Bochum-Hamme. Für den Stadtumbau Hamme werden Projekte in Höhe von 21 Millionen Euro zur Förderung angemeldet. Der CDU sind die Bildungsmittel zu gering.

Projektideen mit einem Gesamtvolumen von 21 Millionen Euro sind für den Stadtumbau in Hamme zusammengetragen worden. Der Rat wird nach den Ferien am 19. September darüber entscheiden.

Dann soll das städtebauliche integrierte Entwicklungskonzept (ISEK) für Hamme zur Förderung angemeldet werden. Im Sommer nächsten Jahres, so rechnen die Planungsbüros Stadtraumkonzept und Reicher Haase Assoziierte, sollte der Förderbescheid vorliegen, so dass wenige Monate später die ersten Stadterneuerungsmaßnahmen in Angriff genommen werden könnten.

Im Vorfeld gab es Werkstätten, in denen sich Bürger aus Hamme beteiligten und Vorschläge einbrachten. Auch diese flossen in die Liste der Maßnahmen ein, die, über sieben Jahre verteilt, umgesetzt werden sollen. So kann der Stadtumbau Fahrt aufnehmen.

„Nachhaltigkeit nimmt Quartier“

Bis es so weit war, drängten Politiker immer wieder darauf, den Prozess zu beschleunigen, doch es fehlten Personal und Geld. Derweil blieben die Akteure im Stadtteil am Ball und traten mit dem Institut für Kirche und Gesellschaft der evangelischen Kirche von Westfalen als „Vorstufe“ des ISEK das Projekt „Nachhaltigkeit nimmt Quartier“ los, quasi aus Hintertür. Bürger nahmen teil, um Veränderungsprozesse im Stadtteil anzustoßen, den Umweltschutz zu fördern und vor allem um den sozialen Zusammenhalt im Viertel zu stärken.

Weitere Ideen für den Stadtteil

Um den Erneuerungsprozess für Hamme zu verstetigen, kooperiert die Stadt seit einem Jahr mit der Hochschule Bochum. Ein Team dort erfasst die Leerstände, plant ein Nachbarschafts-Café und öffentliche Aktionen.

Weitere Ideen wurden gesammelt, für die indes keine Städtebauförderung zu erwarten ist. Dazu gehört, wieder einen Wochenmarkt in Hamme ins Leben zu rufen.

Auch der langgehegte Wunsch nach Ansiedlung eines Nahversorgers gehört dazu. Der Hochbunker an der Zechen-/Haldenstraße könnte neu genutzt werden. Impulse erhoffen sich die Planer auch für den Neubau von Wohnungen im Stadtteil.

Zu den Maßnahmen, die Hamme mit Hilfe von Städtebaufördermitteln sozial und städtebaulich verbessern sollen, gehören der Umbau des Hammer Parks mit 3,2 Millionen Euro als eines der ersten Projekte und die Umgestaltung des Amtsplatzes für 1,5 Millionen Euro. Hier wünschen sich die Bürger Blumenbeete, moderne Sitzgruppen und ein Wasserspiel. Vorgesehen auch: der Umbau des Parks Präsident für fast zwei Millionen Euro und des Friedhofs für drei Millionen Euro ab 2027; die Bürger schlagen bessere Ausleuchtung und Grünpflege vor.

Straßenbaumaßnahmen gehören dazu

Die Gahlensche Straße könnte ebenfalls durch Fördermittel umgebaut werden; 2,5 Millionen Euro hat die Verwaltung dafür vorgesehen. Anwohner fordern seit langem eine Verkehrsberuhigung. Große Summen sollen zudem für die Gestaltung der Schulhöfe Feldsieper- und Gahlensche Straße eingespeist werden. Und nicht zuletzt wird ein Fassadenprogramm aufgelegt, das Hausbesitzer ermuntern soll. ihre Gebäude zu verschönern.

Die CDU hat, genau wie die SPD-Fraktion, sich stets für ein ISEK für Hamme stark gemacht. Bei der vorliegenden Maßnahmenliste kritisiert sie nun, dass der Betrag über 40.000 Euro für die stadtteilorientierte Bildungsarbeit zu gering ausfalle. „Das ist nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein und trägt den vorhandenen Herausforderungen nicht genug Rechnung“, findet CDU-Ratsmitglied Sascha Dewender, zuständig für Hamme.

Kleinere Grundschulklassen

Im Vergleich zu anderen Stadtteilen sei eine erheblich unterdurchschnittliche Zahl von Wechseln bzw. Schulformempfehlungen von der Grundschule zu weiterführenden Schulen mit dem Ziel der allgemeinen Hochschulreife (z.B. Gymnasium) festzustellen: Die (bedingte) Gymnasialempfehlung in Hamme betrage nur 25 Prozent im Vergleich zu dem Nachbarstadtteil Grumme mit über 66 Prozent.

Die CDU hat die Verwaltung für den weiteren Planungsprozess gebeten, kleinere Klassen für Hammer Grundschulen zu prüfen, um die Kinder besser fördern zu können. Auch ein Talentloste wird vorgeschlagen.