Bochum-Ehrenfeld. . SPD-Ortsvereine haben zur Bürgerversammlung geladen. Diskutiert wurde das „Gesamtkonzept ruhender Verkehr“. Bisher ist keine Lösung in Sicht.

Im Stadtbezirk herrscht hoher Parkdruck, klagen die Anwohner. Das wurde bei der Informationsveranstaltung der beiden SPD-Ortsvereine Ehrenfeld und Altstadt zum Thema „Gesamtkonzept ruhender Verkehr für die Bereiche Ehrenfeld und Südinnenstadt“ deutlich. Bürger diskutierten mit den beiden Ortsvereinsvorsitzenden Jens Matheuszik (Ehrenfeld) und Hendrik Schöpper (Altstadt) sowie Referentin Martina Schnell, SPD-Ratsfrau und Vorsitzende des Ausschusses für Infrastruktur und Mobilität.

Martina Schnell, Vorsitzende des Ausschusses für Infrastruktur und Mobilität (l.) stellte das „Gesamtkonzept Ruhender Verkehr“ vor. Die SPD hatte zur Bürgrtversammlung geladen. Daneben die Ortsvereinsvorsitzenden (v.l.) Jens Matheuszik (Ehrenfeld), und Hendrik Schöpper (Südinnenstadt).
Martina Schnell, Vorsitzende des Ausschusses für Infrastruktur und Mobilität (l.) stellte das „Gesamtkonzept Ruhender Verkehr“ vor. Die SPD hatte zur Bürgrtversammlung geladen. Daneben die Ortsvereinsvorsitzenden (v.l.) Jens Matheuszik (Ehrenfeld), und Hendrik Schöpper (Südinnenstadt). © Rainer Raffalski

Patienten finden keinen Stellplatz

„Ich wohne an der Yorkstraße am Bergmannsheil und finde abends kaum einen Parkplatz in der Nähe meiner Wohnung. Gibt es dort die Möglichkeit, ein Anwohnerparken einzuführen, dass nicht nur wochentags von 8 bis 18 Uhr besteht?“, fragte etwa Werner Burchhardt. Weitere Bürger nennen die Alte Hattinger Straße, die Dibergstraße, die Clemensstraße sowie die Flächen rund um das Exzenter-Haus als Problemzonen.

Zahnarzt Prof. Peter-Dirk Reppel wünscht sich, dass seine Patienten während der Sprechstunden praxisnah auf der Hugo-Schultz-Straße parken könnten. „Dort besteht Anwohnerparken. Vor allem vormittags gibt es aber viele freie Parkplätze, die meine Patienten heute nicht nutzen können. Gibt es dafür eine andere Lösung?“ wollte er wissen.

Neue Regelungen fürs Anwohnerparken

„Aktuell können wir an allen Stellen im Ehrenfeld nichts tun, da der jüngste Beschluss des Mobilitätsausschusses hier keine Veränderungen vorsieht“, erklärt Matheuszik. Allerdings sehe dieser eine Überprüfung der jetzigen Maßnahmen in 2021 vor.

„Danach können wir uns mit Hilfe Ihrer Fragen und Beschwerden für Neuregelungen einsetzen, falls die Prüfung die Problematik bestätigt“, ergänzt Schnell. Deutlich macht sie: „Für das bestehende Anwohnerparken in der Innenstadt gibt es ab sofort neue Regelungen. Sie gelten montags bis samstags von 8 bis 23 Uhr.“ Diese müssen noch beschildert werden, bevor sie wirksam werden.

Parkhaus am Schauspielhaus eine Alternative?

Für den Zahnarzt hat Matheuszik eine Idee: „Die Bochumer Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft vermietet im Parkhaus am Theater (P9 Shakespeare Platz) Stellplätze.“ Möglicherweise sei auch ein preisgünstiges Parken vereinbar, so wie es in der Innenstadt beim Einkauf in angeschlossenen Geschäften möglich ist.

Viele Bürger beteiligen sich

Das „Gesamtkonzept ruhender Verkehr“ wird in der Politik seit längerem diskutiert. Ursprünglich bezog der Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität „nur“ zentrale Innenstadtbereiche im Gleisdreieck sowie das Stadtparkviertel, Augusta und St. Josef-Klinikum mit ein.

Die große Beteiligung aus dem Ehrenfeld und der Südinnenstadt an einer städtischen Umfrage in 2017 führte jedoch zur Aufnahme der beiden Bereiche in die erste Stufe des Gesamtkonzepts. Die SPD-Ortsvereine Altstadt und Ehrenfeld ermutigten die Bürger, daran mitzuwirken.

Aktuell wurden keine Maßnahmen für das Ehrenfeld beschlossen. Deshalb lädt der Ortsverein dazu ein, weiterhin Anfragen zum Thema zuzuschicken. Nähere Info per Mail unter
jens@spdBOehrenfeld.de

Martina Schnell erläuterte, womit sich ihr Ausschuss vor dem aktuellen Beschluss beschäftigte. „Wir prüften, wie dem Parkdruck in der Innenstadt begegnet werden kann. Unsere Maßnahmen umfassen Parkscheibenregelungen, Parkscheinautomaten oder auch reines Anwohnerparken“, erklärt sie. Das Ziel: Anwohnern mehr Stellplätze wohnungsnah zu schaffen und sie vor zu viel Park-Suchverkehr zu schützen.

Matheuszik: „Das Parken im Quartier muss neu geregelt werden, wenn Anwohner in ihren Straßen keine Plätze mehr finden.“ Er hofft nun auf Änderungen 2021.