Bochum. . Die gelernte Steinmetzin lebte fünf Jahre lang in einem Steinbruch, kehrte dann nach Bochum zurück. Ihr Geld verdient sie mit Grabsteinen.

Hoch oben auf einer Orgelempore erschafft die Künstlerin Dorothee Schäfer figürliche Kompositionen aus Stein, Ton, Gips und Beton. Hier im Q1, dem Haus für Kultur, Religion und Soziales in Bochum-Stahlhausen, ist ihr Atelier.

Seit 2015 ist Dorothee Schäfer Residenzkünstlerin der evangelischen Kirchengemeinde in Bochum Mitte. Neben Zeichnungen liegt ihr Schwerpunkt auf dem klassischen Material Stein, den sie zu figürlichen und abstrakten Werken verarbeitet. Die Steinarbeiten entstehen in der Werkstatt hinter dem Kirchengebäude, wo sie auch ihre Grabsteine anfertigt. Im Q1 bietet sie auch Kreativkurse zum Steinhauen und Töpfern an. Ihr neustes Projekt: Gemeinsam mit ein paar Frauen knüpft sie einen Teppich zum Thema Frieden und Menschenrechte. Außerdem gehört die 63-Jährige zu den Mitbegründerinnen der ersten BO-Biennale.

Situation der Frauen im Handwerk

Bildhauerin Dorothee Schäfer bei der Arbeit
Bildhauerin Dorothee Schäfer bei der Arbeit © Privat

Zur Bildhauerei kam Dorothee Schäfer damals eher zufällig. Aufgewachsen ist sie in Bochum. Nach dem Abi zog sie mit ihren Eltern nach Süddeutschland. Ein Job musste her. „Und da bin ich zufällig über einen Steinmetz-Betrieb in München gestolpert.“ Ihr Arbeitgeber habe zunächst zögerlich reagiert: „Außer seiner Tochter hatte er noch nie eine Frau zur Steinmetzin ausgebildet.“ Doch nach einem Jahr erhielt sie ihren Lehrvertrag. Sie half damals dabei, das Münchener Rathaus zu sanieren. „Es war manchmal ganz schön hart auf den Baustellen unter den ganzen Männern“, erinnert sich die gebürtige Bochumerin.

Der ein oder andere Kommentar fiel, was denn eine Frau auf solch einer Baustelle zu suchen hätte. Die Situation der Frauen im Handwerk habe sich aber gebessert, meint Schäfer. „Die Männer begreifen langsam, dass sie ihre Hände bei sich behalten sollten.“

Man biete ihr oft Hilfe an, wenn es darum geht, Steine zu schleppen. „Aber das muss man können und vorsichtig dabei sein“, so Schäfer. Nicht immer freut sie sich über die Hilfsangebote der Männer, die es sicherlich nicht böse meinen würden, aber „es demonstriert schon eine gewisse Überlegenheit.“

Mit Grabsteinen verdient sie ihr Geld

Die Einladung zu einem Symposium öffnete ihr Türen. Das Ziel: Kunst aufs Dorf in Mittelhessen bringen. Dorothee Schäfer: „Danach war mir klar, dass ich als Künstlerin leben will.“ Da stellt sich die Frage: Kann sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen? „Nein, ich erstelle auch noch Grabsteine um Geld zu verdienen.“ Allein von dem Verkauf ihrer künstlerischen Figuren könne sie nicht leben.

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Inhaltlich habe sie bei der Gestaltung von Grabsteinen andere Gedankengänge als bei ihrem rein künstlerischen Schaffen, bei dem sie sich auch mehr Zeit nimmt, Ideen reifen zu lassen.

Eine weitere wichtige Station in ihrem Leben: Sie zog in den hessischen Steinbruch Michelnau, lebte dort fünf Jahre lang in einem Häuschen inmitten der Steine. Für fließend Wasser sorgten sie und ihr Mann selbst. Draußen und im Erdgeschoss werkelten sie an ihren Skulpturen, das Rohmaterial stets vor der Nase. Miete mussten sie keine bezahlen. „Das hat den Druck genommen, dass man viel verkaufen muss“, sagt die 54-Jährige und fügt hinzu: „Das war eine tolle Zeit.“

Rückkehr in die alte Heimat

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Als Schäfer schwanger wurde, trennte sie sich von ihrem Mann. Sie zog mit ihrem Sohn zurück nach Bochum. „Ich habe dann alte Bekanntschaften wieder aufgewärmt und schnell eine Werkstatt gefunden.“ Schwierig sei es gewesen, ihren kleinen Sohn bei der Arbeit dabei zu haben, „denn die Arbeit ist laut und dreckig, man arbeitet mit schweren Maschinen.“ Auch Ausflüge zu Vernissagen beispielsweise nach Düsseldorf waren fast nie möglich.

