Bochum-Hamme. Martina Schnell stellt im Bochumer Rat erneut Fragen zum Vorhaben. Auf der Fläche sind Kfz-Betriebe und drei Mehrfamilienhäuser geplant.

Die SPD sieht die Entwicklung des neuen Gewerbegebietes an der Freudenbergstraße kritisch. Im Herbst 2018 wurde mit Bodenarbeiten begonnen. Auf dem ehemaligen Bauhof der Bogestra sollen sich auf 22 000 Quadratmetern Kfz-Betriebe niederlassen; zudem ist Wohnungsbau vorgesehen.

Das Betriebsgelände des ortsansässigen Autohauses Witzel, das zur Investorengruppe gehört, soll erweitert werden. „Leider stellt die Entwicklung des Gewerbegebiets Freudenbergstraße Nord immer noch ein großes Problem dar. Nach wie vor sind einige der Fragen nicht oder nur unzureichend beantwortet“, so Ratsmitglied Martina Schnell (SPD) im Zusammenhang mit einer erneuten Anfrage im Rat vom 12. März.

Anwohner ärgern sich über Baumfällungen

Christiane Laschinski hat für die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Mitte ebenfalls mehrfach Anfragen zu dem Vorhaben gestellt. Die Anwohner der Hofwiese und der Dorstener Straße hätten immer noch großen Gesprächsbedarf zu den Arbeiten in der Nachbarschaft, die, so Schnell, in den letzten Wochen länger unterbrochen waren. Besonders ärgerten sich die Bewohner der angrenzenden Häuser über das Fällen von 150 Bäumen. Zudem fühlten sie sich durch Lärm und Dreck der Baufahrzeuge belästigt.

In der Anfrage will Martina Schnell nun wissen: „Wie viele öffentlich geförderte Wohnungen sind geplant? Liegen die Genehmigungen für die beabsichtigen Baumaßnahmen mittlerweile vor? Gibt es einen neuen Zeit- und Maßnahmenplan? Wie sieht dieser nunmehr aus? Welchen Ausgleich gibt es für den Verlust von 150 Bäumen? Wie viele Bäume können noch erhalten werden? Gibt es die Möglichkeit, zusätzliche Bäume anzupflanzen?“ Es sei wichtig, mit dem Bauvorhaben und den nächsten Schritten ganz transparent umzugehen. Nur so könne man die Nachbarn der künftigen Gewerbefläche für das Vorhaben gewinnen.

Mehrfamilienhäuser sollen 2020 fertig sein

In der Oktober-Sitzung des Bezirks Mitte im vergangenen Jahr wurde die Anfrage der SPD-Fraktion zum Sachstand der Bebauung beantwortet. Die geplanten drei Mehrfamilienhäuser sollen 2022 fertig sein. Mieter der Gewerbefläche wird die BOB Automotive. Anfang 2020 sollten Erschließungsarbeiten sowie der Bau des Regenrückhaltebeckens erfolgen. Ob öffentlich geförderter Wohnungsbau und/oder eine Kooperation mit einem städtischen Unternehmen erfolgen wird, werde laut Verwaltung noch abgestimmt.

Als Ausgleich für den Verlust von 150 Bäumen wurde eine Entsiegelung im Naturschutzgebiet Tippelberger Mühle in Aussicht gestellt. Zudem sollten nur die Bäume gefällt werden, die direkt von den Baumaßnahmen betroffen seien, und es sollen möglichst viele Bäume erhalten werden. Die Anwohner sollten durch unterschiedliche Maßnahmen wie den Einsatz von bewässerten Kehrmaschinen vor Staub und Schmutz und durch spezielle Einstellungen an den Walzen vor Lärm und Erschütterungen geschützt werden.