Bochum. Über den Stadtteilwettbewerb wurden jährlich 15.000 Euro für Bürger-Ideen ausgelobt. Der neue Bochum-Fonds bietet nun ganz neue Möglichkeiten.

Die Stadt Bochum will das Erfolgsmodell Stadtteilwettbewerb ausbauen. Mit insgesamt 15.000 Euro werden seit 2008 jährlich Bürger-Ideen unterstützt. Das ist natürlich viel zu wenig für eine Stadt wie Bochum. Und so wurde im Rathaus die Idee des Bochum-Fonds als Nachfolgemodell geboren. Mit einer Fördersumme, die um ein Vielfaches höher liegt als beim Stadtteilwettbewerb.

Bochum: Stadtteilwettbewerb wird erweitert – vor allem mit deutlich mehr Geld

Nach und nach werden aktuell die einzelnen Bezirksvertretungen – angefangen in den Stadtbezirken Süd und Mitte – und die Ausschüsse über diesen neuen Bochum-Fonds und das Prozedere unterrichtet. Am Ende trifft der Rat am 30. April die finale Entscheidung. Mit der Umsetzung des Bochum-Fonds wurde Bochum Marketing betraut.

Einen Euro pro Bürger macht die Stadt Bochum ab sofort pro Jahr locker, um bürgerschaftliches Engagement zu fördern und dafür zu sorgen, dass noch mehr Projekte umgesetzt werden können. Da kommt bei einer Stadt der Größe Bochums ein ganz schöner Batzen zusammen: Für 2020 stolze 372.000 Euro.

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Damit lässt sich sicher ganz schön was auf die Beine stellen. Beim Stadtteilwettbewerb waren es in elf Jahren immerhin 70 Bürger-Projekte, die gefördert wurden und so realisiert werden konnten. Über den Bochum-Fonds sollen es deutlich mehr werden.

Auch die Größenordnung der Bürger-Projekte ändert sich. Unterschieden wird künftig zwischen Groß- und Klein-Projekten, um vor allem kleineren Maßnahmen eine kurzfristige und schnelle Realisierung zu ermöglichen. Kleinere Projekte werden mit maximal 5000 Euro gefördert, umfangreichere mit bis zu 25.000 Euro. Für die Beurteilung der Groß-Projekte wird eigens ein Gremium eingerichtet, das zwei- bis dreimal im Jahre tagen wird.

Bewerbungen ohne bürokratische Hürden

Bewerbungen sind das ganze Jahr über möglich. Dabei lauern nach Aussage von Bochum Marketing keine bürokratischen Hürden. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass sich nicht nur Vereine, Verbände und Gruppen beteiligen, sondern auch einzelne Bürger. Über den Bochum-Fonds sollen sie angeregt werden, eigene Projekte und Maßnahmen durchzuführen und sich damit aktiv an der Gestaltung ihrer Stadt zu beteiligen und an der Zukunft Bochums mitzuwirken.

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Grundsätzlich gilt es laut Bochum Marketing, schöne, nachhaltige Projektideen für Bochum zu fördern, die die Wohn- und Lebenswelt besser machen und einen gemeinsamen Nutzen stiften. Von daher werden auch nur Maßnahmen gefördert, die im Stadtgebiet umgesetzt werden.

Eigenleistung erwünscht

Bei Bedarf bietet Bochum Marketing Hilfe bei der Ausarbeitung von Projekt-Ideen und das Formulieren eines Antrages an. Gefördert werden maximal 80 Prozent der förderfähigen Kosten.

Eigenleistung, einschließlich Sach- und Arbeitsleistungen des Antragstellenden in Höhe von 20 Prozent ist dementsprechend Voraussetzung, da der Gemeinschaftsgedanke und die Eigeninitiative gefördert werden sollen. Außerdem ist es Bochum Marketing wichtig, dass die Projekte nachhaltig gedacht werden.

Es können Anträge zu neuen oder bestehenden, aber auch zu konzeptionell weiterentwickelten und somit neuerlich förderfähigen Projekten, die mithilfe des Bochum-Fonds optimiert bzw. erweitert werden, eingereicht werden. Auch stadtteilübergreifende Ideen sind willkommen. Die Stadt kommt dabei nicht für laufende Betriebskosten einer Einrichtung auf und fördert auch keine Maßnahmen, die normalerweise von Behörden geleistet werden.

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Noch in diesem Jahr will Bochum Marketing mit dem Bochum-Fonds starten. Im Sommer wird stadtweit informiert. Ab dem dritten Quartal sollen schon erste Anträge eingereicht werden können. Mit den ersten Auszahlungen soll dann Anfang 2021 begonnen werden.

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