Bochum-Weitmar. Der Neubau eines Edeka-Marktes in Bochum-Weitmar wird größer als geplant. Dafür schrumpft das Projekt an anderer Stelle. Grüne äußern Bedenken.

Der Weg für den Neubau eines Edeka-Supermarktes in Bochum-Weitmar-Mark wird nach und nach geebnet. Derzeit ist die Verwaltung dabei, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Projekt zu schaffen. Von der Bezirksvertretung Südwest bekommt sie dafür grünes Licht. Allerdings mit Auflagen.

Edeka-Neubau in Bochum-Weitmar wird größer als geplant

Die Planung für den neuen Edeka hat sich nur in Nuancen geändert. Weil Märkte von der Verkaufsfläche immer größer werden, wurde 2017 der Masterplan Einzelhandel von 2006 an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Mit der Folge, dass Einzelhandelsbetriebe statt bisher maximal 1500 Quadratmeter nun bis zu 2000 Quadratmeter groß sein dürfen. Plus zusätzlicher zehn Prozent für Nebenbetriebe.

Edeka profitiert von dieser Neuregelung nur minimal, denn zur Verkaufsfläche werden nun auch alle Bereiche gezählt, die den Kunden zugänglich sind. Also Gänge, Treppen, Aufzüge etc.. Da diese hier 370 Quadratmeter ausmachen, bleiben für eine größeren Supermarkt gar nicht mehr so viel übrig. Denn zusätzlich zum Edeka sollen sich auch noch zwei Shops (bisher waren vier geplant) im Vorraum ansiedeln, u.a. ein Bäcker mit Gastronomie. Dieser Bereich ist knapp 300 Quadratmeter groß. Der Edeka selbst wächst von 1500 auf 1627 Quadratmeter. In der Summe kommt der Verkaufsbereich somit auf eine Fläche von knapp unter den erlaubten 2200 Quadratmetern.

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Am Umfang des Gesamtgebäudes ändert das nichts. „Die Änderungen finden nur im Innern statt“, versichert Stadtplaner Klaus Kleine bei seinem Vortrag in der Bezirksvertretung Südwest. Das geplante Gebäude wird eine Gesamthöhe von bis zu 14 Metern haben.

Grüne fordern weitere Verkehrsuntersuchung

Die Tiefgarage bietet Platz für 112 Fahrzeuge. Angefahren wird Edeka über die Karl-Friedrich-Straße. Ein Verkehrsgutachten kommt laut Stadtverwaltung zu dem Ergebnis, dass dieser Bereich ausreichend „leistungsfähig“ ist.

Monika Engel von den Grünen, die den Edeka-Markt nach wie vor für überdimensioniert halten, zweifelt dies an. Sie plädiert dafür, ein Jahr nach Inbetriebnahme des Supermarktes die Verkehrssituation aufs Neue zu bewerten. „Denn die ist in Weitmar-Mark doch sehr angespannt.“

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Da laut anderer Gutachten mit erhöhtem Lärm zu rechnen ist, werden seitlich des Gebäudes teilweise transparente Schallschutzwände errichtet. Zudem wird die Decke der Tiefgarage mit schallabsorbierendem Material gedämmt.

Vier Häuser werden abgerissen

Die Häuser an der Bergwerksstraße 24 und 28 liegen innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplans Nr. 965 für den Edeka-Neubau. Sie werden gemäß Vorhaben- und Erschließungsplan überplant und müssen abgerissen werden. Dies gilt gleichfalls für die Wohn- und Geschäftshäuser an der Karl-Friedrich-Straße 104a und 106.

Im Vorfeld der Bezirksvertretungs-Sitzung hatte die Bürgergemeinschaft Weitmar-Mark-Stiepel der Verwaltung einen umfangreichen Fragenkatalog zukommen lassen. In Form einer Verwaltungsmitteilung wurden die 25 Fragen jetzt beantwortet – nachzulesen über das Ratsinformationssystem der Stadt Bochum auf www.bochum.de .

In der Nachbarschaft entlang der Karl-Friedrich-Straße sind laut Stadt lediglich „passive“ Schallschutzmaßnahmen möglich. Hierzu müsse im Laufe des Baugenehmigungsverfahrens noch eine Untersuchung durchführt werden, um festzustellen, welche Anwohner Anspruch auf Schallschutzfenster bzw. spezielle Lüftungen in Schlafzimmern haben.

Monika Engel merkt noch kritisch an, dass die Ausgleichspflanzungen für den Edeka-Neubau laut Stadt in Höntrop erfolgen sollen. „Dies soll doch lieber im eigenen Stadtbezirk passieren“, sagt die Grüne und schlägt etwa die Ettersheide vor.

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Dieser Wunsch und das geforderte erneute Verkehrsgutachten nach einem Jahr Edeka werden von der Bezirksvertretung zur Bedingung für einen positiven Beschluss gemacht. Dieser erfolgt einstimmig. Aus Sicht der Bezirksvertretung kann der Edeka also kommen. Nächste Woche dann, am 24. März, entscheidet der Ausschuss für Planung und Grundstücke final über das Bauvorhaben.

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