Eine besondere Verbundenheit hat sie mit Athen. „Ich wollte schon länger in das Land reisen, in der die ganze antike Kunst ihren Ursprung hat.“ In einem Athener Seniorenheim verbrachte sie sechs Wochen, vermittelte den Bewohnern Kunst – erhielt dafür freie Kost und Logis. Die Kunstwerke dort an den Ausgrabungsorten haben Dorothee Schäfer tief beeindruckt: „Sie sind zwar alt – aber irgendwie auch modern.“

Mehr Ausstellungen von Männern

Online Version - Starke Frauen Dorothee Schäfer
Online Version - Starke Frauen Dorothee Schäfer

Inwieweit unterscheiden sich männliche und weibliche Künstler? „Frauen fokussieren sich nicht so stark auf ihre Arbeit, wie es die Männer tun, aber sie nehmen dafür mehr ihre Umgebung und die Menschen darin in den Blick“, so Schäfer. Das habe Auswirkungen auf die Inhalte der Werke. Als Frau müsse man sich entscheiden: Entweder eine erfolgreiche Künstlerin werden oder Mutter sein und im Hintergrund bleiben. Es sei denn, die Frau erhalte Unterstützung beispielsweise vom Ehemann.

Auch in der Kunst zeige sich ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern: „Wenn ich durch meine Kunstzeitschriften blättere, entdecke ich viel mehr Ausstellungen von Männern als von Frauen.“ Dabei seien es meist die Frauen, die Kunst als Hobby betreiben. Es sei noch ein langer Weg bis zur Gleichberechtigung, auch in der Kunst. Dorothee Schäfer: „Solange wir die Frauenquote und Frauenmuseen brauchen, stimmt irgendwas in unserer Gesellschaft nicht.“

Starke Frauen in Bochum

Eine leidenschaftliche Botanikerin

Henriette Kortum (1770-1839)  war begeisterte Botanikerin. Ihr Vater Arnold Kortum, Arzt und Heimatforscher, legte darauf Wert , dass seine Tochter zu einer gebildeten Persönlichkeit heranwuchs – wenngleich Henriette als Frau nicht studieren durfte. Von ihrem Mann, einem Apotheker, ließ sie sich scheiden. Ein Schritt der Frauen damals viele Nachteile brachte, aber ihr Familie hielt weiterhin zu ihr. Die sparsame und geschäftstüchtige Frau hinterließ jedem ihrer vier Kinder ein Haus sowie eine große Sammlung von Backrezepten.

Schäfer rückt Frauen ins Rampenlicht

Gabriela Schäfer (SPD), eine der drei Bürgermeisterinnnen der Stadt Bochum, lebt seit 1974 in Querenburg. Seit 30 Jahren ist sie die Stimme Querenburgs im Rat der Stadt Bochum, von 1994 an als erste Bürgermeisterin. Ehrenamtlich engagiert sie sich als Vorsitzende des Stadtsportbundes und Kreispolizeibeirates. Bis 2017 war sie 33 Jahre lang Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gelsenkirchen, zuvor Personalrätin in Bochum. Schäfer stellt, wie sie sagt, lieber Frauen in den Mittelpunkt, als sich selbst.

Hilfe für Heimatlose

Die Arbeiterwohlfahrt in Bochum hat Frieda Nickel (1889-1970) mitgegründet. In der Weimarer Republik fanden viele notleidende Menschen bei der AWO Unterstützung. Nach dem Krieg wurde sie politisch wieder aktiv: Nickel baute die AWO neu auf, organisierte die Versorgung von Heimatlosen und Flüchtlingen. Frieda Nickel gründete viele AWO-Einrichtungen, bekam 1966 den Ehrenring der Stadt. Sie starb in einem AWO-Seniorenheim in Langendreer.

Ein Herz für die Schauspielerei

Annette Dabs ist seit 1997 Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin  des Deutschen Forums für Figurentheater in Bochum. Außerdem ist die Regisseurin und Kulturmanagerin künstlerische Leiterin des internationalen Festivals Fidena. Die Lübeckerin studierte Musiktheater-Regie sowie Schauspiel in Hamburg. Regie führt sie am Schauspielhaus Essen, verschiedenen Stadttheatern und in der freien Szene.

