Bochum-Hamme. Der Förderantrag für das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept Hamme muss bis Montag eingereicht sein. Bei Projekten wird abgespeckt.
Der Förderantrag für das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für Hamme muss bis Montag (30.) bei der Bezirksregierung Arnsberg eingereicht sein, damit die Stadt in den Genuss von Geldern für den Stadtumbau kommt.
Projektideen in Höhe von 22 Millionen Euro, so war es geplant, sollten zur Förderung angemeldet werden. Doch nun wird abgespeckt, um zunächst 9 Millionen Euro. So stehen bis 2026 nur 13 Millionen Euro zur Verfügung, sofern die Förderung kommt. Dies gab Burkhard Huhn vom Planungsamt jüngst in der Bezirksvertretung Mitte bekannt. Grund: Bochum könne nicht mit einer Städtebauförderung vom Land in veranschlagter Höhe rechnen.
Um realistische Chancen zu haben, müssten die Projekte aufgeteilt werden, eingereicht werden Maßnahmen in Höhe von 13 Millionen Euro. Weitere Maßnahmen in Höhe von rund 9 Mio. Euro sollen im Rahmen einer Fortschreibung für das ISEK (ab dem Jahr 2027) beantragt werden.
Auch ISEK Innenstadt ist betroffen
Abstriche müssen deshalb auch beim ISEK Innenstadt gemacht werden; auch hier müssen Projekte in Höhe von 32 Millionen Euro durchs Rost fallen.
Noch im Sommer hatten in einer gemeinsamen Sitzung der Struktur- und Planungsausschuss sowie die Bezirksvertretung Mitte die bisherigen Ergebnisse zu dem beabsichtigten ISEK für den Stadtteil Hamme beraten. Die Investitionskosten wurden veranschlagt für einen Zeitraum von sieben Jahren.
Seit Jahren haben Politiker auf eine Beschleunigung des Verfahrens gedrängt, doch der Stadt fehlte es an Personal und auch an Geld. Doch die Akteure im Stadtteil blieben nicht untätig und traten mit dem Institut für Kirche und Gesellschaft der evangelischen Kirche von Westfalen als „Vorstufe“ des ISEK das Projekt „Nachhaltigkeit nimmt Quartier“ los, quasi aus Hintertür.
Starke Beteiligung von Bürgern
Bürger nahmen teil, um Veränderungsprozesse im Stadtteil anzustoßen, den Umweltschutz zu fördern und vor allem, um den sozialen Zusammenhalt im Viertel zu stärken. Auch die VHS widmete sich in Workshops den Defiziten in Hamme. An mehreren Terminen und Werkstattgesprächen konnten sich die Bewohner beteiligen und Ideen einbringen.
So wird bei folgenden städtebauliche Maßnahmen in der ersten Phase gespart: der Umbau des Hammer Parks, veranschlagt mit 3,2 Millionen Euro, wird zunächst um 2,6 Millionen Euro gekürzt. Der Park hat aber weiterhin Priorität. Die Wege-Sanierung am Marbach für 240.000 Euro. Für das geplante Monitoring der Hochschule Bochum, das den Prozess begleiten sollte, ist keine Summe eingesetzt.
Wochen- und Supermarkt gewünscht
Weitere Ideen wurden gesammelt, für die indes keine Städtebauförderung zu erwarten ist. Dazu gehört, wieder einen Wochenmarkt in Hamme ins Leben zu rufen.
Auch der langgehegte Wunsch nach Ansiedlung eines Nahversorgers gehört dazu. Der Hochbunker an der Zechen-/Haldenstraße könnte neu genutzt werden. Impulse erhoffen sich die Planer auch für den Neubau von Wohnungen im Stadtteil.
Zu den Projekten, die Hamme sozial und städtebaulich nach vorn bringen sollen, gehören: Der Umbau des Amtsplatzes, der mit 1,5 Millionen Euro vorgesehen war. Hier wünschen sich die Bürger Blumenbeete, moderne Sitzgruppen und ein Wasserspiel. Vorgesehen auch: der Umbau des Parks Präsident für fast 2 Millionen Euro und des Friedhofs für 3 Millionen Euro ab 2027; die Bürger schlagen bessere Ausleuchtung und Grünpflege vor. Auch Kinderspielplätze sollen erneuert werden.
Verkehrsberuhigung gewünscht
Auch Straßenumbaumaßnahmen gehören dazu wie die Verkehrsberuhigung der Gahlenschen Straße, Summen sollen zudem für die Gestaltung der Schulhöfe Feldsieper- und Gahlensche Straße eingespeist werden. Und nicht zuletzt wird ein Fassadenprogramm aufgelegt, das Hausbesitzer ermuntern soll, ihre Gebäude zu verschönern.
Die nun bis 2026 geplanten Projekte seien trotz des abgespeckten Antrags geeignet, den Stadtteil zu fördern. Burkhard Huhn: „Wir werden Hamme nach vorn bringen, wenn das Land bewilligt.“