Bochum-Wattenscheid. Radler haben jetzt einen neuen Fahrstreifen auf der Berliner Straße in Wattenscheid. Weitere Abschnitte sind beschlossen oder in Planung.
Die Markierungen sind aufgetragen, die neue Funktion ist in Kraft getreten. Ein neuer Radfahrstreifen sorgt jetzt auf der Berliner Straße zwischen dem Wattenscheider Hellweg und der Schlaraffiastraße in Fahrtrichtung Wattenscheider Innenstadt auf 837 Metern für einen gesicherten Bereich für Fahrradfahrer.
Begonnen und auch abgeschlossen wurden die Markierungsarbeiten am Montag (7.), informiert Stadtsprecher Peter van Dyk: „Wir versprechen uns Verbesserungen für Radfahrer in diesem Bereich, der durchaus häufig genutzt wird. Der Radweg soll ein sicheres und unproblematisches Vorankommen für Radfahrer auf der Teilstrecke ermöglichen.“
Multifunktionsstreifen wird umgenutzt
Umgenutzt wurde damit der bisherige Multifunktionsstreifen. Matthias Olschowy, Nahmobilitätsbeauftragter der Stadt Bochum, betont: „Diese Maßnahme verbessert die Radsituation in Wattenscheid, ohne dabei etwa Autofahrern oder Fußgängern in diesem Bereich Platz wegzunehmen.“ Nur parkende Lkw müssen sich künftig andere Orte suchen.
Lkw parkten Bereich häufig zu
Zwar war das Abstellen von Fahrzeugen bislang legitim, es ergaben sich jedoch immer wieder Gefahrenpotenziale. Geparkte Gefährte, etwa Anhänger, blockierten den Mehrzweckstreifen, so dass Radfahrer zum Teil auf die Berliner Straße – mit Tempo 70 km/h Bereich – ausweichen oder ihre Fahrt abbremsen mussten. Kuriosum am Rande: Die Markierungen sind aktuell an einer Stelle unterbrochen, da dort noch ein Anhänger parkte. Die beauftragte Firma wird die Lücke in Kürze schließen, so van Dyk.
Auch in die Gegenrichtung soll ein offizieller Radweg eingerichtet werden, informiert der Stadtsprecher weiter: „Dieser kann aber erst umgesetzt werden, wenn die gesamte Kreuzung Berliner Straße und Wattenscheider Hellweg umgebaut worden ist. Sonst würden Radfahrer ins Nirgendwo geleitet werden.“ Es gilt also, einen vernünftigen Anschluss zu finden. Wann die Maßnahme und der Umbau des Wattenscheider Hellwegs erfolgen sollen, ist aktuell noch nicht bekannt.
Auch Zeppelindamm ist im Blick
Weitere Planungen schließen den Zeppelindamm ein, blickt Nahmobilitätsbeauftragter Olschowy voraus: „Der Radweg soll auch dort fortgeführt werden, die entsprechenden Pläne liegen dem Landesbetrieb Straßenbau NRW bereits vor, werden noch geprüft.“ Die Zuständigkeit der Stadt endet an der Kreuzung, Straßen-NRW ist ab dem Zeppelindamm verantwortlich. Olschowy: „Im Großen ist angedacht, mit Radfahrstreifen zunächst bis zur Ruhrstraße weiterzukommen.“
Umstrittener Abschnitt ist beschlossen
Autospuren fallen in einem Bereich weg
Anstelle einer zweiten Autospur werden auf der Berliner Straße zwischen der Steeler Straße und der Propst-Hellmich-Promenade 1,85 Meter breite Radfahrstreifen eingerichtet.
Die Kosten liegen bei rund 130.000 Euro. Unter anderem muss die Lichtsignalanlage im Kreuzungsbereich der Propst-Hellmich-Promenade und der Berliner Straße erneuert werden.
Von der Bezirksvertretung nach intensiver Diskussion in der jüngsten Sitzung beschlossen, bislang jedoch ebenfalls noch nicht genau terminiert, ist ein weiterer Abschnitt auf der Berliner Straße. Zwischen der Steeler Straße und der Propst-Hellmich-Promenade werden in beide Fahrtrichtungen Radwege entstehen. Dafür wird die Zweispurigkeit in diesem Bereich wegfallen, weshalb CDU und UWG/Freie Bürger in der Sitzung gegen das Vorhaben stimmten. Befürchtet werden Rückstaus und eine Zunahme der Verkehrsprobleme.
Verbindung zwischen Hattingen und Gelsenkirchen
SPD, Grüne und Bernd Udo Heider (parteilos) stimmten für die Maßnahme und erzielten so die nötige Mehrheit. Gestärkt werden soll für Radler die wichtige Nord-Süd-Achse zwischen Gelsenkirchen über Wattenscheid bis Bochum-Dahlhausen und Hattingen.
Mit einer Umsetzung der Radstreifen rechne man jedoch erst im nächsten Jahr, heißt es seitens der Stadt. Olschowy konkretisiert: „Allein witterungsbedingt übernehmen die Firmen keine Gewährleistung mehr, dass die Markierungen auch haften bleiben.“