Bochum. . Zum 75. Geburtstag ehrt das Schlieker-Haus den Maler Horst Dieter Gölzenleuchter mit einer Ausstellung. Manche Arbeiten waren nie zuvor zu sehen.
Er ist Holzschneider, Maler, Poet, Bildhauer, Zeichner – und nebenbei ein total netter Kerl: Zu seinem 75. Geburtstag ehrt das Schlieker-Haus in Querenburg den Künstler Horst Dieter „Oskar“ Gölzenleuchter mit einer großen Übersicht über sein umfangreiches Schaffen.
Die Ausstellung umfasst frühe Aquarelle, Zeichnungen, Ölbilder, Radierungen, Gedichte – und natürlich die großen Holzschnitte, die Gölzenleuchters Markenzeichen wurden. Auch eine Auswahl der kunstvollen Bücher liegt aus, die „Oskar“ seit mehr als 20 Jahren in seiner Edition Wort & Bild im Kulturrat in Gerthe herausgibt.
Gölzenleuchter gewährt Einblicke in seine Arbeit
H.D. „Oskar“ Gölzenleuchter stellt am Samstag, 16. März, ab 15 Uhr im Schlieker-Haus seine Holzschnitte vor. Er wird den Besuchern demonstrieren, wie er die Holzschnitte schneidet und druckt und gibt dabei Auskunft über seine Arbeit. Eintritt frei.
Auch zu spontanen Führungen durch die Ausstellung ist Gölzenleuchter gern bereit.
Den Besuchern bietet sich die schöne Möglichkeit, einmal quer durch Gölzenleuchters Werk zu wandern: von den 60er Jahren bis heute. Darunter sind auch Arbeiten, die er noch nie öffentlich zeigte.
Im Erdgeschoss, vom Künstler augenzwinkernd als „Zimmer der 60er Jahre“ bezeichnet, finden sich die ganz frühen Bilder, die Gölzenleuchter als Jugendlicher schuf. Mit seinem Malkasten, so erinnert er sich, sei er schon immer am glücklichsten gewesen: „Ich bin nicht gern zur Schule gegangen“, sagt er. „Ich saß lieber mit der stinkenden Ölfarbe im Wohnzimmer und habe vor mich hin gemalt. Meine Eltern habe das unterstützt. Wahrscheinlich waren sie froh, dass der verrückte Junge was zu tun hatte.“
Schon immer mischt sich Gölzenleuchter auch politisch ein, thematisiert soziale Ungerechtigkeit und wirbt für ein friedvolles Miteinander der Kulturen. Gerade die 68er-Bewegung und ihre pazifistischen Ideale war für ihn eine prägende Zeit: „Einige der Arbeiten waren vom Vietnam-Krieg beeinflusst, andere von Franz-Josef Strauß“, erinnert er sich. Auf seine Arbeit „Die Gefangenen“, die Teil der neuen Ausstellung ist, blickt er noch immer mit einigem Stolz.
Unter dem Dach des Schlieker-Hauses thronen die locker zwei Meter großen Holz- und Linolschnitte, die Gölzenleuchter seit Jahrzehnten mit viel Liebe anfertigt. Sein nachdenklicher Realismus hat viele für Gölzenleuchters sanfte Kunst eingenommen. Wer möchte, kann ihm am Samstag, 15. März, bei der Arbeit zusehen. Dann wird er vor live Publikum Holz für einen Druck bearbeiten.