Bochum. Im vergangenen halben Jahr hat die Staatsanwaltschaft Bochum 500 Verfahren wegen Gewalt gegen Ordnungs- und Rettungsdienste eingeleitet.

Die Staatsanwaltschaft Bochum hat auf anhaltende Angriffe auf Mitarbeiter der Polizei, der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des Ordnungsamtes reagiert und im vergangenen Juli eine eigene Abteilung gegründet. Zwei Staatsanwälte arbeiten dort, sie sind auf diese Art Gewaltdelikte spezialisiert. Es geht um körperliche und verbale Gewalt sowie um Behinderung der Arbeiten.

Bei der Polizei Bochum zum Beispiel (mit Herne und Witten) wurde in den vergangenen Jahren jeweils rund 600 Übergriffe auf Polizeibeamte registriert: Bedrohungen, Beleidigungen, Widerstandshandlungen und Körperverletzungen.

80 Prozent aller Ermittlungsverfahren landen bei Gericht

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Seit Gründung der Abteilung hat die Strafverfolgungsbehörde bereits rund 500 Verfahren gegen Beschuldigte eingeleitet, sagte Oberstaatsanwalt Dr. Christian Kuhnert der WAZ. Davon wurden rund 80 Prozent zur Anklage beziehungsweise zum Gericht gebracht. Der Rest der Fälle wurde eingestellt.

5400 Euro Geldstrafe auf Bewährung

Die Zahlen betreffen nicht nur Bochum, sondern auch Witten, Herne und Teile des Kreises Recklinghausen. Ob die Fallzahlen in den vergangenen Jahren gestiegen sind, ist nicht sicher. Vor Gründung der Spezialabteilung waren diese Art Verfahren innerhalb der Staatsanwaltschaft überall verteilt, so dass eine Gesamtzahl heute nicht mehr nachzuhalten ist.

Erst am vergangenen Mittwoch war ein Frührentner (59) aus Bochum zu einer Geldstrafe von 5400 Euro auf Bewährung verurteilt worden, weil er einen Rettungs- und Notarzteinsatz massiv gestört und zwei Mitarbeiterinnen übelst beleidigt hatte.