Bochum/Gelsenkirchen. Der wohl bekannteste Mitarbeiter des Bochumer UCI-Kinos kämpft in Marokko um sein Leben. Spenden sollen Aits Rückflug finanzieren.

  • UPDATE: Der erkrankte Mitarbeiter des Bochumer UCI-Kinos ist zurück aus Marokko. Am Mittwochabend landete ein Ambulanz-Jet in Köln. Abderrahim Kharkhour (Spitzname Ait) ist voller Dankbarkeit. Hier geht es direkt zum neueren Artikel.

Beschäftigte und Besucher des UCI-Kinos in Bochum bangen um einen lebensbedrohlich erkrankten Mitarbeiter. Der 61-Jährige wird derzeit in Marokko behandelt. Nach einer Spendenaktion des Kinos und zahlreicher Kollegen will nun eine Stiftung so schnell wie möglich einen Rückflug nach Deutschland organisieren und finanzieren.

Adrette Weste, Schlips und Kragen und stets ein freundliches Lächeln: Wer häufiger das UCI besucht, kennt Abderrahim Kharkhour, den alle nur Ait nennen. Seit der Eröffnung 1991 im Ruhrpark gehört der gebürtige Marokkaner zur Stammbelegschaft. Mit Fleiß und Ehrgeiz hat er es zum Teamleiter im Servicebereich gebracht.

Spendenaktion im UCI Bochum: Hilfsbereitschaft ist groß

Im Juli 2019 verabschiedete sich Ait in den Heimaturlaub.

Was niemand ahnte: Bis heute ist er nicht zurückgekehrt. Mit einem schweren Leberleiden, so heißt es, kämpft er seit Monaten in Agadir um sein Leben.

Mit diesem Flyer ruft die Tuisa-Stiftung zu Spenden für den lebensbedrohlich erkrankten UCI-Mitarbeiter auf.
Mit diesem Flyer ruft die Tuisa-Stiftung zu Spenden für den lebensbedrohlich erkrankten UCI-Mitarbeiter auf. © Unbekannt | Tuisa-Stiftung

Im UCI ist die Hilfsbereitschaft groß. Ait ist alleinstehend. Die Geschäftsführung sorgt seit September dafür, dass die laufenden Kosten für Miete, Strom und Auto weiter bezahlt werden. „Dazu tragen auch zahlreiche Kollegen mit ihren Spenden bei“, sagt Theaterleiter Stefan Hennen und betont: „Selbstverständlich halten wir den Arbeitsplatz unseres Mitarbeiters weiter frei.“

Stiftung will Rücktransport aus Marokko finanzieren

Derweil haben Freunde des Marokkaners die Tuisa-Stiftung mit Sitz in Gelsenkirchen eingeschaltet, die es sich seit 2005 mit mehr als 400 Ehrenamtlern zur Aufgabe macht, humanitäre Hilfe in Notlagen zu leisten. „Ait ist offenbar sehr beliebt“, sagt Stiftungsvorsitzender Abdeslam El Ghoulbzouri. Seit dem ersten Aufruf in den sozialen Medien in der vergangenen Woche seien bereits 17.500 Euro gespendet worden.

Mit dem Geld soll der Patient kurzfristig aus Marokko ausgeflogen werden. Sein gesundheitlicher Zustand lasse nur einen Ambulanzflug zu, so die Tuisa-Stiftung. Dafür reiche das Geld zwar noch nicht. Dennoch sei man zuversichtlich, dass der UCI-Mitarbeiter noch in dieser Woche ausgeflogen werden kann.

„Eine sofortige Behandlung im Essener Universitätsklinikum ist bereits gesichert. Möglicherweise ist dort eine Lebertransplantation erforderlich“, sagt Abdeslam El Ghoulbzouri, während UCI-Chef Hennen hofft: „Wir alle wünschen uns, dass Ait bald wieder bei uns ist.“

Wer helfen will: www.tuisa.de