Bochum. Pünktlich nach den Ferien starten am Freitag in Bochum wieder Schüler-Demos zum Klimaschutz. Von der Goetheschule aus geht es in die City.
Während Aktivistin Greta Thunberg sich in New York bei den Vereinten Nationen für mehr Klimaschutz stark macht, gehen am Freitag auch in Bochum wieder Schülerinnen und Schüler für das gleiche Ziel auf die Straße. Auch die Planungen für den „globalen Klimastreik“ schreiten fort. Mehr als tausend Menschen sollen am 20. September in der Innenstadt zusammenkommen.
„Klimakrise – Stoff zum Nachdenken“ – mit Kritik an der Textilindustrie startet die Bewegung „Fridays for Future“ Bochum in das neue Schuljahr. Los geht es am Freitag, 30. August, um 14 Uhr an der Goetheschule. Nach dem Treffen ziehen die Schülerinnen und Schüler an der Hildegardisschule vorbei in die Innenstadt.
Demo zieht zum Stoffmarkt in die City
Ziel ist der auf dem Boulevard stattfindende holländische Stoffmarkt. 140 Händler bieten dort Textilien aus aller Welt an. Die Schüler indes wollen Verkäufern und Kunden die Leviten lesen.
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„Für den kapitalistischen Massenkonsum von Textilien werden Mensch und Natur systematisch ausgebeutet“, heißt es auf der Facebook-Seite der Bewegung. Die Aktivisten kritisieren den enormen Wasserverbrauch für den Anbau von Baumwolle, den Einsatz von Chemikalien in der Produktionskette und die unwürdige Behandlung von Mitarbeitern. „Oft schuften Arbeitskräfte für einen Hungerlohn unter unmenschlichen Bedingungen.“
150 Teilnehmer sind angemeldet. Nach Angaben der Polizei soll die Abschlusskundgebung am Einkaufscenter Drehscheibe stattfinden. Die Demo dauert bis 16 Uhr.
Globaler Klimastreik am 20. September
Deutlich größer wird die Bochumer Veranstaltung zum globalen Klimastreik am Freitag, 20. September. „Mehr als 1000 Teilnehmer sind das Ziel“, sagt Kurt Caceeres. Der 24-Jährige ist zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen. Bei der letzten Großdemo in Sachen Klimaschutz am 15. März kamen in der Bochumer Innenstadt 2500 Menschen zusammen.
„Wir planen ein Fest für das Klima“, sagt Marie Hulß (20), die mit Caceeres bei einem Vorbereitungstreffen im Bahnhof Langendreer mehr als 20 Klimaschützer begrüßen konnte. Vertreter verschiedenster Organisationen signalisierten ihre Beteiligung für den Klimastreik im September.
Zahlreiche Initiativen sichern Unterstützung zu
Gewerkschaften wie IG Metall, GEW und Verdi waren ebenso vertreten wie die Initiativen Bochumer Bündnis, Radwende, Seebrücke, Botopia, medizinische Flüchtlingshilfe, Treffpunkt Asyl, Kinder- und Jugendring und das Bochumer Bündnis.
„Auch der VfL Bochum und die GLS-Bank haben uns ihre Unterstützung zugesagt“, berichtete Hulß der WAZ. Allein die sozial-ökologische Bank habe angekündigt, mit 300 Mitarbeitern am Streik teilzunehmen. Noch wichtiger aber ist vermutlich die finanzielle Unterstützung des Geldinstituts für die benötigte Bühne samt Technik auf dem Dr.-Ruer-Platz.
Prominente Künstler sind angefragt
Von 15 bis 20 Uhr soll es im Herzen der City ein Programm mit Musik, Kultur und Redebeiträgen geben. Bekannte Bochumer Künstler seien angefragt, heißt es. Zum Vorbereitungstreffen kam einer von ihnen: Wolfgang „Wölfi“ Wendland, Sänger der Wattenscheider Punkband „Die Kassierer“. Rund um die Bühne werden sich Gewerkschaften und Initiativen an Ständen präsentieren.
Die FFF-Demo wird am 20. September um 11.45 Uhr starten. Vom Dr.-Ruer-Platz aus soll sie an dem Tag durch die Innenstadt ziehen. Vor dem Rathaus und den Bochumer Stadtwerken sind Zwischenstopps geplant.