Bochum. Das Bochumer Planetarium strebt wie einst die Mondrakete steil nach oben. 304.591 Gäste statteten dem Sternentheater 2019 einen Besuch ab.

Der Himmel ist die Grenze: Das Planetarium Bochum strebt wie einst die Mondrakete steil nach oben. 304.591 Gäste statteten dem Sternentheater an der Castroper Straße im letzten Jahr einen Besuch ab. Das ist Allzeit-Rekord. Entsprechend stolz ist das Planetariums-Team um die Leiterin Susanne Hüttemeister.

„Schallgrenze“ durchbrochen

Abgezeichnet hatte sich der Besucherrekord schon länger. Aber erst als die letzte Veranstaltung des Jahres 2019, traditionell Beethovens 9. Symphonie unter dem Sternenzelt, am Silvestertag gegen 19 Uhr gelaufen war, konnte der Kassensturz erfolgen: „Es waren unglaubliche 304.591 Gäste – die ,Schallgrenze’ von dreihunderttausend wurde erstmals durchbrochen“, frohlockt Susanne Hüttemeister.

Susanne Hüttemeister leitet das Planetarium Bochum.
Susanne Hüttemeister leitet das Planetarium Bochum. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Gegenüber dem Vorjahr, das selbst ein Rekordjahr war, erhöhte sich die Besucherzahl damit nochmals um 29.781 oder 10,6 Prozent – „eine erstaunliche Steigerung des auch zuvor schon sehr hohen Niveaus“, so Hüttemeister.

Sehr hohes Niveau

Das Planetarium habe seine Besucherzahlen damit in jedem Jahr seit 2008 steigern können. Ausnahmen waren lediglich Jahre mit größeren umbau- und renovierungsbedingten Schließzeiten. 200.000 Besucherinnen und Besucher wurden erstmals 2011 erreicht, mehr als 250.000 waren es 2017 zum ersten Mal.

Statistik kann sich sehen lassen

Statistik ist zwar nicht alles, dennoch ist sie wichtig; auch, um die Erfolge des Planetariums als eine der publikumsträchtigsten Einrichtungen der Stadt Bochum zu untermauern. Der stärkste Monat, nicht nur des Jahres, sondern seit Bestehen des Hauses 1964, war der Dezember 2019 mit 36.136 Gästen. „Allein in den fünf Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr kamen 11.596 Menschen“, stellt Hüttemeister fest.

Stärkster Tag war der 29. Dezember

Der stärkste Tag des Jahres war der letzte Sonntag, 29. Dezember, als 2.679 Gäste für elf ausverkaufte Veranstaltungen sorgten. Der schwächste Monat war dagegen der Juni mit einer Besucherzahl von „nur“ 15.265.

Wie ist der anhaltende Erfolg zu erklären? „Vor allem durch eine Programmvielfalt, die in mehr als 2400 Veranstaltungen Weltraumbegeisterte ebenso anspricht wie kulturell Interessierte“, steht für Susanne Hüttemeister fest. Das Planetarium ist für ältere Besucher/innen ebenso interessant wie für Familien mit Kindern oder ein junges, studentisches Publikum. Und das liegt nicht nur an den spektakulären Weltraum-Vorstellungen, die in den Gründerjahren das einzige Angebot waren.

DJ & Space mit Klaus Fiehe

In der Reihe „DJ & Space“ präsentiert das Planetarium, Castroper Straße 67, regelmäßig Größen der Club-Szene unter der Sternenkuppel.

Den Januar-Termin am Samstag (25.1.) bestreitet mit Klaus Fiehe einer der bekanntesten DJs und Moderatoren der Republik. Mit seiner Sendung „Raum & Zeit“ (heute „1 LIVE Fiehe“) steht er seit Mitte der 90er Jahre für atmosphärische elektronische Clubmusik.

Beginn 21 Uhr, der Eintritt beträgt 19,50/erm. 17,50 Euro. Vorverkauf: www.planetarium-bochum.de

Längst hat sich das Planetarium als Kultur-Spielstätte auch außerhalb des rein astronomischen Themenkreises erfolgreich platziert: Pop- und Techno-Konzerte finden unterm künstlichen Sternenzelt ebenso statt wie Lesungen, Hörspiele oder aufwändige Video-Animationen; man denke an die erfolgreichen „Kuppel“-Shows des Fotokünstlers Heinrich Brinkmöller-Becker, der Kultur-Events wie Opern- und Ballettaufführungen in dem Spielort angemessener, ungewöhnlicher Form präsentiert.

Neues Jahr bringt neue Technik

„Das neue Jahr wird ein spannendes und wichtiges werden, ist doch für die zweite Jahreshälfte eine Rundumerneuerung der Technik des Planetariums geplant“, blickt Susanne Hüttemeister voraus.