Bochum-Langendreer. Ab dem 31. August gibt es einen Lebensmittelschrank in Bochum-Langendreer. Die Essensverteilung wird durch die Initiative Foodsharing organisiert

Schon seit einiger Zeit können samstags übrig gebliebene Lebensmittel im Luther-LAB abgeholt oder vielmehr gerettet werden. Die deutschlandweite Initiative „Foodsharing“, deren Aktive – sogenannte foodsaver [dt. etwa Essensretter] – auch in Bochum rührig sind, möchte dort einen weiteren Standort etablieren. Am Samstag, 31. August, wird dieser offiziell eröffnet: Zwei Lebensmittelschränke werden an dem Tag vor der alten Lutherkirche aufgestellt, so dass von da an rund um die Uhr Lebensmittel an der Alten Bahnhofstraße 166 abgelegt und mitgenommen werden können.

Nur Lebensmittel teilen, die man selber noch essen würde

Weitere Fair-Teiler in Bochum

Bereits seit Längerem gibt es einen Lebensmittelschrank am Alsenwohnzimmer, Alsenstraße 27. Die roten Schränke vor dem Gebäude sind rund um die Uhr zugänglich, der Kühlschrank im Wohnzimmer ist dienstags zwischen 18 und 19 Uhr und samstags von 18.30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet.

Vor einer guten Woche wurde der Fair-Teiler in der Bochumer Ehrenamtsagentur (BEA), Willy-Brandt-Platz 8, eröffnet. Dort gibt es montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr Zugang zu Regalen und einem Kühlschrank.

Der Fair-Teiler an der Ruhr-Uni befindet sich im Vorraum des Studierendenhauses (SH, links neben dem Kulturcafé). Hier gibt es ebenfalls einen Kühlschrank und zwei Regale.

Sabrina Kurth, die bei Foodsharing aktiv ist, hat die Aktion angeleiert und konnte Stadtteilmanager Karsten Höser für sich gewinnen. Der ist überzeugt von dem Konzept, das gegen die Lebensmittelverschwendung ankämpft. „Essen landet unnötig im Müll und häufig nur, weil man nicht weiß, wohin sonst damit“, sagt er. Privatpersonen können also ab Ende August Lebensmittel, die sie selber nicht mehr verzehren können, in den neuen „Fair-Teilern“ ablegen.

Hier ist die oberste Prämisse: Nur Lebensmittel teilen, die man selber noch essen würde. Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums dürfen weitergegeben werden, nicht aber die, bei denen das Verbrauchsdatum schon überschritten worden ist. Aufgrund der Tatsache, dass sie ein potenzielles Gesundheitsrisiko bergen, gehören Schweinemett, Rindergehacktes, Produkte aus nicht erhitzter Rohmilch und mit rohem Ei nicht in Fair-Teiler.

Förderung durch Stadtteilfonds WLAB

Doch auch die wöchentliche Belieferung durch Foodsharing soll weiterhin samstags stattfinden: „Durch die Wolfgang-Welt-Ausstellung war das Luther-LAB die letzten Wochen lang regelmäßig geöffnet und wir konnten bereits mit der Verteilung beginnen“, sagt Karsten Höser. Zusätzlich zu den beiden Schränken soll bald noch ein Kühlschrank im Naturfreunde-Haus einige Meter neben dem Luther-LAB aufgestellt werden, damit auch Lebensmittel wie Kartoffelsalat, Sahnetorten oder Joghurts eine zweite Chance bekommen. Gefördert wird das Projekt durch den Stadtteilfonds W-LAB.

Infos rund um Resteverwertung zur Eröffnung

Zur Eröffnung gibt es den ganzen Tag lang ein loses Programm, zu dem insbesondere Nachbarn eingeladen sind: Ab 11 Uhr werden helfende Hände zum Schrankaufbau willkommen geheißen. Ab 16 Uhr wird schließlich die Luther-LAB-Kochgruppe zum Thema nachhaltige und gesunde Verwertung aufklären. Auch Foodsharing-Vertreter sind den ganzen Tag vor Ort und bringen gerettetes Essen und Informationsmöglichkeiten mit.

„Ich kann mir vorstellen, Folgeveranstaltungen rund um den Fair-Teiler zu organisieren“, sagt Karsten Höser. Es gebe einige Initiativen, die etwa zum Thema gesunde Ernährung oder Resteverwertung arbeiten. Doch wie genau sich die Belieferung und auch die weiterreichende Nutzung entwickeln wird, kann er noch nicht sagen. „Wir möchten zunächst, dass die Schränke bekannt werden.“ So wird etwa über Facebook informiert, wenn es wieder eine Foodsharing-Belieferung gab und der Fair-Teiler gut befüllt ist.