Bochum. Das Dreigestirn soll den Karnevalisten in Bochum erhalten bleiben. Das bekräftigt der Festausschuss. Ein Rolle wird aber wohl neu besetzt werden.
Wollen würde der Prinz gern nochmal. Allein mit dem Können wird’s schwierig. Rein beruflich. So ist es gut möglich, dass für Marcus Vogel am Aschermittwoch tatsächlich alles vorbei ist. Seine beiden Mitregenten indes können sich durchaus eine zweite Amtszeit vorstellen. Womit die Karnevalisten in Bochum auch in der nächsten Session mit einem Dreigestirn aufwarten würden.
Der Bochumer Karneval und sein flotter Dreier: Das ist inzwischen schon Tradition und weithin einmalig im Revier. „Die Jungs kommen super an“, schwärmte Festausschuss-Präsident Bernd Lohof, als er mit Prinz Marcus I., Jungfrau Hanna I. (auch bekannt als Jochen Sieberin) und Bauer Armin I. (Papenheim) samt Hofstaat in dieser Woche der WAZ-Redaktion seine Aufwartung machte.
Karneval in Bochum: Dreigestirn ist „voll im Partymodus“
Mehr als 80 Termine liegen hinter dem Dreigestirn und seinem Gefolge. Rund 20 stehen noch bevor. Doch von Erschöpfung keine Spur. Im Gegenteil. „Wir sind voll im Partymodus!“, strahlt Prinz Marcus, dem man ansieht, dass er derzeit seinen Traum lebt. Dafür hat er drei Wochen Jahresurlaub genommen. „Aber das ist es wert“, sagt der Gesundheits- und Krankenpfleger. Der Rest des Trios bekräftigt: „Wir haben unsere Entscheidung nicht eine Sekunde bereut.“
Dabei steht die närrische Hoch-Zeit noch bevor. Die Umzüge am Sonntag (23.) in Wattenscheid und am Rosenmontag (24.) in Linden markieren das Grande Finale der Regentschaft. Zwei Wünsche wohnen den drei Chef-Jecken dabei inne: Mögen sie auch weiterhin von Krankheiten verschont bleiben („Bisher hatten wir keinen einzigen Ausfall“). Und: Mögen sich die noch vagen Sturm-Prognosen für das Wochenende als laues Lüftchen entpuppen.
Gala erlebt 2021 eine Neuauflage
Derweil blicken Bernd Lohof und seine Mitstreiter im Festausschuss bereits auf die kommende Session. Sicher ist: Nach der erfolgreichen Wiederbelebung im vergangenen Januar wird es 2021 erneut eine närrische Gala im Ruhrcongress geben. Wahrscheinlich ist (siehe oben): Das Dreigestirn erlebt - an einer Stelle möglicherweise neu formiert – eine Neuauflage.
Einem Wunder indes käme die Erfüllung eines langgehegten Traums von Bernd Lohof gleich: der erste Umzug durch die Innenstadt. Zwar wären die Vorzeichen 2021 ideal. Bochum feiert sein 700-jähriges Bestehen. Die Wattenscheider Jecken pausieren. „Auch die Unterstützung der Politik ist da“, sagt Lohof. Doch: „Es fehlt die Manpower für einen derartigen Kraftakt.“ Auch die Finanzen seien überschaubar. „Unser Budget gleicht den Gagen für zwei Programmpunkte im Kölner Karneval.“ Heißt: knapp fünfstellig.
Biwak, Rathaussturm und Umzüge
So bleibt es vorerst beim Biwak, das der Festausschuss am Samstag (22.) ab 11 Uhr mit Musik und Tanz auf dem Husemannplatz präsentiert. Mehrere Prinzenpaare aus der Nachbarschaft haben sich angekündigt. Am Rosenmontag folgt ab 10.11 Uhr der Rathaussturm gleichfalls mit närrischem Programm im Ratssaal. Danach geht’s auf nach Linden.
Auf Kamelle wird verzichtet
Die Einkäufe mit Süßigkeiten für die Umzüge in Wattenscheid und Linden hat das Dreigestirn in einem Großmarkt erledigt.
Bemerkenswert: Schon seit Jahren verzichten die Narren als Wurfmaterial auf die angestammten Kamelle. „Dafür bückt sich heute kaum einer mehr. Die Bonbons werden zertreten, überfahren oder landen im Müll“, beobachtet Jochen Sieberin, der die Jungfrau Hanna I. gibt.
Alles rund um den Karneval gibt es im Internet auf www.karneval-bochum.de.
Marcus Vogel will zum mutmaßlichen Ausklang seiner Prinzenrolle noch einmal glänzen. Wohl oder übel könnte er das Zepter dann zur Seite legen. Bei Jungfrau und Bauer sprechen zumindest keine beruflichen Gründe gegen eine Verlängerung. Beide sind Rentner.
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