Bochum-Querenburg. Schon im Frühjahr 2018 wollte die VBW mit dem Neubaugebiet am Lennershof neben der Uni beginnen. Nun verzögert sich der Baustart noch weiter.

Aktuell kommt die Lennershof-Siedlung auf Höhe der Straße Zum Schebbruch recht luftig daher. Die VBW ließ dort vor zwei Jahren schon alte Häuser abreißen, um an selber Stelle neu zu bauen. Doch dazu ist es bisher nicht gekommen. Und es wird auch noch dauern, bis die Baulücken dort gefüllt werden.

Diesen Bereich in der Lennershof-Siedlung wird die VBW neu bebauen.
Diesen Bereich in der Lennershof-Siedlung wird die VBW neu bebauen. © FUNKE Foto Serivces | s.dembski

Baustart für den neuen Wohnkomplex mit insgesamt 97 Wohneinheiten sollte bereits im Frühjahr 2018 sein. Doch gab es zunächst Nachbesserungswünsche von einer Gestaltungsjury, die die VBW zu erfüllen hatte. Und noch ein weiteres Problem kam hinzu: Man fand keine Baufirmen, die das Projekt umsetzen wollten. „Angesichts eines sehr angespannten Marktes haben wir lediglich ein verwertbares Angebot erhalten. Das führte im Ergebnis allerdings zu keiner wirtschaftlichen Realisierung. Insofern ist hier ein Verzug entstanden“, erklärt VBW-Sprecher Dominik Neugebauer.

Erneut müssen Anträge gestellt werden

Die VBW muss nun laut Eckart Kröck, Leiter des Stadtplanungsamtes, erneut Bau- und auch Förderanträge stellen. Denn inzwischen hat sich die „Förderkulisse“ verändert. Kröck: „Das Land hat Bochum von der Mietenstufe 3 in die Mietenstufe 4 hochgesetzt. Das heißt: Die Mieten für den geförderten Wohnungsbau steigen von 5,70 auf 6,20 Euro pro Quadratmeter.“ Damit einhergehend hätten sich zudem die Förderkonditionen verbessert.

Protest gegen Mammut-Bebauung hatte Erfolg

Die von der VBW in der Lennershof-Siedlung vorgesehene Bebauung war lange Zeit umstritten. Gegen das ursprünglich geplante Campus-Quartier mit bis zu fünfgeschossigen Wohn- und Geschäftshäusern und einer großen Arena formierte sich vor elf Jahren schnell Protest – sowohl von Bürgern als auch von Politikern.

Gemeinsam konnte die Mammut-Bebauung verhindert werden. Die VBW legte ein deutlich abgespecktes Wohnungsbau-Konzept vor, dass sich besser an die vorhandene Siedlungsstruktur anpasst. Und mit dem die Anwohner wesentlich besser leben können.

„In Abstimmung mit der Stadt beabsichtigen wir, diese Mietenstufe über einen neuen Förderantrag für den öffentlich geförderten Wohnungsbau in Anspruch zu nehmen“, bestätigt Dominik Neugebauer von der VBW. „Hierzu sind allerdings Änderungen im Städtebau notwendig, das heißt unter anderem eine Lageveränderung der Wohnhäuser innerhalb des Quartiers. Wir sind aktuell dabei, diese Veränderungen sowohl bauordnungs- als auch förderrechtlich über die entsprechenden Anträge zu stellen.“

Gebäude werden anders angeordnet

Die städtebaulichen Änderungen, von denen Neugebauer spricht, wurden diese Woche zwischen Stadt und VBW abgestimmt worden. „Es ging darum, wie die neuen Gebäude angeordnet werden“, verrät Stadtplaner Eckart Kröck. Entlang der Straße oder senkrecht abgehend, in die Tiefe des Grundstücks. „Letztlich haben wir uns für die erste Variante entschieden“, sagt Kröck. „So muss nicht extra für jedes Haus eine eigene Erschließung gebaut werden und die Privatsphäre in den Gärten ist hinter dem Haus besser geschützt.“

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Diese Baulücken am Lennershof werden nicht vor 2020 gefüllt.
Diese Baulücken am Lennershof werden nicht vor 2020 gefüllt. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Parallel zu den formellen Dingen hat die VBW bereits mit Bauunternehmen intensive Gespräche geführt. „Wir sind zuversichtlich, eine wirtschaftliche Vergabe tätigen zu können“, hofft Unternehmenssprecher Neugebauer, dass es keine weiteren Verzögerungen gibt.

Baustart soll 2020 sein

Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass mit dem Bau des Wohnkomplexes 2020 gestartet wird. „Wir planen eine Baufertigstellung für den öffentlich geförderten Wohnungsbau bis 2021“, verrät Neugebauer. „Für frei finanzierte Wohneinheiten und für Eigentum streben wir eine Fertigstellung bis 2022 an.“

Die VBW will am Lennershof an ihren ursprünglichen Plänen festhalten, diese wurden allerdings etwas erweitert. Heißt: Aus den 97 Wohneinheiten sind inzwischen 99 geworden, weil statt zehn Einfamilienhäusern nun zwei mehr gebaut werden. Zudem soll es je 30 frei finanzierte und öffentlich geförderte Wohnungen geben, dazu 15 Studentenappartements und zwölf Eigentumswohnungen.