Altenbochum. . Evangelisches Johanneswerk und VBW planen in Altenbochum die „Johanneshöfe“ – inklusives Wohnen der Generationen. Viele Nachbarn sind skeptisch.

Rund um die Goerdtstraße 47 in Altenbochum soll Großes entstehen. Das Ev. Johanneswerk und die VBW planen dort ein inklusives Mehrgenerationen-Wohnprojekt namens „Johanneshöfe“: Mehrfamilienhäuser mit 45 Mietwohnungen, neun Einfamilienhäuser und ein neues Wohnhaus für Menschen mit Behinderung.

Der Goerdthof ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den modernen Standards. Er wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt
Der Goerdthof ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den modernen Standards. Er wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt © Svenja Hanusch

Zunächst war nur angedacht, das in die Jahre gekommene Haus des Ev. Johanneswerks durch einen Neubau zu ersetzen. Aktuell wohnen im Goerdthof 40 Menschen mit Behinderungen. 24 von ihnen ziehen in Kürze in den Neubau, der an der Suntumer Straße in Laer gebaut wird. Für die verbleibenden Bewohner soll es eine ganz neue, zeitgemäße Bleibe geben.

Herausforderung Höhenunterschied

Weil jedoch der an das Grundstück angrenzende Betriebshof der Stadt aufgegeben wird (die Technischen Betriebe werden zentriert), hat man im Ev. Johanneswerk damit begonnen, größer zu denken. Jenes Grundstück hinzugerechnet, stehen 9000 Quadratmeter zur Verfügung. Auf diesen soll nun das besagte Wohnprojekt entstehen. Als Partner sitzt die gar nicht weit entfernt an der Wirmerstraße beheimatete VBW im Boot.

Daniel Schuster, Leiter des Goerdthofes, erläutert den Anwohnern die Pläne in Sachen „Johenneshöfe“.
Daniel Schuster, Leiter des Goerdthofes, erläutert den Anwohnern die Pläne in Sachen „Johenneshöfe“. © Svenja Hanusch

Generationsübergreifendes Wohnen für unterschiedliche Zielgruppen ist in den „Johanneshöfen“ vorgesehen: junge Familien, Alleinstehende jeden Alters, Menschen mit Behinderung – alles in einem Quartier. „Davon haben wir in Bochum zu wenig“, so Daniel Schuster, Leiter des Goerdthofes.

Begegnung im Stadtteil

Mittels dreigeschossiger Bauweise und „terrassierter“ Ebenen soll der Höhenunterschied des Geländes ausgeglichen werden. Viel Grün versprechen die Macher, dazu einen Quartiersplatz und ein Begegnungszentrum für den ganzen Stadtteil – im jetzigen Nebengebäude des Goerdthofes, das erhalten bleibt. 24 Menschen mit Behinderung werden künftig in den „Johanneshöfen“ wohnen; zwölf in dem Neubau des Ev. Johanneswerks, zwölf in den Mietwohnungen.

Garagen, Carports und Stellplätze vorgesehen

Über eine Kombi aus Garagen, Carports und Stellplätze soll genügend Parkfläche für die „Johanneshöfe“ entstehen. Pro Einfamilienhaus ist eine Garage vorgesehen. Die aktuelle Zufahrt zum Gelände bleibt und wird – je nach Anforderung – verbreitert.

Die Flachdächer sollen allesamt begrünt werden, die Einfamilienhäuser bekommen Satteldächer.

Parkplatznot

Die Anwohner und Nachbarn, für die jetzt eigens eine Info-Veranstaltung stattfand, begegnen dem Projekt mit Skepsis. Speziell die schon jetzt angespannte Parksituation an Goerdt- und Bonhoeffer­straße sehen sie durch das Wohnprojekt noch zusätzlich verschärft. Daniel Schuster und Marcel Traut von der VBW versichern zwar, dass sie das Thema Parkplatznot auch sehen und ja verpflichtet sind, entsprechende Stellplätze nachzuweisen. Restzweifel bei den Anwohnern aber bleiben. Auch wird bezweifelt, ob sich die neuen Gebäude auch tatsächlich in das Umfeld einfügen werden. Der weitere Planungsverlauf wird es zeigen.