Querenburg. . Aus dem einstigen „Stadtteil-Ghetto“ in Querenburg soll ein blühender Ort werden. Im Rahmen des Stadtumbaus West wird nun auch der untere Teil der Freifläche für die Hustädter verschönert

Die aufwändige Umgestaltung des Brunnenplatzes in der Hustadt schreitet weiter voran: Zum Start des zweiten Bauabschnitts waren Bürgermeisterin Gabriela Schäfer, Stadtbaurat Ernst Kratzsch und Dieter Krämer, Geschäftsführer der VBW Bauen und Wohnen, zum Spatenstich nach Querenburg gekommen. Im Rahmen des Stadtumbaus West soll nun auch der untere Teil der Freifläche für die Hustädter verschönert werden. Mit einer neuen Oberfläche und neuen Pflanzbeeten soll der Brunnenplatz künftig ein attraktiver Aufenthaltsort für seine Besucher sein.

Die Bürgermeisterin begrüßte launisch all die hochgradig engagierten Menschen, denen an der Verbesserung der Lebensqualität in der Hustadt gelegen ist. Die Kosten des Bauabschnitts, so Schäfer, würden 800 000 Euro betragen, von denen 80 Prozent der Bund und 20 Prozent die Kommune übernehmen würden.

Auf die bisherigen Maßnahmen konnte sie mit einigem Stolz verweisen, besonders hob sie den Parkour für den gleichnamigen Sport am Hustadtring hervor. Der würde sehr gut von den Jugendlichen angenommen und mache zudem einen überaus gepflegten Eindruck.

Planbilder und Schautafeln

Die Gestaltung des Brunnenplatzes selbst konnte man den Planbildern und Schautafeln entnehmen, die im Auftrag der Stadt von „wpb Landschaftsarchitekten Ingenieure“ mit reger Beteiligung der engagierten Anwohner entwickelt worden ist.

Dieter Krämer von der VBW bekundete das große Interesse seiner Gesellschaft an der Wohnumfeldverbesserung in der Hustadt, denn ihr gehören 700 der insgesamt 1100 Wohnungen. Deshalb seien in der Vergangenheit auch hohe Beträge (8 Millionen Euro bis 2010 und 4,8 Millionen Euro seit 2011) für Sanierung und Umgestaltung der Wohnquartiere ausgegeben worden. Krämer zeigte sich engagiert und optimistisch: „Ich prophezeie der Hustadt eine gute Zukunft“, so der VBW-Geschäftsführer. Und in der Tat: Die Hustadt hat Farbe bekommen und macht mittlerweile einen frischen Eindruck.

Wünsche der Kinder werden berücksichtigt

Bei der Umgestaltung der Landschaft und des Wohnumfelds verlässt sich die Wohnungsgesellschaft auf die kreativen Vorschläge der „wbp Landschaftsarchitekten Ingenieure“, die für ihre Planungen des Parkours sogar einen Bundespreis für Spielplätze bekommen haben.

Die Gestaltung des Spielplatzes beruht übrigens auf den Wünschen der Kinder: So hatten sich die Hufelandschule, die Offene Ganztagsschule, die Kindergärten und die sozialen Einrichtungen der Hustadt damit beschäftigt. Besonders Bewegungs- und Rollenspiele haben sich die Kinder gewünscht, aber auch eine Bühne mit Feenwald.

Jutta Tilner, Leiterin des Stadtteilzentrums Hustadttreff (HUT), beobachtet, dass sich die Kinder und Jugendlichen der Hustadt stark mit ihrer Umgebung beschäftigen würden: „Da hat sich eine echte Identifikation entwickelt“, meint sie. „Vermutlich stärker als in einigen anderen Stadtteilen.“ Vom Schmuddelimage habe sich die Hustadt weitgehend verabschiedet: „Es ist sehr kinder- und familienfreundlich hier geworden“, meint sie. Einmal im Jahr würde die Hustadt im Rahmen einer großen Ferienpass-Aktion gründlich aufgeräumt, daran seien immer knapp 40 Kinder beteiligt. „Und danach sieht’s wieder picobello aus.“