Altenbochum/Laer. . Sieben Ehrenamtliche verbringen im Buchen-Hof Altenbochum Zeit mit Senioren. Und nicht nur dort. Doch es wünschen sich noch mehr Bewohner Besuch.
Johanna Sippel sitzt am Fenster ihres Zwei-Bett-Zimmers, holt tief Luft und legt los: Auf ihrer Mundharmonika erklingt die Melodie von „Kuckuck, Kuckuck, ruft’s aus dem Wald“, richtig flott vorgetragen. „Das habe ich von meinen drei Brüdern gelernt“, erzählt die 95-jährige Bewohnerin des Buchen-Hofes stolz.
Neben ihr sitzt Anne Wolf. Sie wohnt ein paar Minuten vom Seniorenheim des Ev. Johanneswerks entfernt und besucht Johanna Sippel regelmäßig. „Meist zweimal in der Woche“, sagt Wolf, die eine von sieben Ehrenamtlichen ist, die den Senioren im Buchen-Hof Zeit schenken. Doch es wünschen sich noch so viele Senioren mehr regelmäßigen Besuch. Allen können die sieben Ehrenamtler nicht gerecht werden. Und so suchen sie ganz dringend Verstärkung.
Begleitung in der letzten Lebensphase
„Uns ist sehr wichtig, dass unsere Bewohner in ihrer letzten Lebensphase bis zum Schluss begleitet werden“, sagt Carola Brauckmann, Ehrenamtskoordinatorin im Buchen-Hof. Umso dankbarer ist sie den Ehrenamtlichen, die das Personal dabei so toll unterstützen. „Wir verstehen sie als Teil unseres multiprofessionellen Teams.“
Austausch, Fortbildung und geselliges Zusammensein
Der Besuchsdienst der evangelischen Gemeinde Altenbochum-Laer trifft sich jeden zweiten Donnerstag im Haus am Glockengarten zum Austausch, zur Fortbildung und zum geselligen Zusammensein. Kontakt: Elisabeth Lodemann, Tel. 0234/ 35 20 36, Pfarrerin Christina Cremer, Tel. 0234/ 36 08 73 und Gemeindebüro, Tel. 0234/35 13 04.
Wer sich direkt im Buchen-Hof, Goerdststr. 20, engagieren möchte, meldet sich bei Carola Braukmann, Tel. 0234/ 9 35 92 50.
Dazu zählen somit auch Brigitte Behrend und Elisabeth Lodemann vom Besuchsdienst der evangelischen Gemeinde Altenbochum-Laer. Dieser hat derzeit zwölf Mitglieder, die Senioren in den drei Einrichtungen Haus am Glockengarten, St.-Anna-Stift und Buchen-Hof regelmäßig besuchen. Und ältere Menschen, die noch in den eigenen vier Wänden leben. „Leider können wir längst nicht alle Besuchswünsche erfüllen“, bedauert Lodemann, die den Besuchsdienst vor zwölf Jahren ins Leben rief. Zeitweise betreute Elisabeth Lodemann sechs Senioren gleichzeitig. „Aktuell schaffe ich aus privaten Gründen leider nur einen.“
Alle ein, zwei Wochen eine Stunde ist die Vorgabe der Ehrenamtlichen. Die meisten besuchen die ihnen anvertrauten Senioren öfter. „Dann wird gesungen, Spazieren gegangen oder der Bingo-Nachmittag besucht“, erzählt Brigitte Behrend aus dem Alltag. Anne Wolf empfindet die ehrenamtliche Tätigkeit als Bereicherung für ihr Leben. „Es macht Spaß. Und man bekommt so viel an Freude und Dankbarkeit zurück.“
Starthilfe für neue Helfer
Brigitte Behrend freut sich „über ganz neue Einblicke, die man im normalen Leben nicht bekommt“. Und sie habe auch erst durch das Ehrenamt Zugang zum Buchen-Hof gefunden: „Früher hatte ich Hemmungen und dachte, da geht es nur traurig zu. Mittlerweile weiß ich, dass hier viel Fröhlichkeit herrscht. Die Bewohner genießen ihr Leben, allen Einschränkungen zum Trotz.“ Und dank der vielen Ehrenamtlichen, die sich um sie kümmern. Allen, die sich ihnen vielleicht anschließen mögen, verspricht Carola Brauckmann in der Eingewöhnungszeit optimale Betreuung. „Wir lassen hier niemanden allein“, sagt sie. Weder Bewohner noch Ehrenamtler.