Bochum-Werne. Die Polizeiwache in Bochum-Werne wird zum Stadtteilladen. Die neue Anlaufstelle soll unterschiedlichste soziale Angebote miteinander verzahnen.
Einen Ort, an dem es Freizeit- und Hilfsangebote für mehrere Generationen und Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen gibt: Das soll der Stadtteilladen in Werne künftig bieten. Die Idee nimmt nun Form an. Der Umbau der ehemaligen Polizeiwache am Amtshaus hat begonnen. Dort soll nun nach denkmalgerechter Sanierung eine neue Anlaufstelle für Gruppen- und Beratungsangebote entstehen. Die Pläne hierfür sind schon länger im Gespräch und im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms Soziale Stadt W-LAB entstanden.
Ursprünglich waren Angebote für geflüchtete Kinder geplant
Vernetzung im Stadtteil
Der Marktplatz, der ebenfalls im Rahmen des Stadterneuerungsprozesses umgestaltet wird, befindet sich in direkter Nähe zum Stadtteilladen. Er kann also für Außenaktivitäten genutzt werden, was sowohl Aufwertung als auch bessere Nutzung außerhalb der Marktzeiten bedeutet.
Durch die angrenzende Lage des Erich-Brühmann-Hauses bieten sich Synergieeffekte. Über die Aufstellung und Angebote, die es dort künftig geben soll, wurde kürzlich in einer Zukunftswerkstatt gesprochen.
Die Idee zum Laden kam vor einiger Zeit, als viele geflüchtete Kinder in Bochum angekommen sind. Der Bedarf an Orten, an denen die Kinder in irgendeiner Weise aufgefangen und gefördert werden konnten, war zu dem Zeitpunkt groß. Stark eingesetzt hatte sich in dieser Hinsicht das Jugendfreizeithaus Inpoint in Langendreer, das mit dem Stadtteilladen ein Stück weit entlastet werden sollte. Zu Kaufen gibt’s dort übrigens nichts, der Begriff „Laden“ ist ein gängiger Begriff in der Jugendhilfe für Räumlichkeiten, in denen stadtteilorientierte Angebote laufen.
Generationenübergreifendes Programm ist angedacht
Ganz aktuell ist die Thematik heute nicht mehr – trotzdem soll weiterhin ein Anlaufpunkt für alle Bürger in Werne entstehen. Ziel ist, eigene Angebote zu entwickeln, aber auch, Kooperationen mit bereits bestehenden Anlaufstellen herzustellen. Eine davon ist etwa die Seniorenhilfe des Amts für Soziales. Der Laden wurde um diesen Bereich erweitert, um auf die jetzigen Bedürfnisse im Stadtteil einzugehen.
Hier ist zum Beispiel geplant, ein gemeinsames Angebot für Familien und ältere Menschen zu entwickeln. Auch die im Sozialen Dienst angesiedelte Kita-Sozialarbeit soll mit dem Umbau einen festen Standort erhalten. Auf diese Weise wird der Stadtteilladen auch ein Ort, an dem Menschen unterschiedlichsten Alters aufeinandertreffen und an dem Veranstaltungen wie Vorlesetreffen von Älteren für Kinder stattfinden können. Neben dem Kinder- und Jugendhilfebereich und der Seniorenhilfe sollen auch Bildungsangebote entstehen.
Hauptamtliche gewährleisten eine verlässliche Zusammenarbeit
Wichtig ist die Beständigkeit der Anlaufstelle, damit Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Problemen unkompliziert Hilfe erhalten können. Deswegen soll der Stadtteilladen auch mit hauptamtlichen Fachkräften betrieben werden, die eine verlässliche Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Aktiven im Sozialraum gewährleisten. Das schließt jedoch nicht aus, dass auch das ehrenamtliche Engagement der Bürger in der neuen Anlaufstelle gestärkt wird. Sie wird nicht wie geplant Anfang 2020 fertig sein, allerdings soll die Polizeiwache im Laufe des Jahres vollständig umgebaut werden. Wie teuer das Gesamtvorhaben wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar.