Bochum-Werne/-Langendreer. Weil die Ecke Gasstraße/Auf den Holln gesperrt ist, verlagert sich der Verkehr. Das sorgt für Probleme. Eine Schulleiterin schlägt schon Alarm.

Die Lage auf den Straßen rund um die Von-Waldthausen-Brücke spitzt sich zu. Grund dafür ist die Baustelle auf der Ecke Gasstraße/Auf den Holln. Durch sie ist die wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Langendreer und Werne gekappt. Die Autofahrer werden über andere Wege gelenkt. Und sorgen dort für Probleme.

Kinder berichten von brenzligen Situationen

Speziell auf und an der Von-Waldthausen-Brücke – aufgrund ihrer geringen Breite ohnehin ein Nadelöhr – staut sich der Verkehr und es kommt zu brenzligen Situationen. Davon haben jedenfalls viele Kinder der benachbarten Von-Waldthausen-Grundschule ihrer Schulleiterin Ute Klein berichtet. Und diese schlägt nun Alarm.

Die Ecke Gasstraße/Auf den Holln ist noch bis Ende Oktober gesperrt. das sorgt auf den Umleitungsstrecken für Probleme.
Die Ecke Gasstraße/Auf den Holln ist noch bis Ende Oktober gesperrt. das sorgt auf den Umleitungsstrecken für Probleme. © Steffen Richters / Funke Medien

Die Situation habe sich in den letzten Tagen verschlimmert, sagt Ute Klein. Das bestätigten ihr auch Konrektorin und Schulsozialarbeiterin, die sich morgens ein Bild von der Lage gemacht hatten. „Es ist katastrophal und brandgefährlich für unsere Kinder“, sagt Klein. „Unsere Schulsozialarbeiterin ist fast selbst über den Haufen gefahren worden – trotz Warnweste.“

Von Einsicht keine Spur

Laut Ute Klein ist das gefahrlose Überqueren der Von-Waldthausen-Brücke durch den zunehmenden Autoverkehr aktuell kaum möglich. In einem Schreiben an alle Eltern spricht sie von „rücksichtslosen Autofahrern“ und dass es von „Einsicht keine Spur“ gebe. In diesem Schreiben bittet sie die Eltern zudem, sich selbst zeitweise zur Sicherung des Schulweges ihrer Kinder an die Brücke zu stellen, um auf die Autofahrer einzuwirken. Zumindest bis 7.55 Uhr. „Denn dann ist wieder Ruhe“, so Klein.

Dass sich nach Schulbeginn die Lage beruhigt, lässt für Dirk Meyer, Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Ost, wiederum den Schluss zu, dass auch viele Eltern selbst Teil des Problems sind. Stichwort: Elterntaxis. „Ich werde zeitnah mit Verantwortlichen diskutieren, ob die Einrichtung von ,Bannmeilen’ gegen Elterntaxis eine wirksame Maßnahme sein kann“, kündigt er an. „Unsere Kids sind nämlich durchaus in der Lage, sich auch mal ein paar Meter zu Fuß zu bewegen.“

Gleichwohl sieht auch Dirk Meyer die aktuelle Lage rund um die Von-Waldthausen-Brücke als gefährlich an. Sowohl er auch als auch Schulleiterin Klein nahmen daher Kontakt zur Polizei auf, die sogleich aktiv wurde und nach Freitag- auch am Montagmorgen den Verkehr regelten. Eine Maßnahme, die durchaus fruchtete, wenngleich sie auch keine Dauerlösung sein kann. Aktuell wird über eine mobile Ampelanlage diskutiert.

Ob es soweit allerdings kommen wird, ist fraglich. Zum einen dürfte sich die Lage über den Feiertag diese Woche und mit Beginn der Herbstferien Ende nächster Woche wieder entspannen. Und ohnehin soll die Baustelle an der Ecke Gasstraße/Auf den Holln bis spätestens Ende Oktober beendet sein.

Unbekannte Leitungen sorgen für Probleme

Dies kündigen zumindest die Stadtwerke an, die beim Verlegen neuer Versorgungsleitungen auf große Probleme gestoßen sind. Zahlreiche Leitungen, deren Herkunft man zunächst feststellen musste, wurden im Untergrund gefunden. „Zudem war es sehr aufwändig, eine Gasleitung unter einem bestehenden Kanal zu verlegen“, erklärt Unternehmenssprecher Christian Seger, der aber gute Dinge ist, dass der Verkehr bald wieder fließen kann.