Bochum-Querenburg. Wegen Pfusch am Bau verzögert sich die Sanierung des Sportplatzes in Bochum-Querenburg. Das macht der Stadt zu schaffen. Aber auch den Anwohnern.
Mehr als 20 Baumaßnahmen betreut das Sportamt der Stadt Bochum zurzeit. Auf den meisten Baustellen läuft es nach Plan. Davon kann bei der Sanierung des Sportplatzes in Bochum-Querenburg nicht die Rede sein. Beim Bau eines neuen Kunstrasens u.a. für den TuS Querenburg gibt es einige Probleme. Weil ein beauftragtes Unternehmen schlampig gearbeitet hat, liegt man drei Monate in Verzug. Das macht der Stadt zu schaffen, aber auch den Anwohnern.
Pfusch am Bau sorgt in Bochum-Querenburg für Ärger bei Stadt und Bürgern
Aktuell wird auf der Sportanlage am Hustadtring die Drainage gelegt. Damit wollte die Stadt eigentlich schon durch sein. Doch der Zeitplan war nicht mehr einzuhalten. Bei der Bergbausicherung vorab seien einige der insgesamt 880 Bohrlöcher, in die die Verfüllmasse eingepumpt wird, nicht fachgerecht verfüllt worden, berichtet Sportamtsleiter Achim Paas bei einer Ortsbesichtigung.
Der Schaden wurde allerdings erst nach einer Woche bemerkt, als auf der Baufläche schon weitergearbeitet worden war. Diese Arbeiten waren damit für die Katz, denn nun mussten alle 880 Bohrlöcher einzeln überprüft, dokumentiert und zum Teil neu verfüllt werden. Dadurch entstand der enorme Zeitverzug.
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Und das Ganze wird natürlich teurer. „Wir werden die Kostensteigerung der betreffenden Firma in Rechnung stellen“, kündigt Achim Paas an. „Wir haben das ja nicht zu verantworten. Ein Gutachten bestätigt das auch.“
Weiteres Problem: Der Untergrund war plötzlich instabil
Durch das Überprüfen der Bohrlöcher trat ein weiteres Problem auf: Der Untergrund war durch die massiven Eingriffe anschließend sehr instabil. Deshalb musste eine weitere und nicht eingeplante Ausgleichsschicht aufgetragen werden, um den Baugrund zu stabilisieren. Mit der Folge, dass weit mehr Lkw den Sportplatz anfahren mussten als ursprünglich geplant.
Sehr zum Leidwesen und Ärger der Anwohner der Vormholzstraße, über die die Sattelschlepper den Sportplatz ansteuern. Hunderte Lkw sind über Wochen an ihren Häusern vorbeigedonnert, um Material für den Untergrund anzuliefern. Oft auch vor der abgesprochenen Lieferzeit ab 7 Uhr.
Inzwischen hat sich die Lage etwas beruhigt. Es werden aber noch weitere Lieferungen erwartet. Dann allerdings wohl nicht mehr in dem Ausmaß wie Ende vergangenen Jahres. „Es dürften so um die hundert Lkw-Ladungen sein“, sagt Alexander Beab vom Grünflächenamt. „Die weiteren Lieferungen von Unterbodenmaterial kommen im April, dann haben wir alles, was wir brauchen, auf dem Platz.“
Neues Verfahren mit dem Bauunternehmen abgesprochen
Mit den Unternehmen, die für die Zulieferung verantwortlich sind, habe man nochmal gesprochen, sagt Christian Hubeck vom Sportamt. Das Problem sei: „Das Bauunternehmen bestellt bei Lieferanten, die wiederum Speditionen beauftragen. Von denen werden die Fahrer ganz früh losgeschickt, um den Berufsverkehr zu umgehen. Daher sind die dann oft schon vor 7 Uhr vor Ort.“ Es sei nun vereinbart worden, dass sich die Lkw, die zu früh ankommen, auf dem Hustadtring aufstellen und nicht im Wohnviertel die Straße blockieren.
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Anwohner vermelden indes das erste Loch in der Straße, ihrer Meinung nach verursacht durch den Schwerlastverkehr. Zudem monieren sie, dass noch immer kein Schild aufgestellt wurde, das die Lkw-Fahrer dazu aufruft, in der Wohnstraße langsam zu fahren. „Das kommt“, verspricht Stadtsprecher Peter van Dyk. „Es ist in der Mache.“
Platz soll zur neuen Spielzeit fertig sein
Info: Der Kunstrasen in Querenburg soll Ende Juli/Anfang August fertig sein. Baustart war im August 2019. Der Kostenrahmen lag ursprünglich bei 1,1 Millionen Euro, gefördert über das Programm „Gute Schule 2020“. Da für die Bergbausicherung mehr verfüllt werden musste als angenommen, werden sich die Kosten erhöhen. Aber auch das sei förderfähig, sagt Christian Hubek vom Sportamt.
Neben dem Kunstrasen wird am Hustadtring ein neuer Asche-Bolzplatz gebaut, der öffentlich zugänglich ist. Zudem gibt es zwei 400-Meter-Bahnen und vier 100-Meter-Bahnen.
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