Bochum-Ehrenfeld. Auf der Park- und Ride-Fläche in Bochum-Ehrenfeld soll eine Quartiersgarage gebaut werden. Hier könnten vor allem Anwohner ihre Autos abstellen.
Es gilt als eines der attraktivsten Wohnquartiere, das Ehrenfeld. Einziges Manko sind die fehlenden Parkplätze für die Bewohner. Seit Jahren wird über starken Park-Suchverkehr und zugestellte Wohnstraßen geklagt. Die SPD- und grün-offene Fraktion in der Bezirksvertretung Mitte hat jetzt eine Idee, wie der Parkdruck im Viertel ein wenig vermindert werden könnte.
In der jüngsten Sitzung wurde deren Anregung einstimmig angenommen, eine sogenannte Quartiersgarage einzurichten. Dies auf der Fläche des Park- und Ride-Platzes (P+R) am Bahnhof Ehrenfeld, Ehrenfeldstraße 52. Hierzu soll die Verwaltung Kontakt mit dem bisherigen Betreiber, der Deutschen Bahn, aufnehmen und mit möglichen Investoren Gespräche führen. Der Parkplatz bietet heute 130 Stellplätze und ist für zwei Stunden kostenlos.
Neubebauung auf dem Mönninghoff-Gelände
Dies wäre auch mit Blick auf die geplante Neubebauung an der Ehrenfeldstraße, Standort der Maschinenfabrik Mönninghoff, von Interesse. Das Traditionsunternehmen kann sich an dieser Stelle nicht mehr erweitern und will sich neu an der Burgstraße in Wattenscheid niederlassen. Das freiwerdende Areal in Angrenzung zur P+R-Anlage soll zu einem Standort für Wohnen sowie Dienstleistungs- und Büroflächen entwickelt werden. Das städtebauliche Konzept zum Bebauungsplan sieht auf der 26.000 Quadratmeter großen Fläche etwa 115 Wohnungen und Büros vor. Auch ein Hotel könnte entstehen.
Wohnungsbau auch an der Dibergstraße
Ziel des Bebauungsplans 1004 (Maschinenfabrik-Areal) ist es, die bestehenden gewerblichen Flächen weiterhin überwiegend für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben aus dem Bereich Büro /Dienstleistung vorzusehen.
An der Dibergstraße ist zur Ergänzung des Wohnbestands auch Wohnungsbau vorgesehen. Einzelhandelsbetriebe mit zentrenrelevanten Sortimenten sollen zur Sicherung der zentralen Versorgungsbereiche ausgeschlossen werden.
Unverträgliche Nutzungen, u. a. Vergnügungsstätten, Wettbüros und Betriebe mit sexuellen Dienstleistungen. sollen ebenfalls nicht zulässig sein.
Zur Bahnlinie Essen-Bochum sind Bürogebäude geplant, die die Bahnlinie flankieren. Damit, so erklärte das Planungsamt beim Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans im vergangenen Dezember, „wird dem Zugreisenden ein attraktives Erscheinungsbild zum Kernbereich der Stadt Bochum präsentiert“. Die künftige Bauweise soll sich dem städtebaulichen Erscheinungsbild im Ehrenfeld anpassen.
Spiel-und Bolzplatz erhalten
Die Stadt plant geförderten Wohnungsbau. Die Anlieger legten bei der Bürgerversammlung im Mai großen Wert auf die Erhaltung der großzügigen Spielfläche und den Bolzplatz im nördlichen Teil an der Kleinen Ehrenfeldstraße. Sie werde vor allem von den Kindern des Familienzentrums „Hand in Hand“ direkt nebenan genutzt. Die Bebauung kann indes erst beginnen, wenn Mönninghoff in Wattenscheid den Betrieb aufgenommen hat.
Geparkte Autos weg aus den Straßen
In ihrer Anregung betonen Holger Schneider (SPD) und Raphael Dittert (Grüne): „Auf diese Verkehrsprobleme reagiert die Stadt nicht nur durch das Gesamtkonzept ,Ruhender Verkehr’, welches die Einführung einer konsequenteren Parkraumbewirtschaftung beabsichtigt, sondern auch durch das neue ,Leitbild Mobilität’. Das Leitbild hat sich unter anderem das Ziel gesetzt, dass Autos, insbesondere in der Innenstadt, in Parkhäusern abgestellt werden sollen und im öffentlichen Straßenraum deutlich reduziert werden.“
Durch den Bau einer Quartiersgarage wäre dies an der Stelle des Park-and-Ride-Platzes „Bahnhof Ehrenfeld“ möglich. Der jetzt schon rege genutzte Parkplatz könnte nicht nur vergrößert werden, sondern auch weitere Parkplätze für Anwohner anbieten und so ermöglichen, dass bewirtschaftete Parkplätze im öffentlichen Straßenraum zurückgebaut werden können.
Auch kann das Parkhaus einen Emissionsschutz zu der neuen Mönninghoff-Bebauung ermöglichen. Die Errichtung einer Quartiersgarage könnte somit nicht nur die Ziele des Leitbildes Mobilität konkret umsetzen, sondern auch das Ehrenfeld vom lästigen und gesundheitsschädlichen Parksuchverkehr befreien und ein neues Angebot für Anwohner schaffen.