Bochum-Ehrenfeld. Die Wirtschaftsentwicklung Bochum will das Areal für Wohnungsbau und einen Bürokomplex verkaufen. Abrissarbeiten der alten Werkshallen beginnen.
33 Jahre war Günter Schremb Mitarbeiter beim ehemaligen Getriebebauer Jahnel-Kestermann. Nach monatelangen Verzögerungen beginnt jetzt der Abriss der alten Werkshallen: „Mir blutet das Herz“, sagt Schremb, der alles ein letztes Mal fotografiert hat. Die Wirtschaftsentwicklung Bochum als Eigentümerin denkt da schon weiter: Sie sucht ab sofort Investoren für die Gewerbebrache.
Geplant war, die Altgebäude 2018 abzureißen und in diesem Jahr das Gelände zu sanieren. Doch es gestaltet sich schwieriger als gedacht. Vor zwei Jahren war ein Investor, der das Areal entwickeln wollte, abgesprungen.
Betriebsgelände in Bochum wird Neubaukomplex
Entstehen sollen eine neue Wohnbebauung und ein Bürokomplex. Sven Frohwein, Sprecher der Wirtschafts-Entwicklungsgesellschaft (WEG): „Wir wollen das Betriebsgelände in Kürze städtebaulich entwickeln. Zu diesem Zweck wird ein zweistufiges Interessenbekundungsverfahren ins Leben gerufen. Das Angebot richtet sich an Investoren, die für einzelne Baufelder, Baufeldgruppen oder das gesamte Areal Ideen entwickeln möchten, um dort Immobilien für Wohnen, Arbeiten und/oder Verwaltung entstehen zu lassen. Denkbar sind sowohl mehrgeschossige Wohngebäude als auch Immobilien für Büros und nicht störendes Gewerbe. Auch ist eine Kindertagesstätte auf der Fläche vorgesehen und muss in die Planungen mit einbezogen werden.“
Das Gelände an der Hunscheidtstraße ist fast 20.000 Quadratmeter groß. 14.300 Quadratmeter davon sollen verkauft werden, in Teilflächen oder im Stück. Parallel zum Abriss wird ein Sanierungsplan entwickelt, die Altlasten sollen dann im nächsten Jahr beseitigt werden.
Jahnel-Kestermann produzierte 111 Jahre in Bochum
111 Jahre produzierten die Getriebewerke in Wiemelhausen und stellten 2015 den Betrieb ein. Auf dem weitgehend versiegelten ehemaligen Werksgelände stehen derzeit noch ein Hallenkomplex sowie ehemalige Verwaltungs- und Betriebsgebäude. Im Norden des Plangebiets befindet sich einer der zugehörigen Parkplätze. Nach Westen schließt sich an diese Stellfläche ein weiterer Parkplatz in städtischem Eigentum an, der östlich an die Mozartstraße angrenzt, aber nicht von dort aus erschlossen ist.
Die Zufahrt zu beiden Parkplätzen erfolgt über den Waldring. Diese ist keine öffentliche Straße, sondern dient als Fuß- und Radwegeverbindung zwischen der Mozart-und der Hunscheidtstraße sowie als Erschließung der Parkplätze. Bei einer Bürgerversammlung im vergangenen Jahr betonten die Nachbarn einen hohen Bedarf an Stellplätzen.
Weitere Infos zum Verfahren können sich Investoren auf der Website auf https://www.bochum-wirtschaft.de/ueber-uns/downloadcenter/ herunterladen. Kontakt Projektleiter Arthur Weinstein unter 0234/610 63-137.