Querenburg. Für die Clique gab’s bislang Container und eine Betreuung durch Streetworker in der Hustadt. Jetzt belästigen sie Anwohner durch Lärm.

Seit mehr als 20 Jahren nutzten Jugendliche in der Hustadt die Möglichkeit, sich in Containern, abseits der Wohnbebauung, zu treffen. Sie wurden durch Streetworker beaufsichtigt, weil sie laut Jugendamt als verhaltensauffällig galten. Seit dem vergangenen Jahr aber stehen den jungen Leuten diese Treffpunkte nicht mehr zur Verfügung, SPD und Grüne in der Bezirksvertretung Süd stellen in der nächsten Sitzung den Antrag, dieser Zielgruppe wieder Räume unter Aufsicht von Sozialarbeitern zur Verfügung zu stellen, ohne dass Hustadt-Bewohner belästigt werden.

Container-Treffs wurden abgeschafft

Denn genau das, so die Fraktionen, sei im Moment der Fall. Seit dem vergangenen Jahr gibt es die Container-Treffs nicht mehr. Charlotte Meitler, Sprecherin der Stadt: „Ein Eins-zu-Eins-Angebot gab’s seither nicht mehr für die jungen Leute.“ Mitte 2018 wurden drei der Container hinter der Bezirkssportanlage abgezogen, ein vierter an der Westerholtstraße ist baufällig, wurde geschlossen. Es ist von Schimmel gefallen, der Boden durchgebrochen.

Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD): „Die Standorte hatten den Vorteil, weitab von jeder Wohnbebauung zu sein. So brachte der Lärm, den die jungen Erwachsenen bis in die Nacht verursachen, keinen um den Schlaf.“ Die Jugendlichen gelten als verhaltensauffällig, weil, so Breitkopf, sie in größeren Gruppen sich nicht an bestimmte Regeln hielten: „Sie belästigen unbeabsichtigt Anwohner, hören laute Musik. Durch die zwei Streetworker, die die Gruppe in den Containern begleiteten, konnte viel aufgefangen werden.“ In Jugendtreffs wie Hu-Town weicht keiner von ihnen aus, weiß der Bezirksbürgermeister. „Die wollen Alkohol trinken und unter sich sein. Das ist in Jugendfreizeithäusern nicht möglich.“

Ärger in der Nachbarschaft

Seither gibt es wieder Ärger in der Nachbarschaft. Auf dem Parkours-Spielplatz am Hustadtring und am Spielplatz im Laerholz seien bis spät Autotüren geknallt und laute Musik gehört worden. Auch die Müllmengen, die sie im vergangenen Sommer hinterließen, brachten die Hustädter auf. „Das Ganze hat jetzt während der ersten Frühlingstage wieder angefangen. Wir müssen etwas tun.“

Gesundes Wohnen und Arbeiten

Die Bezirksvertretung Süd hat ihre nächste Sitzung am Dienstag, 19. März. Beginn ist um 15.30 Uhr in Zimmer 18/19 im Uni-Center, Ebene III.

Die Mitglieder befassen sich auch mit dem Thema Bebauungsplan Mark-/Stiepeler Straße, wo ein urbanes Stadtquartier entstehen soll, das sich städtebaulich in den Gesundheitscampus einfügt, unter dem Motto „Gesundes Wohnen und Arbeiten“. Dazu gibt es eine Bürgerversammlung am 7. Mai, 18 Uhr, in der Bezirksverwaltungsstelle Querenburg.

Deshalb der Vorstoß ans Jugendamt, diesen jungen Erwachsenen (bis 25 Jahre) wieder ein Angebot zu machen. Zwar wäre der alte Standort Westerholtstraße ein optimaler Ort, weil weit außerhalb, doch könne er nicht reaktiviert werden. Helmut Breitkopf: „Dort im Landschaftsschutzgebiet dürfen wir keine Container mehr aufstellen. So muss eine andere Lösung gesucht werden.“