer Pressekonferenz einen besonders drastischen Verstoß aus Bochum genannt.

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Eine Gruppe von rund 20 Personen habe auf einem Bochumer Spielplatz Fitnessübungen gemacht, sagte Reul. Als sie sich weigerten, die verbotene Ansammlung aufzulösen, seien sie zur Polizei gebracht worden.

Treffen auf Spielplatz in Bochum trotz Kontaktverbotes wegen Coronavirus

Die Polizei bestätigt den Vorfall auf Nachfrage. Bereits am Dienstagnachmittag, 23. März, habe sich eine 20-köpfige Truppe auf einem Kinderspielplatz am Hustadtring in Höhe der Hausnummer 61 getroffen, um Fitnessübungen zu absolvieren. Polizeibeamte hätten die Gruppe angesprochen und auf das bestehende Kontaktverbot aufmerksam gemacht. Die Gruppe habe daraufhin widerwillig den Platz verlassen, heißt es.

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„Ein 24-Jähriger hat sich aber trotzig gestellt und ist zurückgekommen, um weiter zu trainieren“, sagt Polizeisprecher Jens Artschwager. Als die Polizei eingreifen wollte, sei es zu einer Rangelei gekommen, bei der ein Polizist geschubst wurde. Andere Beteiligte hätten die Auseinandersetzung mit dem Handy gefilmt.

Polizei und Ordnungsamt melden nur wenig Einsätze wegen Kontaktverbotes

Der 24-Jährige musste mit zur Polizeiwache, er wurde wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte angezeigt. Ob er und der Rest der Gruppe auch ein Ordnungsgeld wegen Verstoßes gegen das Kontaktverbot zahlen musste, konnte die Polizei auf Nachfrage nicht ermitteln.

„Es kommt tatsächlich selten zu solchen Situationen“, sagt Jens Artschwager. Und nicht immer werde gleich das Ordnungsgeld verhängt. „In er Regel appellieren wir zuerst an den gesunden Menschenverstand.“

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Noch am Wochenende hatte die Stadt gemeldet, dass sich die meisten Bochumer an die Verbote halten würden. Große Teile der Bevölkerung hätten besonnen und diszipliniert auf die Ausgangsbeschränkungen reagiert. Es seien kaum Verstöße festgestellt und geahndet worden, teilte Stadtsprecher Thomas Sprenger mit.