Bochum-Werne. Womöglich schon zu Allerheiligen könnte der Rummel zurück in den Stadtteil kommen. Die Idee geht auf den „Werner Treff“ zurück.
Noch sind es erste Pläne, doch wenn alles glatt läuft, dann könnte dem Werner Marktplatz schon bald die Rückkehr einer ganz besonderen Attraktion ins Haus stehen: einer Kirmes. Entsprechende Überlegungen werden beim „Werner Treff“ seit Monaten diskutiert, und auch die Politik steht dem Vorhaben überaus interessiert gegenüber.
Bei der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung Ost am 5. September soll über die Durchführung eines Rummels auf dem Marktplatz entschieden werden, der womöglich sogar noch in diesem Jahr über die Bühne gehen könnte. „Die Idee ist, die erste Kirmes über Allerheiligen Anfang November durchzuführen“, sagt Karsten Höser vom Stadtteilmanagement W-LAB (Werne-Langendreer Alter Bahnhof). „Ob das klappt, wird man sehen.“
Mehr Leben auf dem Markplatz
Die Kirmes wäre Teil einer breit angelegten Wiederbelebung des Werner Marktplatzes, der schon lange wieder stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken soll. „Die Menschen sollen den Platz wieder stärker wahrnehmen und ihn als Treffpunkt annehmen“, meint Höser. Neben der jährlichen XXL-Party während der Bürgerwoche fand dort in diesem Jahr ein erster Trödelmarkt statt, der beim Publikum glänzend ankam. „Nach dem großen Erfolg wollen wir den Trödelmarkt im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen“, sagt Höser.
Daneben findet man auf dem Werner Marktplatz den traditionellen Wochenmarkt: Jeweils mittwochs und samstags gibt es hier frische Ware vielerlei Couleur. „Am Samstag ist der Markt dabei wesentlich besser besucht als am Mittwoch, aber das ist auf den Märkten in anderen Stadtteilen ähnlich.“
Letzte Kirmes fand 1999 statt
Und nun also: die mögliche Rückkehr einer Kirmes. Ältere Werner erinnern sich: Schon in den 50er Jahren drehte auf dem Marktplatz in unregelmäßigen Abständen ein Karussell seine Runden. Die letzte offizielle Kirmes fand hier 1999 statt, später stellte die CDU ein Sommerfest auf die Beine, an dem auch einige Schausteller mitwirkten.
Karsten Höser legt Wert darauf, dass die mögliche Wiederbelebung der Kirmes kein neues Angebot der Werbegemeinschaft ist, sondern einzig auf die Initiative der Schausteller zurückgeht. „Das letzte halbe Jahr haben sie intensiv genutzt, um ihre Pläne zu konkretisieren“, sagt er. Direkt nach der Sitzung der Bezirksvertretung Ost soll auch beim „Werner Treff“ über die Kirmes diskutiert werden.
Entscheidung in der Bezirksvertretung
Über die Durchführung einer Kirmes in Werne wird bei der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Ost am Donnerstag, 5. September, diskutiert und entschieden. Die Sitzung beginnt bereits um 10 Uhr im Sitzungssaal der Verwaltungsstelle am Carl-von-Ossietzky-Platz 2.
Im Anschluss trifft sich der „Werner Treff“: ebenfalls am 5. September um 19 Uhr in der Pizzeria „Bei Franco“ an der Wittekindstraße 89. Auch hier werden die Kirmes-Pläne diskutiert. Gäste sind willkommen.
In Stiepel und Linden schon lange ein Erfolg
Einiges ist daher noch unklar: etwa der genaue Standort. Ob für die Kirmes der Marktplatz oder der angrenzende Parkplatz genutzt werden könnte, sei derzeit noch in der Planung. Auch müsste geklärt werden, wie sich die Lärmbelästigung für die Anwohner in Grenzen halten könnte. „Aber eigentlich gibt es dort wenig Wohnbebauung im direkten Umfeld“, meint Höser. „Da sehe ich kein Problem.“
Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) steht den Kirmes-Plänen positiv gegenüber. „Ich würde mich vor allem darüber freuen, wenn auch die Vereine aus Bochum-Ost und insbesondere aus Werne in die Konzeption mit eingebunden werden“, sagt sie. „Was in anderen Stadtteilen etwa in Stiepel und Linden funktioniert, warum soll das nicht auch in Werne ein Erfolg werden?“