Bochum/ Witten. Linda Fahl und Lukas Prinz aus Bochum sind die besten Meister ihres Handwerks. Dafür paukten die Friseurin und der Kfz-Techniker im Feierabend.
Linda Fahl und Lukas Prinz sind die Besten – zumindest hat die Handwerkskammer die beiden Bochumer zu den besten Meistern ihres Jahrgangs erklärt. Sie wurden in Dortmund als beste Friseurmeisterin beziehungsweise bester Kraftfahrzeugtechnikermeister ausgezeichnet. Um die Besten zu werden, durften sie die Meisterprüfung nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Nachdem sie jahrelang im Wittener Friseursalon „Haarsträubend“ und parallel noch freiberuflich als Visagistin gearbeitet hatte, wollte Linda Fahl nochmal „etwas für den Kopf machen“ und hinter die Kulissen ihres Berufs schauen.
Für ihren Meister besuchte sie über zehn Monate die Dortmunder Friseur-Akademie, arbeitete aber parallel weiter in dem Salon. „Es ist schon eine Herausforderung, das nebenbei zu machen“, sagt ihr Chef, Tom Soldierer, „aber Linda ist ja nicht auf den Kopf gefallen. Und sie ist Perfektionistin.“
Am Samstag erhielt die 29-Jährige auf der Meisterfeier der Handwerkskammer dann nicht nur den Meisterbrief sondern auch den Bestmeister-Brief. „Das lag wohl daran, dass meine theoretischen Prüfungen in BWL und Rechnungswesen sehr gut gelaufen sind“, sagt die Friseurmeisterin.
Handwerkskammer ehrt neue Meister
Die im Meisterfeier der Handwerkskammer (HWK) Dortmund fand am Samstag im Konzerthaus Dortmund statt.
Dabei wurden aus 23 Gewerken insgesamt 398 Junghandwerkerinnen und Junghandwerker aus ganz Deutschland geehrt.
Zu den Gratulanten gehörten Berthold Schröder, der Präsident der Handwerkskammer (HWK) Dortmund, sowie Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.
Mittlerweile arbeitet sie seit fast acht Jahren in dem Wittener Salon und hat sich einen großen Kundenstamm aufgebaut. „Am allerliebsten färbe ich mit Freihandtechnik, das ist gerade sehr modern“, sagt Fahl, „Ich mache also sogenannte ,Paintings’ für weichere Übergänge, am liebsten bei langen Haaren. Ich bin wirklich ein Langhaar-Mädchen.“
Jahrgangsbester in seinem Handwerk ist auch der Bochumer Lukas Prinz. Schon im letzten Mai machte der Kraftfahrzeugtechnikermeister seine Meisterprüfung – und sollte bis Jahresende der Beste seines Gewerks bleiben.
„Einfach war es nicht. Ich hatte immer Prüfungsangst, insbesondere vor den kaufmännischen Fächern“, sagt der 23-Jährige, „Doch es hat gut geklappt, weil ich die Meisterprüfung nicht auf die leichte Schulter genommen habe.“
Der Kraftfahrzeugtechnikermeister arbeitete etwa ein Jahr Vollzeit auf seine Prüfung hin und bemerkte dabei, dass ihm das Lernen mittlerweile liegt. Dank dem Meister konnte er sich für ein Studium an der Technischen Hochschule Georg Agricola einschreiben. „Ich habe dann bei meinem letzten Arbeitgeber gekündigt und studiere jetzt Wirtschaftsingenieurwesen“, sagt Prinz.
„Mit dem Studium muss ich nicht in Kfz-Branche bleiben und habe später bessere Einstiegschancen“, sagt Lukas Prinz, „Und durch meine Berufserfahrung und den Meister habe ich manchen Studenten was voraus.“