Birigt Fischer wechselte die Seiten

Die gebürtige Bochumerin und ehemalige SPD-Politikerin Birgit Fischer war von 1986 bis 1990 Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bochum. Die heute 65-Jährige wurde 2001 NRW-Ministerin für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie. Seit 2011 ist Birgit Fischer Hauptgeschäftsführerin beim Verband forschender Arzneimittelhersteller. Zuvor war sie im Vorstand der Barmer GEK. Zudem ist  die Bochumerin Beiratsmitglied von Jugend gegen AIDS.

Europameisterin  im Kugelstoßen

Kugelstoßerin Julia Ritter vom TV Wattenscheid 01 ist Sportlerin des  Jahres 2018. Die 20-Jährige  holte sich 2017 den Titel  bei den U-20-Europameisterschaften. Ritter wurde dort kurz vor Wettkampfende noch von einer Konkurrentin überboten, eroberte sich aber mit ihrem letzten Versuch und einer neuen Bestleistung die Goldmedaille. Spezialisiert hat sich Julia Ritter auch auf den Diskurswurf. Eigentlich ist die Sportlerin eine Quereinsteigerin: Als 13-jährige Handballspielerin nahm sie die Kugel eher zufällig in die Hand und entdeckte ihr Talent.

Einsatz für Frauenhäuser

Erika Stahl (CDU) gehört zum Bürgermeisterinnen-Trio der Stadt – ein Ehrenamt. Die 70-Jährige repräsentiert die Stadt bei offiziellen Anlässen. Stahl ist Sprecherin des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Ihr Einsatz gilt Frauenhäusern und Prostituierten. Bei CDU-Parteieintritt 1971 wurde Wiemelhausen ihre politische Heimat – dort lebt sie bis heute. Sie leitete den Ortsverband 25 Jahre lang, engagierte sich als stellvertretende Kreisvorsitzende in der Frauen-Union.

Im Krieg war Else Baltz Chefin

Eine  Chance sich zu beweisen bekam Else Baltz während des zweiten Weltkrieges:  Ihr Mann Richard Baltz, übertrug ihr 1936 die Generalvollmacht über das Textilhaus Baltz, das 1827 von Moritz Baltz gegründet wurde. Als er 1941 plötzlich starb übernahm die Mutter von fünf Kindern die Leitung des Modehauses und rettete es durch den Krieg. Nach dem Krieg koordinierte sie den Wiederaufbau. Else Baltz setzte sich außerdem für Kunst, Theater sowie den Tierpark ein.

Mutter des Kulturrates

Ilse Kivelitz ist Mitbegründerin vom Kulturrat Gerthe Bochum. Seit 1988 hat die Initiative ihren Platz auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Lothringen. Der Kulturrat wurde zur Institution und mit ihm das Kulturangebot im Bochumer Norden etabliert. Gemeinsam mit ihren Ehemann Gerd Kivelitz sind sie quasi die „Eltern des Kulturrates“. Ihr ehrenamtliches Engagement ist verwurzelt in der politischen Überzeugung gegen Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz. 

Gegen Atomkraft und Rassismus

Astrid Platzmann-Scholten (Die Grünen) ist seit 2004 eine der Bürgermeisterin der Stadt. Die gebürtige Bochumerin engagiert sich unter anderem für die Anti-Atomkraft-Bewegung sowie gegen Rassismus. Sie ist Mitbegründerin von „BoSprInt“, einem Verein, der sich um Spenden für die Integration von Migranten bemüht.

Ein dichterisches Talent

Henriette Flügel (1796-1877), Tochter von Henriette Kortum, hatte wie ihr Großvater ein besonderes Talent für Dichtkunst. Dieses wurde aber nie gefördert. Mit 15 Jahren verheiratete sie ihr Vater mit einem Arzt. Henriette Flügel brachte 16 Kinder zur Welt, von denen neun früh starben. Nach dem Tod ihres Mannes 1850 begann sie wieder zu dichten. Zwei ihrer Tagebücher mit Gedichten sind erhalten und werden im Archiv der Stadt aufbewahrt.

