Hustadt. . Beim Jugendforum erarbeiten die Teilnehmer Wünsche und Forderungen an den Bezirk Süd. Bezirksbürgermeister Breitkopf will die Anregungen ernst nehmen
Welche Ansprüche haben Kinder und Jugendliche an ihren Stadtteil? Das herauszufinden, war Ziel des Jugendforums „Neue Ideen für Bochum-Süd“, das jetzt stattfand. Organisiert und durchgeführt wurde das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft der offenen Türen (AGOT) sowie dem Kinder- und Jugendring. In verschiedenen Workshops erarbeiteten die rund 50 Teilnehmer dabei Wünsche und konkrete Forderungen, die im Frühjahr in der Bezirksvertretung Süd den Politikern vorgestellt werden. Ihre Ergebnisse hielten die Teilnehmer unter anderem auf einer großen Holzplatte fest, die sie mit Graffiti gestaltet hatten. Daneben wurden unter anderem Poetry-Slams geschrieben und in der „Radiowerkstatt“ Texte erarbeitet.
Wattenscheid, Nord und Mitte sollen folgen
Das Jugendforum ist nicht das erste seiner Art. Bereits 2013 gab es ein ähnliches Projekt. Im Anschluss daran versuchte der Kinder- und Jugendring näher an den Lebensmittelpunkt der Teilnehmer zu kommen und organisierte Foren in den Bezirken.
Im Osten fand 2015 das erste Jugendforum in einem Stadtbezirk statt. Danach im Südwesten. Am vergangenen Sonntag nun folgte der Süden, für 2017 ist eine Veranstaltung in Wattenscheid geplant. Danach sollen noch die Bezirke Nord und Mitte folgen.
„Wir fragen die Kinder, was gut ist und wo etwas fehlt“, erklärt Rolf Geers, Geschäftsführer des Kinder- und Jugendrings. So sei zum Beispiel am Kinder- und Jugendfreizeithaus „HuTown“ am Hustadtring, in dem das Jugendforum stattfand, bereits ein Fußballplatz vorhanden. Dieser könne sogar außerhalb der Öffnungszeiten genutzt werden. „Aber es gibt noch keine Beleuchtung, damit die Kinder und Jugendlichen dort auch am Abend spielen können“, sagt Geers.
Ähnliche Probleme existieren auch in anderen Stadtteilen. Während es in Stiepel allgemein noch recht wenig Angebote gebe, sei am Brunnenplatz in Querenburg zwar auch ein Fußballfeld vorhanden, doch fehlten dort die Tore. Aber die Kinder würden auch loben. „Mit der Umgestaltung des Brunnenplatzes zum Beispiel sind alle sehr zufrieden. Die Teilnehmer sagen uns, dass es dort jetzt viel schöner ist und mehr Leute draußen sind.“
Neben Lob und Kritik für den südlichen Stadtbezirk äußern die Kinder und Jugendliche auch ganz konkrete Wünsche. Einen Fitness-Parcours vor dem Jugendzentrum JUMA in Querenburg etwa.
Kinder wollen kostenloses Wlan Nastia zeigt auf einer Stadtkarte Problemstellen auf. Im Rahmen des Jugendforums denken Jugendliche über die Verbesserung der Lebensqualität im Quartier nach. Foto: STEFAN AREND
Der 14-jährige Masen, der mit anderen Jungen bei einem Workshop Texte für einen Poetry-Slam und Raps schreibt, findet, dass in allen Jugendzentren kostenloses Wlan verfügbar sein sollte. „In manchen Zentren gibt es das schon“, sagt er. „Aber eben nicht in allen.“ Insgesamt zeigen sich die jungen Bewohner der südlichen Stadtteile aber zufrieden: „Ich wohne wirklich gerne hier. Es gibt schöne Jugendtreffs und man kann gut Freunde finden“, sagt der zwölfjährige Uday aus Querenburg.
Dass die Wünsche der Kinder und Jugendlichen ernst genommen werden, versichert Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf in einem kurzen Grußwort zu Beginn der Veranstaltung. „Das ist uns sehr wichtig“, sagt Rolf Geers vom Kinder- und Jugendring. „Wir wollen den Teilnehmern mit dem Projekt ja auch zeigen, dass sie die Politik in den Bezirken aktiv mitgestalten können.“