Bochum-Langendreer. . „Langendreer hat’s“ angelt sich die Wolfgang-Welt-Ausstellung. Sie ist im Sommer für sechs Wochen in der Lutherkirche am Alten Bahnhof zu sehen.

Große Freude herrscht bei „Langendreer hat’s“: Dem Stadtteilverein ist ein ganz besonderer Kultur-Coup gelungen. Die Gruppe um Karsten Höser konnte sich die Wolfgang-Welt-Ausstellung des Düsseldorfer Heinrich-Heine-Instituts angeln. Im Sommer wird sie sechs Wochen lang in der Lutherkirche am Alten Bahnhof zu sehen sein.

Das Heinrich-Heine-Institut übernahm Wolfgang Welts Nachlass und widmete ihm die Sonderausstellung „Aber ich schrieb mich verrückt“.    
Das Heinrich-Heine-Institut übernahm Wolfgang Welts Nachlass und widmete ihm die Sonderausstellung „Aber ich schrieb mich verrückt“.     © Heinrich-Heine-Institut

Der Schriftsteller und Journalist Wolfgang Welt war ein Langendreerer Junge. Er besuchte als Kind die Kirchschule, „baute“ später auf dem Lessing-Gymnasium sein Abi und blieb dem Stadtteil immer verbunden. „Von daher lag die Idee auf der Hand, dass wir uns um die Ausstellung bemühen“, sagt Karsten Höser, 1. Vorsitzender von „Langendreer hat’s“. Aus mehreren Richtungen habe es diesen Vorschlag gegeben, so dass man sich entschloss, die Fühler auszustrecken. Mit Erfolg. Die Ausstellung, die zuletzt in Duisburg zu sehen war, wird nun im Sommer in der entwidmeten Lutherkirche aufgebaut.

Eröffnung an Wolfgang Welts Todestag

Eröffnet wird sie am 19. Juni, Wolfgang Welts Todestag. Da unmittelbar zuvor die Bürgerwoche-Ost läuft, soll die Ausstellung ins offizielle Programm der Stadtteil-Party aufgenommen werden. „Das passt perfekt“, findet Karsten Höser. Bis Ende Juli sind die Erinnerungen an Wolfgang Welt in einem abgetrennten Teil des früheren Gotteshauses zu sehen. Zurzeit sind Karsten Höser & Co. damit beschäftigt, die Veranstaltung zu organisieren: abschließbare Vitrinen besorgen, Versicherungen abschließen, Anträge stellen, die Finanzierung planen.

Biografische  Notiz

Wolfgang Welt (*1952) war ein Kind der 50er und 60er Jahre, die Rock- und Beat-Ära hat den Jungen aus Langendreer entscheidend geprägt. „Buddy Holly auf der Wilhelmshöhe“ heißt eine seiner bekanntesten Stories.

Außer als Schreiber (Kürzel „wow“) war Wolfgang Welt wegen seiner profunden Musikkenntnisse ein gefragter DJ, so in der legendären Disco „Appel“ am Alten Bahnhof.

„Da fließt jetzt viel Energie rein“, sagt Karsten Höser, der voller Vorfreude ist: „Das ist ein echtes Highlight für Langendreer und das absolute Schwerpunktthema unseres Vereins im ersten Halbjahr. So etwas gab es in Langendreer noch nicht.“

Zahlreiche Unikate aus dem Nachlass Wolfgang Welts, den das Heinrich-Heine-Institut übernommen hat, werden in der Lutherkirche zu sehen sein. Etwa die Original-Schreibmaschine des Literaten und viele seiner Schriften und Briefe. „Er war ja sehr fleißig im Austausch mit anderen Schriftstellern“, sagt Karsten Höser. Dazu gibt’s einige Schallplatten aus Welts Sammlung, sicherlich auch welche von Buddy Holly, seinem großen Idol. Und natürlich seine Bücher.

Finanzspritze von BO Marketing

Eine willkommene Finanzspritze erhält „Langendreer hat’s“ über den Stadtteilwettbewerb von Bochum Marketing. Die Idee, die Wolfgang-Welt-Ausstellung nach Bochum zu holen, kam bei der Jury so gut an, dass sie der Bewerbung zustimmte und nun 2500 Euro an den Stadtteilverein fließen.