Zweifache Weltmeisterin

Sabine Braun war zweimal Weltmeisterin im Siebenkampf und nahm insgesamt fünfmal an Olympischen Spielen teil. Als Vize-Europameisterin verabschiedete sie sich mit 37 Jahren aus dem aktiven Leistungssport. Seit 1988 ist sie Mitglied des TV Wattenscheid 01. Seitdem sie selbst nicht mehr aktive Leistungssportlerin ist, widmet sie sich der Talentsuche. Neben dem Sport engagiert sich Braun für die Landeskrebsgesellschaft.

Ihr ist keine Hürde zu hoch

Früh erkannte man das Potenzial von Pamela Dutkiewicz im Hürdenlauf, mit 15 Jahren spezialisierte sich die 27-jährige Sportlerin auf die Disziplin. 2008 schloss sie sich dann dem TV Wattenscheid 01 an. 2014 begann Dutkiewiczs Aufschwung. Bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig gewann Pamela Dutkiewicz ihre erste nationale Medaille bei den Erwachsenen. Ihr bisher größter Erfolg ist der Gewinn der Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften 2017 in London. 

Die Zukunft fest im Blick

Aysel Osmanoglu ist bei der GLS Bank zuständig für Infrastruktur und IT sowie Mitglied der Zukunftswerkstatt. Sie ist Vorstandsmitglied und Mitglied der Geschäftsleitung. Osmanoglu wurde 1977 in die türkische Minderheit in Bulgarien hineingeboren, mit ihrer Familie emigrierte sie in die Türkei. Nach ihrem Berufabitur wanderte sie nach Deutschland aus, studierte VWL in Heidelberg und BWL in Frankfurt. Schon damals arbeitete sie als studentische Aushilfe bei der Ökobank, die mit der GLS Bank fusionierte.

Geschäftsführerin im Bergmannsheil

Tina Groll ist neue Geschäftsführerin des BG Universitätsklinikums Bergmannsheil in Bochum. Zuvor war die 44-Jährige dort bereits als Kaufmännische Direktorin tätig. Sie wechselte 2016 in das Bergmannsheil in Bochum und arbeitete dort zunächst als Juristin. Sie füllte die Stabsstelle Recht im Marienhospital Herne aus und war als Juristin bei der katholischen Beteiligungsgesellschaft des Bistums Essen beschäftigt.

Auf den Brettern des Schauspielhauses

Johanna Wieking ist derzeit am Schauspielhaus Bochum   in Hannah Biedermanns Kinder- und Jugendproduktion „Alle Jahre wieder“ zu sehen. Die gebürtige Münsteranerin absolvierte ihre Ausbildung an der Folkwang Universität der Künste im Studiengang Schauspiel. In der Serie „Der König von Köln“ drehte sie eine Episodenrolle und wirkte in „Stromberg – Der Film“ mit. Die Schauspielerin ist zudem Dauergast auf den Brettern im Prinz-Regent-Theater und an der Rottstraße 5. 

„Ran an die Wirklichkeit“

Ein Beispiel für Energiegeladene ist Christa Thoben (CDU). Von 1978 bis zu ihrem Einzug in den nordrhein-westfälischen Landtag 1980 war Christa Thoben als Geschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer in Münster tätig. Von 2005 bis 2010 war sie NRW-Wirtschaftsministerin. Die gebürtige Dortmunderin lebt in Wattenscheid. „Ran an die Wirklichkeit“ – dieses Motto prägt das Leben und Handeln der 77-Jährigen. 2012 wurde sie mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.

Bochums berühmte Putzfrau

Unter dem Kittel von Waltraud Ehlert steckt Kabarettistin und Sängerin Esther Münch. Auch als Sprecherin und Moderatorin ist sie unterwegs. Seit rund 17 Jahren steht die Sozialarbeiterin als patente Putzfrau auf den Revierbühnen. In der Rolle als „SonSchundDa“ tritt Esther Münch mit dem Kosmos in Kontakt, erklärt als „Mechthild Schipinksi“ die Welt aus Bergmannswitwen-Sicht. Ende März 2019 startet ihr 15. Solo-Programm „Verstecken gildet nich“.

Im Einsatz für Frauen in Not

Kerstin Wittmeier ist seit 2015 Polizeipräsidentin für Bochum, Herne und Witten. Zuvor war sie fünf Jahre an der Spitze des Oberhausener Polizeipräsidiums. Sie baute davor als Hauptdezernentin in der Bezirksregierung Düsseldorf die Hafensicherheitsbehörde auf und hatte danach eine Leitungsfunktion im Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD NRW). Für die Kampagne“Luisa ist hier“,  ein Hilfsangebot für Frauen in der Partyszene, die aus unangenehmen Situationen heraus möchten, hat sie die Schirmherrschaft übernommen.

