Bochum. Die Polizei Bochum ist auf dem Weihnachtsmarkt auch mit einer mobilen Wache präsent. Sie ist ausgestattet wie eine normale Wache, „nur light“.
Die Ausstattung in dem alten Mannschaftswagen ist „fast so wie auf der Wache, nur light“, sagt Polizeihauptkommissar Daniel Bisterfeld. Stromanschluss, Computer, Drucker, Schreibtisch, Funk, Sitzbänke und natürlich eine Kaffeemaschine. Willkommen auf der mobilen Polizeiwache auf dem Weihnachtsmarkt in Bochum!
Der grüne Mercedes-Diesel, der in absehbarer Zeit ein Kandidat fürs Polizeimuseum sein könnte, steht an der Huestraße/Ecke Kortumstraße und damit mitten zwischen den Weihnachtsständen. Er soll Anlaufstelle sein für alle möglichen Fragen rund um den Markt und keineswegs nur wegen Straftaten. „Wir sind ansprechbar für jeden“, sagt Bisterfeld, Einsatzleiter in dem Fahrzeug. „Es geht uns um Kontaktpflege.“ Man wolle Freund und Helfer sein für alle Probleme.
„Schön, dass Sie da sind!“
Wobei zu den „Problemen“ auch gehört, dass so mancher Passant in der mobilen Polizeiwache oder bei der Streifenbeamten, die über den Markt laufen, nach dem Weg zu einer bestimmte Bude oder zum Hauptbahnhof fragt. Einige wollen auch nur einen netten Gruß loswerden: „Schön, dass Sie da sind!“, hieß es neulich.
Polizeipräsenz steigert das Sicherheitsgefühl der Marktbesucher und damit ihr Wohlbefinden beim Schlendern. Auch darum geht es der Polizei bei diesem „Sondereinsatz“.
Bisher gab es 29 Strafanzeigen vom Weihnachtsmarkt
In dem Bus findet aber auch klassische Polizeiarbeit statt. Bis Freitagmittag (29.) wurden dort 27 Straftaten vom Weihnachtsmarkt zur Anzeige gebracht. Davon ging es in 19 Fällen um Diebstähle, dreimal um Körperverletzungen und ein paar andere, kleinere Vorfälle. Fünfmal wurde eine „Ordnungswidrigkeitsanzeige“ geschrieben, zum Beispiel wegen aufdringlicher Bettelei.
Seit Beginn des Marktes am 21. November sei es „insgesamt ruhig“, sagt Bisterfeld. Keine Schlägerei, keine Randale. „Das freut uns, wenn die Menschen gegenseitig Rücksicht nehmen.“
Wenn jemand eine Anzeige in dem alten Polizeidiesel aufgibt, bekommt er ganz konkrete Hilfe. Die Anzeige wird nach Eingabe in den Polizei-PC ausgedruckt, so dass der Geschädigte sofort etwas in der Hand hat, etwa für die Versicherung. Er braucht nicht extra zum Präsidium zu laufen.
Gestohlene EC-Karten werden in der mobile Wache sofort gesperrt
Sollte eine EC-Karte zur Beute gehören, veranlasst ein Beamter in dem Wagen auch sofort eine Sperrung für 24 Stunden. Der flüchtige Täter kann mit der Karte dann weder Geld beim Automaten abheben noch per Lastschrift bezahlen. Damit die Sperrung aber auch danach noch fortdauert, ist es erforderlich, zusätzlich den zentralen Sperr-Notruf 116116 anzurufen oder sich so schnell wie möglich bei seiner Bank zu melden.