Wattenscheid-Eppendorf. Erneut wurde nachts in den Lotto-Laden an der Ruhrstraße in Eppendorf eingebrochen. Art und Weise des Vorgehens sprechen für Wiederholungstäter.

Die Nacht von Montag auf Dienstag war für Birgit und Klaus Wünnenberg um 2.45 Uhr beendet. Dann kam der Anruf von der Polizei und die schlechte Nachricht, dass in ihr Geschäft eingebrochen wurde. Nicht das erste Mal, dass der Kiosk „Lotto und Allerlei“ an der Ruhrstraße 155 von Einbrechern heimgesucht wurde.

Einbrecher steigen in Eppendorfer Kiosk ein – zum zweiten Mal innerhalb von sechs Wochen

Leergeräumt: das Zigarettenregal im Kiosk „Lotto und Allerlei“ an der Ruhrstraße 155 in Wattenscheid-Eppendorf.
Leergeräumt: das Zigarettenregal im Kiosk „Lotto und Allerlei“ an der Ruhrstraße 155 in Wattenscheid-Eppendorf. © Klaus Wünnenberg

„Vor sechs Wochen ist uns das schon einmal passiert“, sagt Klaus Wünnenberg, während er schon wieder die Kundschaft bedient. Das war am 3. Dezember. Der 72-Jährige hat auch diesmal dieselbe Vorgehensweise ausgemacht. „Vermutlich waren es auch dieselben Täter“.

Zwei Personen wurden auf der Flucht beobachtet

Der Nachbar, der auf den Einbruch aufmerksam wurde, habe zwei Personen gesehen, aber nur von hinten. Sie waren dunkel gekleidet und sollen etwa 18, 19 Jahre alt sein. Geflohen sind sie laut Polizei zu Fuß in Richtung Zeppelindamm

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Die Tat ereignete sich gegen 2 Uhr. Mit einem Stein hatten die Täter die Scheibe des Kiosk eingeschlagen, um ins Ladeninnere zu gelangen. „Das war ein dicker Pflasterstein“, sagt Klaus Wünnenberg, „Genau wie vor sechs Wochen.“ Auch die Uhrzeit sei in etwa die gleiche.

Lauter Knall schreckte Nachbarn auf

Sein Nachbar, laut Wünnenberg ein junger Mann, der nachts öfter mal am Computer sitzt, sei richtig aufgeschreckt – so laut habe es nebenan geknallt. „Er hat gleich die Polizei alarmiert und die hat dann bei uns angerufen.“ Sofort sind die Wünnenbergs, die an der Papenburg in Wattenscheid-Mitte wohnen, in ihren Laden in Eppendorf gefahren. Um 3 Uhr dann sahen sie die Bescherung.

Ziel der Einbrecher: Geld und Zigaretten

„Kein schöner Anblick“, sagt Klaus Wünnenberg. „Überall lagen Scherben. Und drumherum alles, was im Schaufenster stand.“ Zeitschriften, ein Ständer mit Grußkarten. Einzig eine große Eisbärenfigur blieb standhaft und scheint die Gewalttat unbeschadet überstanden zu haben.

Auf die Schaufenster-Dekoration hatten es die Einbrecher allerdings nicht abgesehen. Ihr Ziel waren die zwei Kassen und die Zigarettenregale. Diverse Packungen rupften sie raus, auch Tabakdosen ließen sie mitgehen. „Nimm mich“, steht an dem Regal. Die Täter ließen sich nicht zweimal bitten und bedienten sich.

Am Morgen wurde der Kiosk wieder ganz normal geöffnet

An einer Kasse blieben sie erfolglos. „Die ist gesichert“, sagt Klaus Wünnenberg. „Bei der anderen, der Lotto-Kasse, hatten sie mehr Erfolg“, berichtet der Rentner, der gelegentlich im Laden seiner Frau aushilft, weiter. „Da lag aber in erster Linie nur Münzgeld drin.“

Zeugen gesucht

Das zuständige Wattenscheider Kriminalkommissariat 34 hat die Ermittlungen aufgenommen. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu diesem Einbruch geben können, werden von der Polizei gebeten, sich unter Tel. 0234/ 909 84 05 (außerhalb der Bürozeiten unter -4441) zu melden.

Ob man die Sicherheitsvorkehrungen erhöhen wird, wissen die Wünnenbergs zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. „Aber wir denken darüber auch.“ Ansonsten lautet Klaus Wünnenbergs Credo: „Ruhe bewahren“. „Es ist ja nichts Schlimmes passiert, wir wurden nicht angegriffen.“ Von daher ist er guter Dinge, auch weiterhin gut schlafen zu können. Wenn es nicht mitten in der Nacht plötzlich wieder klingelt.

Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen und den Tatort natürlich gründlich untersucht. „Die haben Spuren gesichert und auch DNA-Proben genommen. Etwa von dem Pflasterstein und von den Zigaretten, die den Tätern heruntergefallen sind“, erzählt Klaus Wünnenberg. Und dass die Polizisten ihm gesagt hätten, sie würden die Täter schon erwischen – „irgendwann, durch Zufall“.

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Nach der Spurensicherung ging es für die Wünnenbergs erstmal ans Aufräumen. Schon am Morgen, als das Geschäft um 8.30 Uhr wieder ganz normal geöffnet wurde, war fast nichts mehr zu sehen. „Man könnte höchstens sagen, es müsse mal gewischt werden“, hat Klaus Wünnenberg seinen Humor nicht verloren.

Glas-Notdienst kam noch in der Nacht

Er ist froh, dass es ganz in der Nähe einen großen Glashersteller mit einem Notdienst gibt. „Der hat noch in der Nacht die 2,80 mal 2,30 Meter große Schaufensterscheibe gegen eine neue ersetzt.“ Den Schaden vom 3. Dezember hatte die Versicherung gerade erst bezahlt.