Hamme. 2019 will die Verwaltung Fördermittel beantragen, die 2021 ausgegeben werden können. Die Politik entwirft eine Mängelliste mit Bürgern.
- Bearbeitung des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts
- Hammer Bürger sind an Renovierungsplänen für den Volkspark beteiligt
- Engagement der Bewohner für ihren Stadtteil ist besonders groß
DieDefizitesind nicht zu übersehen: Leerstände an der Dorstener Straße, ein ungepflegter Friedhof, ein maroder Park, fehlendes Grün. Hamme gehört zu den unattraktivsten Stadtteilen. Seit Jahren bemüht sich die Politik im Bezirk Mitte um Städtebaufördermittel für Hamme. Doch Vorrang haben Werne/Langendreer, Wattenscheid, Goldhamme und Dahlhausen.
Dabei ist das Engagement der Bürger, der Vereine und Organisationen für ihren Stadtteil sehr groß, allen voran die Hammer Runde, HaRiHo, aber auch die Kirchen und die Stadtteilkonferenz, die 2016 eine Resolution verfassten, in der sie Rat und Verwaltung auffordern, den Prozess eines integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) voranzutreiben. Damals hieß es noch, Hamme müsse sieben Jahre warten, um in den Genuss von Landesmitteln zu kommen.
„Nachhaltigkeit nimmt Quartier“ als Türöffner
Nun könnten schon Ende 2019, das wird die Verwaltung in der Sitzung des Bezirks Mitte am Donnerstag (6.) bekannt geben, Fördermittel beantragt und ab 2021 ausgegeben werden. Dass die Chancen auf ein ISEK für Hamme gestiegen sind, ist nicht zuletzt dem Projekt „Nachhaltigkeit nimmt Quartier“ zu verdanken, das als „Türöffner“ fungiert. Nach den Sommerferien will die Verwaltung ein Büro suchen, das ein ISEK auf der Basis des Nachhaltigkeits-Projekts erarbeiten soll.
Kleine Hürden sind bereits genommen. HaRiHo – die Stadtteilpartner haben im vergangenen Jahr mit Kindern den Amtsplatz in Farbe getaucht. Das Land gibt 738 000 Euro für dieSanierung des Bürgerhauses als Jugendfreizeittreff.
Spielplatz wird neu konzipiert
243 000 Euro aus dem Programm für benachteiligte Stadtquartiere fließen in die Neukonzeption des Spiel- und Bolzplatzes im Park Hamme. Wie genau der Spielplatz später aussehen soll, dazu werden am Montag (3.) Kinder aus dem Ortsteil befragt. Die Erwachsenen können mitreden, was die Umgestaltung des Parks angeht.
Derweil bleiben auch die Parteien im Stadtteil am Ball. Die SPD fängt die Stimmung der Hammer Bürger bei Stadtteilrundgängen ein. So entstand eine Liste mit Beschwerden der Anwohner. Die drehen sich auch um zugeparkte Grünflächen und Bürgersteige, Umweltschutz-Verstöße, zu wenig Straßenbäume. Vor allem wird immer wieder die fehlende Nahversorgung beklagt.
"Das ist kein Ersatz für einen Nahversorger"
„Das beschäftigt uns seit Jahren, besonders die älteren Menschen leiden darunter“, sagt Rudi Malzahn, Vorsitzender der SPD Hamme. Bezirksvertreter Martin Oldengott ergänzt: „Wir haben Gespräche mit vielen Investoren geführt; fest steht: Die vorhandenen Ladenlokale sind zu klein für einen Supermarkt, und es fehlen Parkplätze an der Dorstener Straße. Zwar eröffnete nun ein neuer Markt, „Black.de“, an der Dorstener Straße, „endlich bewegt sich mal wieder etwas bei uns. Doch ein Ersatz für einen Nahversorger ist das nicht“, so Oldengott,
Auch die CDU hat sich mit Bürgern umgesehen, Motto: „Ordnung, Sicherheit, Sauberkeit“. Bezirksvertreterin Susanne Dewender: „Das Erscheinungsbild des Friedhofs ist eine Katastrophe, ungepflegt, voller Hundehaufen.“ Ähnliches gelte für den Volkspark. Die CDU will bei der Neugestaltung des Spielplatzes den Volkspark als Naherholungsfläche aufgewertet wissen.