Bochum. . Das Ziel ist ambitioniert: 2023 soll des Haus des Wissens in Bochum fertig sein. Die gesamten Kosten werden auf 90 Millionen Euro geschätzt.

Mit internationaler Expertenhilfe und mit Besuchen der Markthallen in Rotterdam und Kopenhagen sowie der Bibliotheken in Amsterdam und Almere treibt die Stadt die Planungen für das Haus des Wissens inklusive Markthalle voran. Noch in diesem Jahr soll der EU-weite Realisierungswettbewerb mit maximal 25 Architekturbüros auf den Weg gebracht werden.

350.000 Euro Preisgelder werden dafür ausgelobt. Die Verwaltung schätzt die Kosten für das Projekt auf 90 Millionen Euro, die zu einem großen Teil über Fördermittel aus den Töpfen von Bund und Land finanziert werden sollen. 2023 soll der Umbau abgeschlossen sein. „Das ist ambitioniert“, räumt Stadtplanungs-Chef Eckart Kröck ein, sei aber möglich.

Die Eckdaten für den Umbau des Ende der 1920er Jahre gebauten Telekomblocks gegenüber dem Rathaus, in dem das Haus des Wissens mit der Markthalle im Innenhof entstehen soll, sind gesetzt: eine eingeschossige Markthalle mit etwa 2000 m² Fläche im Innenhof, der sogenannte „Open Space“ als Eingangs-/Aufenthalts- und Aktionsbereich mit 5000 m², Gruppenarbeitsbereiche (1300 m²), offene Werkstätten (600 m²), ein Beratungsbereich (400 m²), Büroflächen (1050 m²) und Nebenräume (500 m²). Etwa 11.000 Quadratmeter beträgt die gesamte Nutzfläche.

Blick nach Skandinavien

Die konzeptionelle Planung des Projekts ist bereits fortgeschritten: Gutachten über den Zustand des Daches, des Bodens, der Statik und möglicher Schadstoffe im Gebäude sind beauftragt. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Aber: „In Sachen Schadstoffe gehen wir nicht von Überraschungen aus“, sagt Stadtbaurat Markus Bradtke.

Die Projektsteuerung ist an zwei Büros vergeben, eines davon an die Bochumer Convis. Auch der Auftrag für die Ausarbeitung des Konzepts wurde an zwei Büros vergeben. Eines davon, Heinze und Partner, hat bereits die Bochum Strategie 2030 moderiert.

Vier Adressen unter einem Dach

Im „Haus des Wissens“ sollen Stadtbibliothek, Volkshochschule, der Hochschulverbund „Univercity“ sowie eine Markthalle untergebracht sein.

Im vergangenen Jahr hatte die Stadt den Telekomblock vom Unternehmen Baltz gekauft. Die angrenzenden Komplexe – Schlegelhaus und Schlegelturm der Logos-Gruppe sowie die Verwaltungsgebäude von HBB und der Bochum Wirtschaftsentwicklung – sind nicht Gegenstand der Planung.

Darüberhinaus haben Berater die Konzeptphase begleitet, darunter der Manager der Markthalle Kopenhagen, Niels Brand, und der langjährige Leiter der Bibliothek Arhus, Knud Schulz. Stadtplanungs-Chef Kröck: „Im Moment wird gerne wieder nach Skandinavien geschaut.“

Schließlich begleitet ein Beirat das gesamte Projekt. Ihm gehören die Unternehmer Antje und Andor Baltz an, Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD), der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), GLS-Bank-Vorstandsmitglied Aysel Osmanoglu, Ruhr-Uni-Kanzlerin Christina Reinhardt, die frühere NRW-Ministerin Ute Schäfer (SPD) sowie die Ratsmitglieder Peter Reinirkens (SPD), Christian Haardt (CDU) und Barbara Jeßel (Die Grünen).