Wattenscheid. Die Stadt richtet auf der Berliner Straße Radspuren ein. Dabei geht es um den Bereich zwischen Propst-Hellmich-Promenade und Steeler Straße.
Mit den Stimmen von SPD und Grünen hat die Bezirksvertretung Wattenscheid nach intensiver Debatte beschlossen, auf der vielbefahrenen Berliner Straße im Bereich zwischen Propst-Hellmich-Promenade und Steeler Straße auf beiden Seiten einen Radfahrstreifen einzurichten. Kostenpunkt: rund 130.000 Euro.
CDU und UWG sind dagegen
Jeweils eine Fahrspur wird dafür wegfallen – das nahmen CDU und UWG/Freie Bürger zum Anlass, gegen das Vorhaben zu stimmen. Hans-Josef Winkler (UWG/Freie Bürger) betonte ebenso wie Hans Balbach (CDU), nicht grundsätzlich gegen separate Radwege zu sein, doch an dieser Stelle sei eine andere Lösung nötig, „als eine Kfz-Fahrspur dafür zu opfern“. Sie befürchten, dass „dadurch dort die Verkehrsprobleme eher zunehmen, die unsichere Situation an der Straße wird eher größer“. Und Winkler meinte: „Ich habe grundsätzlich den Eindruck, Rot-Grün will das Autofahren immer mehr erschweren.“
SPD und Grüne sind dafür
Oliver Buschmann (Grüne) verteidigte das Vorhaben, denn es schränke den Autoverkehr nicht erheblich ein. Und sein Fraktionskollege Olaf Krause betonte, „dieser Bereich muss sicherer werden, denn es gibt dort oft gefährliche Verkehrssituationen“.
Zweispurigkeit wird aufgehoben
Die Zweispurigkeit für Autos auf der Berliner Straße in diesem Bereich soll in beide Fahrtrichtungen aufgehoben werden, die jeweils rechte Spur wird für den Radverkehr als Radfahrstreifen mit einer Breite von 1,85 m eingerichtet.
Zu den parkenden Kfz soll ein Sicherheitsabstand von 50 cm eingehalten werden. Das kann laut Verwaltung ohne bauliche Querschnittsveränderung erfolgen, sondern lediglich durch eine Neumarkierung auf der im letzten Jahr erneuerten Fahrbahndecke.
Trotz des Wegfalls einer Fahrspur sollen die Bushaltestellen dort so bleiben können, das hat laut Verwaltung eine Nachfrage bei der Bogestra ergeben. Bezirksbürgermeister Manfred Molszich (SPD) betonte, dass eine Verkehrsberuhigung auch wegen des Seniorenheims St. Elisabeth wichtig sei, „hier wird häufig zu schnell gefahren“. Direkt an den Kreuzungen sollen zwei Fahrspuren erhalten bleiben, was Gefahren für Radfahrer durch abbiegende Fahrzeuge vermindere. Die Ampelanlage im Kreuzungsbereich der Propst-Hellmich-Promenade und Berliner Straße soll in diesem Zuge mit erneuert werden, das gilt für Lichtsignalpunkte, Steuereinheiten und Verkabelung.
Nord-Süd-Strecke soll „Alltagsroute“ für Radler werden
Als wichtige Nord-Süd-Verkehrsverbindung zwischen Gelsenkirchen über Wattenscheid und Dahlhausen bzw. Hattingen besteht laut Verwaltung unter anderem auch an der Berliner Straße Handlungsbedarf, um dort das Radfahren sicherer und attraktiver zu machen. Die Strecke soll als „Alltagsroute“ geöffnet werden. Die Umgestaltung der Berliner Straße zwischen Propst-Hellmich-Promenade und Steeler Straße für die Radverkehrsnutzung sei somit als erster Abschnitt für weitere Einrichtungen für den Radverkehr zu sehen.
Die Fortführung des Radverkehrs an der Einmündung der Steeler Straße erfolgt auf der östlichen Seite. Hierfür werde der Gehweg für den Radverkehr auch in Gegenrichtung freigegeben. Damit die andere Straßenseite erreicht werden kann, soll an der Ampel Berliner-/Steeler Straße eine Auffahrmöglichkeit geschaffen werden, um mit den Fußgängern die Straße zu queren.