Bochum-Hamme. Die Stadt Bochum stellte im Herbst die Förderanträge für 30 Projekte. Im nächsten Jahr soll es bereits losgehen mit dem Stadtumbau in Hamme.
Stadtumbauprojekte haben in Bochum schon eine Menge bewirkt und den beteiligten Ortsteilen städtebauliche und soziale Verbesserungen beschert. Die sogenannten integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepte (ISEK) brachten etwa das Westend mit Griesenbruch, Stahlhausen und später auch Goldhamme sichtliche Schritte nach vorn. Auch die Hustadt profitierte enorm.
Nun ist bald Hamme an der Reihe – und zwar eher, als dortige Akteure, Kirchen und Vereine erwartet hätten. Nicht zuletzt ihnen ist es zu verdanken, dass der Stadtteil bereits im nächsten Jahr zum Stadtumbaugebiet wird.
Die Menschen in Bochum-Hamme ließen nicht locker
Denn die Menschen in Hamme ließen nicht locker. Sie traten mit dem Institut für Kirche und Gesellschaft der evangelischen Kirche von Westfalen als „Vorstufe“ des ISEK das Projekt „Nachhaltigkeit nimmt Quartier“ los, quasi als Hintertür. Seit Jahren hatten Politiker auf eine Beschleunigung des Verfahrens gedrängt, doch der Stadt fehlte es an Personal und auch an Geld.
Bürger nahmen teil, um Veränderungsprozesse im Stadtteil anzustoßen, den Umweltschutz zu fördern und vor allem, um den sozialen Zusammenhalt im Viertel zu stärken. Auch die VHS widmete sich in Workshops den Defiziten in Hamme. An mehreren Terminen und Werkstattgesprächen konnten die Bewohner Ideen einbringen. Die entscheidenden Weichen wie Förderanträge wurden im Herbst gestellt.
Chancen für klamme Kommunen
Klammen Kommunen wie Bochum haben diese millionenschweren Landes-, Bundes- und EU-Zuwendungen Möglichkeiten eröffnet, die sie ohne Zuschüsse niemals hätten. Derzeit läuft der Stadtumbau in Werne/Langendreer Alter Bahnhof. Wattenscheid-Mitte wird ebenfalls aktuell umgestaltet.
Ebenso nötig aber hat es die Bochumer Innenstadt, für die demnächst Fördermittel fließen. Doch auch hier muss die Stadt Abstriche machen. Kürzungen gibt es auch beim ISEK Innenstadt; auch hier müssen Projekte in Höhe von 32 Millionen Euro durchs Rost fallen.
30 Projekte sind darin enthalten. Doch noch bevor auch nur die erste Maßnahme realisiert werden kann, sickerte im Bochumer Rathaus durch: Die Fördermittel fallen geringer aus, das Land schraubt seine Unterstützung zurück. Projektideen in Höhe von 22 Millionen Euro, so war es geplant, sollten zur Förderung angemeldet werden. Doch nun wird abgespeckt, um zunächst 9 Millionen Euro. So stehen bis 2026 nur 13 Millionen Euro zur Verfügung, sofern die Förderung kommt.
Eingereicht werden Projekte für 13 Millionen Euro
Um realistische Chancen zu haben, müssten die Projekte aufgeteilt werden. Weitere Maßnahmen sollen dann im Rahmen einer Fortschreibung für das ISEK (ab dem Jahr 2027) beantragt werden.
So wird in der ersten Phase gespart beim Umbau des Hammer Parks. Dieser war veranschlagt mit 3,2 Millionen Euro und wird zunächst um 2,6 Millionen Euro gekürzt. Der Park hat aber weiterhin Priorität. Für das geplante Monitoring der Hochschule Bochum, das den Prozess begleiten sollte, ist keine Summe eingesetzt.
Friedhof soll renoviert werden
Zu den Projekten, die Hamme sozial und städtebaulich nach vorn bringen sollen, gehören auch: Der Umbau des Amtsplatzes, der mit 1,5 Millionen Euro vorgesehen war. Hier wünschen sich die Bürger Blumenbeete, moderne Sitzgruppen und ein Wasserspiel. Vorgesehen auch: der Umbau des Parks Präsident für fast 2 Millionen Euro und des Friedhofs im Stadtteil für 3 Millionen Euro ab 2027; die Bürger schlagen bessere Ausleuchtung und Grünpflege vor. Auch Kinderspielplätze sollen erneuert werden.