Bochum. Gegenüber dem Bochumer Hauptbahnhof wird derzeit das Parkhaus P7 abgerissen. Ein neues wird folgen – und wohl auch ein ehrgeiziges Bauprojekt.
Bochum buddelt und baut: im ehemaligen Opel-Werk in Laer, am früheren Justizzentrum an der Viktoriastraße; und jetzt auch an der Ecke Südring/Universitätsstraße. Direkt neben dem Hauptbahnhof verschwindet in nächster Zeit das in die Jahre gekommene Parkhaus P7.
Mit einem sogenannten Longfront, einem Bagger mit besonders langem Ausleger, arbeitet sich das Team des Oberhausener Abbruchspezialisten Becker seit knapp zwei Wochen in das Gebäude vor. Zuvor mussten Schadstoffe, vor allem die elf bis 14 Zentimeter breiten Asbestdichtungen über eine Länge von insgesamt fast 14 Kilometern entsorgt werden.
Nähe zur Bahnlinie erschwert Abriss
Insgesamt 63.000 Kubikmeter umbauter Raum müssen beseitigt werden. Tausende Tonnen Beton und Stahl, die mit Lastwagen über die Universitätsstraße abtransportiert werden. Die besondere Herausforderung ist die Nähe zur Bahnlinie, die mit Schutzzäunen gesichert wird. Aus statischen Gründen bleiben an der Grundstücksgrenze Teile des alten Gebäudes stehen, bis dort der Neubau errichtet wird.
„Mit dem Abriss sind wir voraussichtlich im Februar fertig“, sagt Projektleiter Hendrik Fangmann von der Bochum Wirtschaftsentwicklung (Bowe). Er ist zuständig für den Rückbau des alten Gebäudes mit einer einstigen Kapazität von 550 Parkplätzen und auch für den Neubau. Etwa 400 Plätze soll das neue Parkhaus haben, dessen Bau sich unmittelbar an den Abriss anschließen soll. Kleiner als der Vorgänger wird es, weil auf der gleichen Fläche zwei Gebäude entstehen sollen.
Turm-Neubau weiterhin geplant
Auch mit dem Stadtturm, so der Arbeitstitel des Projekts, soll es möglichst schnell voran gehen. Nachdem der Investor des unmittelbar vor dem neuen Parkhaus geplanten Studentenwohnheims Basecamp abgesprungen ist, halten Stadt und Wirtschaftsentwicklung an einem Turm-Neubau an dieser Stelle fest. Zahlreiche Interessenten hätten sich gemeldet, nachdem das Aus des Basecamp-Projekts bekannt geworden war.
Nun steht offenbar eine neue Variante im Raum. Die Rede ist von „aussichtsreichen Gesprächen“. Und: „Wir sind zuversichtlich noch in diesem Jahr einen Investor vorstellen zu können“, so Pressesprecher Sven Frohwein und Gewerbeflächenentwickler Arthur Weinstein von der Bowe unisono.
Turm und Parkhaus werden die gleiche Fassade bekommen, auch wenn unterschiedliche Bauherren für die Gebäude verantwortlich zeichnen. Und: „Wir orientieren uns dabei an dem Basecamp-Entwurf mit der Kachel-Optik“, so Frohwein. Sollte der künftige Investor zügig den Bauantrag stellen, könnte noch 2020 mit dem Bau des Stadtturms begonnen werden.