Hamme. Ehemaliger Bauhof an der Freudenbergstraße soll mit Wohnbebauung und Kfz-Betrieben neu belebt werden. Bei einer Bürgerversammlung gibt es Kritik.

. 58 Jahre lang diente das gut 30 000 Quadratmeter große Areal des Gewerbegebiets „Freudenbergstraße-Nord“ als Bauhof der Bogestra, das neun Jahre lang zuwucherte. Als Gewerbe- und Wohnfläche soll es aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden. Die SPD-Ortsvereine Hamme und Hofstede luden dazu zum Bürgergespräch.

Arbeitsplätze des Autohauses erhalten und schaffen

So soll hier eine knapp 22 000 Quadratmeter große Gewerbefläche mit drei Baufeldern durch die Jabo Grundstücksentwicklungsgesellschaft Gewerbegebiet Freudenbergstraße entstehen. Diese soll das Betriebsgelände des ortsansässigen Autohauses Witzel, das zur Investorengruppe gehört, erheblich erweitern. „Wir haben drei Ziele“, erläuterte Projektentwicklerin Kerstin Memering von Immostore Immobilien, die das Vorhaben betreut. „Arbeitsplätze des Autohauses erhalten und schaffen, dringend benötigte Fahrzeugstellplätze errichten, langfristig neue Betriebsgebäude bauen. Eine Festhalle, wie sie der erste Bebauungsplan vorsah, gibt es auf keinen Fall.“

2005 zog die Bogestra mit ihrem Bauhof um

Im Jahr 1951 eröffnete die Bogestra ihren Bauhof an der Freudenbergstraße mit Zugang zur Linie 6 (heute 306).

2005 endete die Ära an diesem Standort mit der Eröffnung des Straßenbahnbetriebs Engelsburg an der Essener Straße. Die Mietwohnungen der Bogestra-Pensionskasse an der Freudenbergstraße 1-3 blieben.

Drei Wohnhäuser

Hinter der heutigen Bebauung an der Dorstener Straße sollen in einer Mulde zudem drei öffentlich geförderte dreigeschossige Wohnhäuser mit 36 Wohnungen entstehen. Architekt Tobias Janßen: „Eine Tiefgarage gibt es in jedem Haus mit Anschluss über einen Stichweg zur Freudenbergstraße.“

SPD-Ratsmitglied Martina Schnell eröffnete die Diskussion. Viele Anwohner sahen eine deutliche Verschlechterung ihrer aktuellen Situation. Das äußerten sie teils sehr emotional. „Wir schauen dann nur noch auf diese Klötze. Die Leute blicken in unsere Gärten“, wetterte ein Anlieger der „Hofwiese“.

„Es wird eine Ersatzbepflanzung geben.“

Viele beschwerten sich, dass zur Vorbereitung der Bauflächen bereits ältere Bäume gefällt wurden. Einige Anwohner beklagten einen erhöhten Lärmpegel von der A 40. Landschaftsarchitekt Markus Heller versuchte, zu beruhigen: „Es wird eine Ersatzbepflanzung geben.“

„Ab etwa September wollen wir ein Jahr lang die Bodenfläche im Gewerbebereich aufschütten“, erklärte Fachplaner Stefan Vomberg von Smith Consult. Die Häuser sollen möglichst zeitgleich errichtet werden. Die Entwässerung der Gesamtfläche geschieht über ein extra dafür angelegten Grünbereich zum neuen Regenrückhaltebecken der Emschergenossenschaft.

Rechtsabbiegerspur schafft weiteren Spielraum

Den verkehrstechnischen Anschluss der neuen und alten Häuser im Kreuzungsbereich Freudenberg-/Dorstener Straße hielten die Besucher aufgrund des Verkehrsaufkommens für problematisch. Die neue, als Einbahnstraße gestaltete Einfahrt zu den Häusern parallel zur Freudenbergstraße erhielt hingegen Lob. Eine Rechtsabbiegerspur zur Dorstener Straße schaffe weiteren Spielraum.