Voraussichtlich am 16. November soll der Rat über den groß angelegten Umbau der westlichen City beschließen. Noch denken einige Parteien nach.

  • Als möglicher Standort zeichnet sich der Innenhof des Telekomblocks ab
  • Voraussetzung dafür dürfte der angedachte Großabriss von Bestandsbauten sein
  • Verwaltung hat sich schon mal die Planung für eine Markthalle absegnen lassen

Die Zukunft der westlichen Innenstadt ist skizziert: Abriss von BVZ, Musikschule, Gesundheitsamt und des alten Justizzentrums, Umzug von VHS und Stadtbücherei an die Viktoriastraße, Umbau des Telekomblocks zum Einzelhandels- und Servicezentrum. Ein gewaltiger Umbruch, über den der Rat am 16. November entscheiden soll. Noch laufen die Beratungen. Aber Vorentscheidungen sind gefallen.

Städtebaulicher Impuls durch Abriss-Variante

Für die SPD hat Ratsherr Dieter Fleskes im Planungsausschuss erklärt, zwar gebe es Beratungsbedarf, und noch habe sich seine Fraktion nicht endgültig entschieden. Aber sie neige derzeit dazu, für den von der Verwaltung bevorzugten Vorschlag „B“ mit dem BVZ-Abriss zu votieren. Festgelegt haben sich bereits FDP/Stadtgestalter. „Städtebaulich ist das die beste Variante“, so Ratsfrau Susanne Mantesberg-Wieschemann im Ausschuss. CDU und Grüne halten sich noch bedeckt.

Das Hauptargument der Befürworter: Die Abriss-Variante (100,8 Millionen Euro) ist im Vergleich der Kosten und Folgekosten zwischen 2018 bis 2036 nicht nur günstiger als jene mit der BVZ-Sanierung (107 Millionen Euro). Sie eröffne auch die Chance, einen städtebaulichen Impuls zu geben, Teile der Innenstadt neu zu ordnen, sie wieder zu beleben und so fit für die Zukunft zu machen. Die Befürworter sagen: Arbeiten, Wohnen und Leben müssten enger zusammenrücken.

Rat entscheidet am 16. November

Neu ins Spiel kommt nun eine Variante: der Bau einer Markthalle. Ihr Standort: der Innenhof des Telekomblocks. Dort, wo derzeit noch Parkplätze für etwa 150 Pkw angelegt sind, könnten bis zu 2000 der insgesamt etwa 3000 Quadratmeter für ein Gebäude mit Marktständen und Gastronomie untergebracht werden – mit Angeboten an sechs Tagen in der Woche von morgens bis abends; gleichermaßen für Beschäftigte und für Anwohner, für die durch den Umbau deutlich mehr Wohnraum geschaffen werden soll.

Genau das fehle Bochum, so Ratsherr Volker Steude (Stadtgestalter), damit es sich von anderen Städten absetzen und ein „sichtbares Zeichen für mehr Lebensqualität“ geben könne: „Die Markthalle muss kommen und der Telekomblock wäre ein sehr guter und zentraler Standort.“

Auch die Verwaltung ist dem Vernehmen nach mittlerweile mit Überlegungen zu einer Markthalle im Telekom-Innenblock beschäftigt. Im Planungsausschuss hat sie sich den Auftrag für eine Änderung des Bebauungsplans für das Areal geben lassen, damit dort künftig auch andere Nutzungen möglich werden. Gespräche mit den Besitzern der Immobilie über einen Kauf würden bereits geführt. Als Eigentümer würde sich der Stadt die Chance eröffnen, Fördergelder für den Stadtumbau zu erhalten. Ein gewichtiges Argument angesichts klammer Kassen.