Bochum. Nach siebenjähriger Bauzeit ist die ganze Springorum-Trasse fertig. Jetzt wurde das letzte Teilstück eröffnet – für Freizeit- und Alltagsverkehr.

Einer der beliebtesten Wege der ganzen Stadt ist jetzt komplett fertig. Nach siebenjähriger Bauzeit ist am Freitag auch der vierte und letzte Bauabschnitt der Springorum-Trasse eingeweiht worden. Damit steht den Menschen jetzt von Altenbochum bis zum Kreisverkehr der Dr.C.-Otto-Straße in Dahlhausen eine zehn Kilometer lange, tipptopp asphaltierte Strecke mit zahlreichen barrierefreien Auf- und Abfahrten zur Verfügung.

„Ich finde es super, dass der alte Weg umgebaut worden ist. Man kann über diese schöne Verbindung schnell in die Stadt“, sagte am Freitag eine Radfahrerin mittleren Alters, die im Südwesten Bochums wohnt, bei der offiziellen Einweihung an der Straße Am Sattelgut.

Die neue Teilstrecke ist komplett beleuchtet

Der alte Weg, das war der 3,6 Kilometer lange Neveltalweg zwischen dem Schlosspark Weitmar und Dahlhausen. Ein Weg aus Schotter. Dieser wurde nun zu einer drei Meter breiten Trasse ausgebaut und mit Sitzgelegenheiten und LED-Leuchtmasten flankiert, so dass er auch im Winter sehr gut zu benutzen ist. Zu jeder Tageszeit – das scheint sicher – werden dort jetzt zahlreiche Fußgänger, Radfahrer, Jogger, Skater, Spaziergänger und Hundehalter verkehren. Am Freitag flanierte auch eine Jugendliche mit ihrem Pferd über die Springorum-Trasse. Sie entspannen dort, vergnügen sich, halten sich fit oder trainieren sogar beinhart. Das viele Grün zu beiden Seiten der Strecke macht die Trasse noch wertvoller.

Daher kommt der Name Springorum-Trasse

Der Name Springorum stammt vom früheren Vorsitzenden der Gelsenkirchener Bergwerks-AG, Otto Springorum (1890-1955). Danach wurde das frühere Springorum-Kraftwerk in Weitmar benannt, das an der heutigen Trasse stand.

Auch am nordöstlichen Ende der Springorum-Trasse in Altenbochum (Goerdtstraße) ist ein Anschluss ans überregionale Radwegenetz möglich.

Ab Ausbaubeginn an der Goerdtstraße ist es nur ein kurzes Stück bis zur Kornharpener Trasse. Danach geht es über den Radweg BO-Gerthe über eine durchgehende Radwegeverbindung in nordöstliche Richtung.

Aber sie ist keineswegs nur für die Freizeit da. „Wir wollen Alltags- und Freizeitverkehr miteinander verbinden“, sagte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. Er war mit seinem Elektro-Dienstrad zur Einweihung erschienen. Zuvor war er am ehemaligen Eistreff auf die Tasse eingestiegen und bis Dahlhausen gefahren. „Immer mehr Menschen wollen umsteigen aufs Rad“, sagte er. „Zurzeit passiert eine ganze Menge, dass Fahrradfahren leichter und toller wird.“

Mehr als acht Millionen Euro Gesamtkosten

Acht Monate lang hat der Bau des letzten Abschnitts gedauert. 750.000 Euro hat er gekostet. Insgesamt hat der Bauherr und Eigentümer, der Regionalverband Ruhr (RVR), für die komplette Trasse mehr als acht Millionen Euro aufgewendet. Das Land NRW übernahm 75 Prozent der Kosten im Rahmen des Förderprogramms zum kommunalen Radwegebau. Den Rest steuerte der RVR aus Eigenmitteln bei. Für die Unterhaltung ist die Stadt zuständig.

Mit der Fertigstellung schließt sich auch eine Lücke im überregionalen Radwegenetz. Vom Endpunkt der Springorum-Trasse in Dahlhausen sind es nur rund 600 Meter auf öffentlichen Straßen bis zur Schwimmbrücke und damit zum Ruhrtalradweg.

Das regionale Radwegenetz wächst weiter

RVR-Beigeordnete Nina Frense: „Mit der Springorum-Trasse wächst das regionale Radwegenetz weiter. Es sind diese direkten Verbindungen über ehemalige Bahntrassen, die das Radfahren zu einzigartig machen.“ Letztmals fuhr eine Lokomotive in den 60er-Jahren auf diesem letzten Springorum-Abschnitt, wie RVR-Projektleiter Heinrich Jolk sagt. Auch er trat am Freitag kräftig in die Pedale.