Bochum-Dahlhausen. Abiprüfung und 100. Schulgeburtstag – an einem Tag. Die Körner-Schule leitet ihr Jubiläumsjahr ein. Für die Schüler wird es eine Überraschung.
Wenn die eigene Abiturprüfung auf den 100. Schulgeburtstag fällt – Adrian Thoma und die anderen Zwölftklässler der Theodor-Körner-Schule (TKS) haben in diesem Jahr Pech. Just am 100. Jubiläum des städtischen Gymnasiums in Dahlhausen müssen sie durch die größte Prüfung ihrer Schulzeit. „Ich vertraue darauf, dass wir trotzdem das Physik-Abi in Ruhe schreiben können“, sagt Adrian Thoma.
„Am 21. April 1920 wurde die ,höhere Knabenschule des Amtes Linden-Dahlhausen’ im Gebäude der evangelischen Wilhelmschule zu Dahlhausen eröffnet“, erklärt Schulleiter Bernhard Arens. Aus Rücksicht gegenüber den Abiturienten hat er die Festwoche zum Schulgeburtstag in den August verlegt.
Ein Sport- und Spieltag, ein Projekttag, das große Schulfest für alle Schüler sowie ein offizieller Festakt sollen in der Festwoche, vom 17. bis 22. August, stattfinden. Des weiteren ist eine Ausstellung zur Geschichte der Schule, eine Festschrift und auch ein Musical mit dem Titel „Die Goldenen 20er“ geplant. Das Highlight für die Schüler soll eine Überraschungsfahrt werden. „Das Ziel halten wir noch geheim“, sagt Schulleiter Arens.
100 Jahre TKS
Am 21. April 1920 wurde die „höhere Knabenschule des Amtes Linden-Dahlhausen“ in aller Stille gegründet.
Damals war die Schule in der 1909 gebauten evangelischen Wilhelmschule zu Dahlhausen untergebracht.
Der erste Erweiterungsbau wurde 1957 eingeweiht, 1961 kam dann die Aula mit darunterliegenden Schwimmbecken dazu.
1983 wurde das Rupert-Neudeck-Schulzentrum an die TKS angebaut.
Das Schwimmbecken wurde 2016 verfüllt und auf gleicher Ebene eine Mensa mit Außenbereich errichtet.
Bis zum Sommer stimmen sich die 802 Schüler und 70 Lehrerschon auf das Jubiläumsjahr ein: Adrian Thomas arbeitet zusammen mit der Medien-AG an einem Schulfilm zum 100. Jubiläum. Außerdem wird das Leben des Namengebers der Schule, Carl Theodor Körner, in einer Revue thematisiert: „Körner – Szenen aus einem Heldenleben“. Der deutsche Dichter und Dramatiker kämpfte für die Freiheit Deutschlands gegen Napoleon. „Wir beleuchten die Fragen: Wer war Körner? Warum war er damals ein Volksheld?“, erklärt Julius Busse aus der elften Klasse.
„Es ist super-cool, dass wir genau zu diesem Zeitpunkt auf der Schule sind“, sagt der 16-Jährige, „Ich freu mich schon sehr auf die Festwoche und den Schulausflug. Das stärkt den Zusammenhalt und die Schulgemeinschaft.“
Der Schüler schätzt an seiner Schule die unterschiedlichen Fahrten und die Vielfalt der Arbeitsgemeinschaften. „Wir haben da wirklich ein Riesenprogramm an AGs, die man belegen kann“, sagt Julius Busse, „das ist eine tolle Möglichkeit, um außerhalb des Unterrichts Zeit mit den Freunden zu verbringen“.
Auch Schulleiter Arens legt großen Wert auf die über 30 Arbeitsgemeinschaften. „Als 2003 an die Schule kam, gab es nur 53 Anmeldungen für das neue Schuljahr. Mittlerweile sind wir Bochum ganz vorn mit dabei“, erklärt Arens.
2007 erhielt die Schule das Gütesiegel für individuelle Förderung und bei der Schulinspektion 2016 beste Bewertungen. „Wir sind Schule mit Courage gegen Rassismus, das ist mir sehr wichtig“, sagt der Schulleiter, „Wir wurden außerdem als Schule der Zukunft und vom Roten Kreuz als humanitäre Schule ausgezeichnet.“
Fritz-Günter Schauwienold, Abiturjahrgang 1954, kennt die TKS schon seit den Anfängen der Schule. „Wir waren damals nur 13 Abiturienten. Die drei Oberstufenjahre waren nur Jungen vorbehalten“, erinnert sich der 85-Jährige. Alle Schulleiter seit der Schulgründung habe er persönlich kennengelernt. „Wir waren stolz, dass wir unser Abitur auf der TKS gemacht haben, das ist ein tolles Gymnasium mit hervorragend qualifizierten Lehrern“, sagt Schauwienold.
Angehende Abiturienten wie Adrian Thoma sind bei der in den August verschobenen Festwoche nicht mehr auf der Schule. „Den großen Ausflug mit der ganzen Schule verpassen wir leider“, sagt der Abiturient, „doch insgesamt sind wir dann wohl alle froh, unser Abitur zu haben.“