Bochum. Am Schauspielhaus Bochum geht es nach dem Wasserschaden am 18. Januar mit „Iwanow“ weiter. Marina Frenk kehrt auf die Bühne zurück.
Entwarnung nach dem verheerenden Wasserschaden: Das Schauspielhaus Bochum nimmt Ende der Woche, wie geplant und erhofft, den regulären Spielbetrieb im Großen Haus wieder auf.
Erste Aufführung nach der erzwungenen Unterbrechung durch den Rohrbruch vor Weihnachten ist die Premiere von Anton Tschechows „Iwanow“ am kommenden Samstag, 18. Januar.
„Die Klimatisierung und die Lüftung im Großen Haus sind wieder funktionsfähig“, so Schauspielhaus-Sprecher Alexander Kruse auf WAZ-Nachfrage. Die Heizung sei somit wieder in Betrieb, niemand müsse beim Theaterbesuch frieren.
Wasserschaden im Theater Bochum
Wie berichtet, hatte ein Rohrbruch in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember den Schauspielhauskeller 60 cm hoch geflutet und nicht nur die Haustechnik beschädigt.
Seitdem gingen die Handwerker im Theater ein uns aus. Offenbar haben sie auf den Punkt gearbeitet, denn es kann wieder gespielt werden. Einen Ausfall ausgerechnet auch noch der heiß erwarteten Intendanten-Inszenierung von „Iwanow“ mit Jens Harzer und Jele Brückner in den Hauptrollen wäre für das Theater ein weiterer herber Schlag gewesen. Der ist so schon heftig genug gewesen.
Einnahmeverlust beläuft sich auf 120.000 Euro
Hochgerechnet ergibt sich in der Kalkulation, so ist zu hören, ein Minus von mindestens 120.000 Euro in Folge der Vorstellungsabsagen. Immerhin 19 Aufführungen, darunter das auch von vielen Schulen gebuchte, stets ausverkaufte Familienstück „Der kleine Roboterjunge“, mussten abgeblasen werden. Der Schaden im Kellergeschoss, das in weiten Teilen (Oval Office. Oval Office Bar) noch nicht wieder nutzbar ist, beläuft sich zusätzlich auf geschätzt eine halbe Million Euro.
Ab dem Wochenende gilt nun wieder der gedruckte und veröffentlichte Spielplan für Januar und Februar, Termin-Verlangerungen von Vorstellungen sind nicht zu erwarten. „Ab 18. Januar geht der Betrieb wie gehabt weiter“, verspricht Alexander Kruse.
Abschied nach zwei Spielzeiten
Im Zuge der Vorbereitung auf die „Iwanow“-Premiere, die mit demIfflandring-Träger Jens Harzerprominent besetzt ist, rückt ein anderer, in Bochum gut bekannter Name ins Rampenlicht – Marina Frenk. Die aus Moldau stammende Schauspielerin und Sängerin gehörte während der Goerden-Jahre 2005 bis 2010 dem Ensemble an und war als langjährige Sängerin der Folkjazz-Band „Kapelsky“ immer wieder zu Gast in Bochum. Man darf sich also auf ein Wiedersehen freuen!
Zwei Spielzeiten in Bochum absolviert
Mit Frenks Verpflichtung für die Tschechow-Rolle der Marfa Jegorowna Babakina geht indes der Abschied von Svetlana Beresova einher, die zunächst für diese Partie vorgesehen war. Wie die WAZ erfuhr, wechselt die infolge einer Autoimmunerkrankung glatzköpfige Darstellerin an die Münchner Kammerspiele – zwei Spielzeiten absolvierte sie am Schauspielhaus, eben erst war sie als beste Darstellerin 2018/19 (Nachwuchs) mit dem Bochumer Theaterpreis ausgezeichnet worden.
Auch interessant
Ob Belesovas erst im Sommer oder schon früher das Ensemble verlässt, dazu wollte sich das Schauspielhaus auf Anfrage nicht äußern, Vertragsinterna würden nicht kommentiert. Dass die spielstarke Aktrice geht, steht aber fest. Näheres soll bei der Vorstellung des Programms und des Ensembles für die dritte Simons-Spielzeit im Mai verkündet werden.