Bochum. 1100 Sänger haben in der Christuskirche Bochum für ein Martin-Luther-King-Musical geprobt. In zwei Wochen wird es im Ruhr-Congress aufgeführt.
Was für ein Chor, was für eine Chorprobe! Am Samstag- und am Sonntagmittag haben sich jeweils rund 550 Sängerinnen und Sänger in der beheizten Christuskirche in Bochum gemeinsam für zwei große Auftritte im Ruhr-Congress in zwei Wochen vorbereitet. Dann wird „Das Chormusical Martin Luther King - Ein Traum verändert die Welt“ aufgeführt. Es waren zwei Proben, wie sie die meisten Teilnehmer in ihrer Größe wohl noch nicht erlebt haben.
Der Ton ist herzlich und familiär
„Schön, dass Du da bist. Und dass Du das geschafft hast bei dem Wind“, sagt ein Mitarbeiter des Veranstalters an der Tür zur Kirche am Platz des Europäischen Versprechens. Der Ton ist herzlich und familiär. Gekommen sind kleinere Chöre vor allem aus Bochum und Umgebung, aber auch aus dem Rheinland oder Wuppertal. Drei Generation sind vertreten.
Schülerin aus Bochum ist von dem Musical „begeistert“
Darunter sind auch Pfarrerin Adelheid Neserke von der evangelischen Gemeinde Bochum-Querenburg und die 18-jährige Schülerin Raja Sablonski aus Bochum. Beide singen gern. Im vergangenen Jahr hatte die Abiturientin auf dem Kirchentag in Dortmund das King-Musical bereits als Zuschauerin erlebt. „Das hat mich begeistert.“ Jetzt wird sie dabei selbst mitmachen.
Das Musical wurde bereits vor einem Jahr in Essen uraufgeführt und tourt in diesem Jahr durch Deutschland. Die Solisten sind stets dieselben Profis (Titelrolle: Gino Emnes), der große Chor allerdings wird regional immer unterschiedlich besetzt. So auch in Bochum.
26 regionale Chöre trafen in Bochum erstmals zusammen
Seit Oktober haben Adelheid Neserke und Raja Sablonski rund sechsmal in einem Seniorenzentrum in Bochum-Gerthe im Kreis von knapp 50 Teilnehmern geprobt – wie auch alle anderen Sängerinnen und Sänger aus 25 weiteren regionalen Chören an diesem Wochenende. In der Christuskirche probten sie jetzt das erste Mal alle gemeinsam. Geleitet haben die beiden Proben die Chordirigenten Stefan Glaser und Hans Werner Scharnowski.
Pfarrerin Adelheid Neserke kam am Sonntagmittag direkt nach ihrem Gottesdienst in ihrer Gemeinde zur Probe in die Christuskirche. „Ich singe oft solistisch, habe eine Gesangsausbildung. Ich wollte das Gefühl haben, wie es ist, wenn man mitten im Chor steht.“ Das Singen dort habe eine „unglaublich emotionale Intensität“. Auch ihren beiden jugendlichen Kinder singen mit.
Proben dauerten jeweils fünf Stunden
Die Probe beginnt mit Entspannungs- und Atemübungen. Schließlich brauchen die Teilnehmer, die in den Kirchenbänken je nach persönlicher Tonlage unterteilt sind, viel Ausdauer. Fünf Stunden bis zum Abend sind angesetzt.
Es gibt noch Eintrittskarten
Das Musik, das eine Mischung aus Gospel, Rock’n’Roll und Pop ist, stammt von Andreas Malessa (Texte) und von Hanjo Gäbler und Christoph Terbuyken (Musik).
Für die beiden Aufführungen am 29. Februar und 1. März im Ruhr-Congress gibt es noch Karten (22,90 bis 59,90 Euro (erm. 20,60 bis 53,90 Euro).
Am 29. Februar und 1. März (Samstag um 19 Uhr und Sonntag um 17 Uhr), wenn die beiden je zweieinhalbstündigen Vorstellungen im Ruhr-Congress laufen, gibt es am selben Tag vorher sogar noch eine dreieinhalbstündige Generalprobe.
Veranstalter des Musicals, das sich 2020 auf Deutschland-Tournee befindet, ist die „Stiftung Creative Kirche“ in Witten. Es handelt vom Leben und Wirken des amerikanischen Bürgerrechtlers, dessen legendärer Satz „I have a dream“ weltbekannt ist. „Martin Luther King war der wohl berühmteste Träumer der Geschichte“, meinen Ralf Rathmann und Martin Bartelworth, Vorstände der Creativen Kirche. „Und er hat mit seinem Traum Fakten geschaffen, die die Welt verändert haben. Wenn im Ruhr-Congress 550 Stimmen von Gerechtigkeit singen können, dann ist dies ein Ereignis, an dem viele mitgewirkt haben.“