Werne. Nach vielen Jahren wird es in Werne wieder eine Kirmes geben. Der Termin steht jetzt fest. Der Rummel im Bochumer Osten soll nur der Anfang sein.
Seit Monaten ist sie im Gespräch, nun steht sie schon fast vor der Tür: die Kirmes in Werne. Drei Schausteller bringen den Rummel zurück in den Bochumer Osten. Aus ihrer Sicht soll das aber nur der Anfang sein.
Schausteller wollen Vororte beleben
„Wir wollen die Vororte wieder beleben“, sagt Günther Bonrath, der zusammen mit Sohn Manuel (34) und Schausteller-Kollege Karl Quante (50) die Sache nun selbst in die Hand nimmt, nachdem die drei mit ihrem Konzept bei Bochum Marketing nach eigenen Angaben nicht so richtig angekommen waren. Neben Werne hat man Gerthe, Hamme und auch Weitmar im Blick, wo wieder eine Pfingstkirmes stattfinden soll.
Zweijährige Testphase
Zwei Jahre gibt sich das Trio Zeit, den Bürgern vor Ort wieder Lust auf Rummel zu machen. Klappt das nicht, müsse neu überlegt werden.
Comeback am alten Standort
Doch zunächst einmal wird optimistisch nach vorn geblickt. Speziell nach Werne, wo die Bonraths und Quante jetzt in Windeseile die erste Kirmes nach vielen, vielen Jahren wieder auf die Beine stellen wollen. Und zwar genau an der Stelle, wo es sie früher – die letzte 1999 – schon gab: auf dem alten Kirmesplatz am Markt, gegenüber vom Parkplatz.
Neun Tage Kirmesspaß
Vom 2. bis 10. November – neun Tage lang – sollen Fahrgeschäfte und Spielbuden zum Werner Markt locken. Günther Benrath, seit mehr als 40 Jahren im Geschäft, hat viele Kontakte in die „Szene“ und schnell genügend Schausteller zusammengehabt, die mitmachen wollen. „Bei mir stand Tage lang das Telefon nicht still“, sagt der 63-Jährige.
Hauptattraktion in Werne soll das Fahrgeschäft „Twister“ sein, das die wagemutigen Besucher durch die Luft wirbelt. Hinzu kommen ein Autoscooter, ein Basketball- und ein Schießstand, Entenangeln und ein Bungee-Trampolin.
Für die Verköstigung der Kirmesbesucher wurden ein Zehn-Meter-Imbiss und ein Crêpes-Wagen gebucht, auch einen Süßigkeitenstand wird es geben.
Ziel: Den Marktplatz in Werne wiederbeleben
Die Kirmes in Werne hat vom 2. bis 10. November (Samstag bis Sonntag) täglich in der Zeit von 14 bis 21 Uhr geöffnet. Künftig soll sie im Herbst und im Frühjahr stattfinden und sich in Werne etablieren.
Die Kirmes wäre Teil einer breit angelegten Wiederbelebung des Werner Marktplatzes, der schon lange wieder stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken soll. „Die Menschen sollen den Platz wieder stärker wahrnehmen und ihn als Treffpunkt annehmen“, meint Karsten Höser vom Stadtteilmanagement „W-LAB“.
Neben der jährlichen Party während der Bürgerwoche Ost fand dort in diesem Jahr ein erster Trödelmarkt statt, der beim Publikum glänzend ankam. „Nach dem großen Erfolg wollen wir den Trödelmarkt im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen“, kündigt Höser an.
Vereine sollen mitmachen
Und einen Bierwagen, den die Vereine betreuen sollen. Denn die sind dazu aufgerufen, sich zahlreich an der Kirmes zu beteiligen. Weshalb die Schausteller im Vorfeld auch schon beim Werner Treff vorbeigeschaut hatten, wo sich ja bekanntlich Vertreter der örtlichen Vereine, Gruppen und Verbände einmal im Monat zusammenfinden. Der ganze Stadtteil soll von der Kirmes profitieren.
Jeden Tag ein spezielles Programm
Jeden Tag wird es ein spezielles Programm geben, verspricht Günther Bonrath – und zählt auf: Zur Eröffnung soll es Freifahrten geben, später dann einen Tag für Familien, einen Tag mit Happy Hour usw. „Und an einem Tag werden wir behinderte Kinder einladen, unseren Rummel zu besuchen“, verrät Bonrath.
Genehmigung wurde noch nicht erteilt
Ganz in trockenen Tüchern ist die Kirmes indes noch nicht. Das Genehmigungsverfahren ist bislang nicht abgeschlossen. „Wir sind dabei“, gibt sich Günther Bonrath entspannt. Zudem wähnt er die örtliche Politik auf seiner Seite. Diese hat in der jüngsten Bezirksvertretungssitzung allerdings keine Genehmigung erteilt, sondern in einem Antrag von SPD und Grünen lediglich die Idee begrüßt, eine Kirmes in Werne zu veranstalten. Die Verwaltung wird über diesen Antrag gebeten, „alle notwendigen Genehmigungen zu erteilen, insofern das Konzept der Veranstalter dies zulässt“.
Wenn dies geschieht, steht dem Comeback der Kirmes in Werne dann nichts mehr im Wege.