Bochum. In Bochum kommt immer mehr Sperrmüll zusammen. Die Mengen haben sich seit 2003 um mehr als die Hälfte erhöht – auf 19.000 Tonnen im Jahr 2018.

Der Umweltservice Bochum (USB) muss immer mehr Sperrmüll entsorgen. Wie Unternehmenssprecher Jörn Denhard auf WAZ-Anfrage mitteilte, hat sich die Menge zwischen 2003 und 2018 um mehr als die Hälfte erhöht – von rund 12.000 auf 19.000 Tonnen. Die Zahlen für 2019 liegen noch nicht vor.

Der USB vermutete als Grund der Zunahme, dass mittlerweile nicht mehr so viele Möbel für ein ganzes Leben gebaut beziehungsweise gekauft werden, sondern weniger haltbare, die nicht mehr so viele Umzüge überstehen.

Vier Wertstoffhöhe in Bochum stehen für Sperrmüll bereit

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Die Müllabfuhr bietet den Bochumern zwei Möglichkeiten an, Sperrmüll loszuwerden. Sie können alte Tische, Stühle, Schränke, Bettgestelle, Teppiche, Matratzen und Ähnliches selbst zu vier Wertstoffhöfen bringen: Haykenscheider Straße (Kornharpen), Brandwacht 49 (Werne), Am Sattelgut 132 (Linden) und Blücherstraße 53 (Wattenscheid). Das Abladen ist kostenfrei.

Außerdem holt der USB, ebenfalls kostenfrei, einmal pro Jahr den Sperrmüll von Bürgern vor deren Haustür ab. Wer zudem Elektrogeräte wie Trockner, Fernseher oder Kühlschränke zu den alten Möbeln stellt, muss das vorher anmelden. Dann kommt ein zweiter Wagen, der nur solche alten Geräte mitnimmt.

Täglich werden rund 90 Abholtermine gemacht

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Von montags bis freitags fahren täglich drei Sperrmüllwagen durch Bochum und haben – jeweils – rund 30 Termine. Die durchschnittliche Wartezeit für einen Abholtermin beträgt drei Wochen, im Januar erfahrungsgemäß etwas länger.

Manchmal stehen neben oder in den Sperrmüllhaufen auch Abfälle, die dort nicht hingehören. Halbleere Farbeimer und Lacke zum Beispiel. Das kann für die Eigentümer zu Ärger mit dem Umweltamt führen, denn solche Abfälle müssen gesondert entsorgt werden. Auch Holzdecken- und Verkleidungen, PVC-Böden oder Holzterrassen sind „Baumischabfälle“ und kein Sperrmüll. Der USB lässt solche Gegenstände dann liegen.

Heimlich Sperrmüll mitnehmen ist verboten

Mitunter kommen in der Nacht vor der Abholung auch Sperrmüll-Jäger, durchsuchen den Haufen und nehmen mit, was ihnen lohnenswert erscheint. Das ist aber verboten, denn bis zum Einsammeln durch die USB-Mitarbeiter bleibt der Sperrmüll im Eigentum des jeweiligen Bestellers. Gleichzeitig ist er aber auch für den Haufen verantwortlich. Weil öffentliche Müllhaufen auf weiteren, fremden Müll eine magnetische Wirkung zu haben scheinen, kann das zu Ärgernissen führen. Zum Beispiel wenn plötzlich Autoreifen im Sperrmüll liegen.

Hölzerner Sperrmüll wird im Bochumer Eko-City-Center an der Oberen Stahlindustrie zu Brennstoff für die Industrie aufbereitet. Metallreste wie Lattenroste von Betten werden vorher aussortiert und für eine neue Nutzung aufbereitet.