Bochum. Seit 20 Jahren treten in der Melanchtonkirche Literatur und Musik in einen Dialog. Zum Geburtstag widmet sich die gehaltvolle Reihe dem Erinnern.

Die Mittagskirche ist zurück aus der Sommerpause: Seit 20 Jahren stößt die sonntägliche Literatur- und Musikreihe in der Melanchthonkirche auf großes Interesse innerhalb der Bochumer Kulturgemeinde. Zum Auftakt in die neue Saison wird die Schauspielerin Karin Moog am Sonntag, 1. September, aus einem Roman von Ralf Rothmann lesen. Kantor Ludwig Kaiser spielt dazu auf der Orgel.

In diesem Jahr beschäftigt sich die Reihe mit dem Erinnern. Unter dem Titel „Was erinnert wird“ soll der Vergangenheit ein Spiegel vorgesetzt werden. „Erinnern, Gedenken, Bewahren, Vergessen und Verdrängen stehen sich immer wieder gegenüber“, sagt Kaiser. „Zur vielfältigen Kultur des Erinnerns wird die Mittagskirche auf ihre eigene Art beitragen.“

Vom Schrecken des Zweiten Weltkriegs

Karin Moog, die seit Beginn der Intendanz von Johan Simons zurück im Ensemble des Schauspielhauses ist, wird aus dem Roman „Der Gott jenes Sommers“ von Ralf Rothmann lesen. Dieser erzählt von der Alltäglichkeit des Schreckens in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs. Ludwig Kaiser will mit den ausgewählten Textpassagen musikalisch in Dialog treten und spielt Stücke von Arthur Honegger, Erik Satie und Steve Nelson-Raney auf der Orgel.

Die nächste Mittagskirche am 15. September gestalten Werner Richter und Jean-Jacques Werner gemeinsam mit Maik Hester am Akkordeon.

Beginn: 12 Uhr in der Melanchthonkirche, Königsallee 48. Eintritt frei.