Mitbegründerin des Brustkrebs-Laufs

Dr. Gabriele Bonatz ist bereits seit 2000 Chefärztin der Frauenklinik der Augusta-Kranken-Anstalt. Zusätzlich ist sie seit 2007 Chefärztin der Frauenklinik am evangelischen Krankenhaus Herne. Bonatz ist unter anderem Mitbegründerin des gemeinnützigen Vereins „Aktiv gegen Brustkrebs“ sowie des Bochumer Laufs gegen Brustkrebs. 

Schwimmerin kehrte nach Bochum zurück

Heli Houben war erst 16 Jahre alt und damit die Jüngste in der Deutschen Mannschaft, als sie 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexiko antrat – sie erreichte Platz 16 und war die beste deutsche Schwimmerin im Wettkampf. Zuvor wurde die heute 67-Jährige Erste auf 200 Metern bei den Deutschen Meisterschaften 1967, 1968 dann Erste auf 200 und 400 Meter Lagenschwimmen. In Wuppertal arbeitete sie als Lehrerin, später zog es sie wieder zurück nach Bochum. Bis heute ist sie Schwimmerin beim SV Blau-Weiß, feiert weiterhin Erfolge. 

Bei ihr laufen alle Fäden zusammen

Vera Battis-Reese ist Geschäftsführerin der Kultur Ruhr GmbH. Bei der Ruhrtriennale ist sie verantwortlich für alle kaufmännischen Angelegenheiten, wie Verträge, Spenden und Budgets. Die Juristin arbeitete zuvor als Kaufmännische Direktorin der Dresden Frankfurt Dance Company. Nach dem Abitur in Hagen studierte sie Rechtswissenschaften in Köln, promovierte dort zum Thema Bühnenarbeitsrecht. 

Autohaus-Chefin in dritter Generation

Kerstin Feix beschäftigt in ihrem Autohaus in Bochum und Witten rund 100 Mitarbeiter. Ihr Autohaus besteht seit über 80 Jahren, sie ist die dritte Generation in der Geschäftsführung. Die Diplom-Ökonomin ist zudem Vizepräsidentin der Handwerkskammer Dortmund. Sie ist Mitglied im Rotary Club Bochum-Mark. Auch im Zonta-Club ist sie aktiv, der die Vernetzung von Frauen untereinander fördert und junge engagierte Frauen auszeichnet. Kerstin Feix setzt sich auch für die Förderung von weiblichen Führungskräften im Handwerk ein.

Patricia Andrew handelt mit Holz

Boots- und Flugzeugbauer zählen zu den Kunden von Patrica Andrew. Die Geschäftsführerin leitet das Unternehmen „Hans Hahn“,  das  Furnier-, Schnitt- und Edelhölzer produziert, seit 2014. Als Tochter von Hans Hahn, der die Firma 1965 gründete,  führt sie die Familientradition weiter. Sie hat in Frankreich und in Kenia gelebt, hat  dann in Bochum erst ein Fitness- und Gesundheitsstudio eröffnet, später nach dessen Verkauf ein Unternehmen gegründet, das sich mit der Gesundheitsprävention für Kinder beschäftigt.

Politische Poesie für Gerechtigkeit

Die Poesie von Liselotte Rauner (1920-2005) hatte meist eine klare politische Aussage. Sie verband Kunst mit dem Kampf gegen Ungerechtigkeit. Nach ihrer Gesangs- und Schauspielausbildung kam sie nach Wattenscheid, wo sie von der darstellenden zur literarischen Kunst wechselte. Der Durchbruch als Dichterin gelang ihr 1968 während der  Studentenrevolten. Ihr erstes Buch veröffentlichte sie erst mit 50. 1998 gründete sie die „Liselotte und Walter Rauner Stiftung zur Förderung der Lyrik in NRW“, um Nachwuchs zu unterstützen. 

