Mitte/Südwest. . Das 7,4 Kilometer lange „Parkband West“ führt vom Bochumer Westpark und von der Erzbahntrasse zum Springorum-Radweg. Ein Jahr hat der Ausbau gedauert.
Brrrr, kalt ist es. Zu kalt eigentlich, um auf einen Radweg einzuladen. Die Stadt tut es am Freitag trotzdem. Aus gutem Grund. Schließlich gilt es, einen neuen Rad- und Wanderweg offiziell zu eröffnen. Das sogenannte „Parkband West“ führt ab sofort von Westpark und Erzbahntrasse zum Springorum-Radweg. Der Radweg heißt so, weil er Westpark, Südpark, Saure Wiesen und Schlosspark verbindet.
7,4 Kilometer ist die neue Strecke lang, 3,9 Kilometer davon musste die Stadt ausbauen. Die Kosten belaufen sich auf 1,09 Millionen Euro, zu 80 Prozent vom Bund gefördert. Oben drauf kommen für die Stadt noch die Kosten (375 000 Euro) für die Sanierung zweier Unterführungen – einer unter der S-Bahn-, einer unter der Fernbahnlinie. An beiden Stellen wurden Rundtunnel gebaut.
Ein Jahr hat der Bau dieses neuen Radweges gedauert. Die Planungen im Vorfeld brauchten wesentlich länger. 2010/11 wurde losgelegt. „Es mangelte vor allem an Fördergeldern“, erklärt Melanie Gronewald von der Unteren Landschaftsbehörde. Die Bauarbeiten waren nicht immer einfach. Die Standsicherheit der besagten Tunnel wieder herzustellen, war laut Gronewald eine echte Herausforderung. Aber auch das Abtragen des Bahndamms an der Elsa-Brändström-Straße sei nicht ohne gewesen.
Molszich: „Der Radweg ist besser geteert als 80 Prozent der Bochumer Straßen.“
Stadtbaurat Markus Bradtke nutzte am Freitag die Gelegenheit der Eröffnung, um sich ausdrücklich „bei seinen Kollegen für die tolle Mannschaftsleistung zu bedanken“. Er findet es wichtig, dass die neue Route auch für den Alltagsverkehr geeignet ist – Stichwort E-Bike-Trend.
Manfred Molszich (SPD), Bezirksbürgermeister Wattenscheid, ist die neue Strecke nach eigenen Angaben schon vier, fünf Mal abgefahren und zeigt sich begeistert: „Einfach eine gute Lösung, wir freuen uns alle.“ Einen Seitenhieb Richtung Stadt kann er sich dabei nicht verkneifen: „Der Radweg ist besser geteert als 80 Prozent der Bochumer Straßen.“
Neues Biotop für die Kreuzkröte geschaffen
Da die neue Strecke Verbreitungsgebiete der Kreuzkröte durchschneidet, wurde für diese Amphibienart eine mehr als vier Hektar große Kompensationsfläche mit Tümpel hinter dem Bogestra-Gelände errichtet.
Das nächste Radwegprojekt steht im Frühjahr an: das Stück zwischen Semper- und Universitätsstraße an der Markstraße.
Auch Uwe Herker vom Tiefbauamt hat das „Parkband West“ schon getestet. „Einwandfrei“, lobt der passionierte Radfahrer. Dass sich der Radweg schlängelt und nicht etwa an der Engelsburger Straße entlangführt, habe seinen Grund: „Das ist eine Freizeitroute. da geht es nicht darum, schnell zu fahren, sondern durch eine schöne Gegend.“
Die Stadt hat laut Uwe Herker schon den nächsten Radweg im Blick: „Wir wollen die Opelbahnlinie von Weitmar nach Langendreer bekommen. Das wäre als Ost-West-Verbindung klasse.“ Und auch in die Planung für den Radschnellweg werde man jetzt „dick einsteigen“.