Präsidentin der Gesundheitsschule

Als Präsidentin leitet Prof. Dr. Anne Friedrichs die Hochschule für Gesundheit. Ende des Jahres geht sie – am zehnten Geburtstag der Hochschule –  in den Ruhestand. Sie war, bevor sie sich für ihr jetziges Amt im Ruhrgebiet entschied, Professorin für Sozial-, Sozialverwaltungsrecht und Europäisches Recht an der Fachhochschule Oldenburg/ Ostfriesland/Wilhelmshaven. Hier war sie zudem von 2002 bis 2006 Präsidentin der Hochschule. Von 2009 bis 2015 war Friedrichs Mitglied des Wissenschaftsrates und ist dort noch immer beratend tätig.

Die Einschaltquote  im Fokus

Als Chefredakteurin von Radio Bochum ringt Andrea Donat seit 21 Jahren täglich mit dem allmächtigen WDR  um Quotenanteile. Dass die gebürtige Mülheimerin mal beim Radio landen würde, ahnte sie während ihres Studiums der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte nicht. Nach einem Praktikum bei Radio NRW in Oberhausen folgte ein Volontariat bei Welle West im Kreis Heinsberg. Nach der Ausbildung wurde sie schnell Chefin vom Dienst. 1997 wechselte sie zur Ruhrwelle, wo sie erst kommissarisch und dann fest die Chefredaktion übernahm.

Perle des Ruhrgebietes

Ihre Verbundenheit mit Bochum und dem Ruhrgebiet stellte Tana Schanzara als typische Kiosk-Besitzerin aus Bochum beim ZDF-Städteturnier 1988 oder mit Auftritten bei der Zehnjahresfeier der Disco Zeche Bochum 1989 und der 40-Jahr-Feier des Opel-Werkes 2002 unter Beweis. Tana Schanzara wurde 1925 in Kiel geboren und verstarb an ihrem 83. Geburtstag  in Bochum.  Seit 1956 gehörte sie dem Ensemble des Schauspielhauses Bochum an. Ihre amüsanten Soli mit Ruhrpott-Flair erreichten Kult-Status und waren immer ausverkauft.

Körper und Seele der Patienten im Blick

Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick, Chefärztin am Klinikum Bochum in der Abteilung Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, behandelt zusammen mit ihrem Team sämtliche Arten von Krebs-, Blut- und Knochenmarkerkrankungen. Sie  promovierte an der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Uni, Institut für Mikrobiologie und Hygiene, Abteilung für Immunologie. Ihre klinischen Schwerpunkte liegen bei soliden Tumoren und der Betreuung klinischer Therapieverfahren. Einen Fokus legt sie dabei auch auf die seelische Verfassung der Patienten. 

Politikerin mit  vielen Posten

Carina Gödecke ist nicht nur SPD-Landtagsabgeordnete, sondern auch Vizepräsidentin des Landtags. Sie ist außerdem stellvertretende SPD-Vorsitzende in Bochum und Vorsitzende der SPD im Stadtbezirk Bochum-Ost. Ihr Abitur machte sie 1977 an der HildegardisSchule, dann studierte sie auf Lehramt. Bereits ihr Urgroßvater und ihr Großvater gehörten der SPD an.Die heute 60-Jährige entdeckte ihre politischen Wurzeln als junge Frau in der aktiven sozialdemokratischen Frauenarbeit.  Ihr Motto: Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. 

Inoffizielle Weltmeisterin

Petra Landers spielte 1981 bei der ersten inoffiziellen Fußball-Weltmeisterschaft für Frauen. Inoffiziell, weil der Deutsche Fußballbund keine Frauennationalmannschaft hatte. Mit dem SSG 09 Bergisch Gladbach gewann sie. Ein Jahr später, 1982, wurde die Nationalmannschaft gegründet, so kam sie in die erste Elf der deutschen Nationalmannschaft. In ihrer Kindheit kickte die gebürtige Bochumerin als einziges Mädchen im FC Bochum, dann beim TuS Harpen. Petra Landers setzt sich für die Gleichstellung von Mädchen und Frauen im Sport ein. 

Erste Frau in Männerdomäne

Irmgard Scheinhardt war die erste Frau  unter lauter Männern: 1972 war die damals 45-Jährige die erste weibliche stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende in Wattenscheid. 1973 wurde sie Vorsitzende des SPD-Ortsvereins und war bei der Kommunalwahl 1975 die erste Frau, die direkt einen Wahlkreis gewann: nämlich ihren in Wattenscheid-Mitte. Ihren Platz im Rat behielt sie bis 1994 –  solange sie kandidierte, wurde sie immer wieder gewählt. Sie gründete den Verein „Die Brücke“ mit, der zum Ziel hat, die Situation psychisch Kranker zu verbessern.

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